»Die Moschee ist offen für jeden«

Florstadt (ful). Es glänzt und leuchtet. Der Saal ist hergerichtet, rund 200 Gäste aus Politik und Gesellschaft sind gekommen. An jedem Tisch sitzt ein Gästebetreuer. Der ausgerollte rote Teppich für den hohen Besuch wird noch schnell gesaugt, damit alles perfekt ist. Denn die Ahmadiyya Muslim Jamaat-Gemeinde in Florstadt erwartet das weltweite Oberhaupt der Gemeinde, Hazrat Mirza Masroor Ahmad.
Diese Szenen haben sich am Montagabend abgespielt. Der Anlass: die feierliche Eröffnung der Mubarak-Moschee in Florstadt durch den 5. Kalifen namens Ahmad. »Es ist ein besonderes Privileg, dass der Kalif hier zu uns kommt«, sagt Muhammed Hammad Härter als Mitglied der Gemeinde. Als der 72-jährige Mann, der aus Pakistan stammt, den »Aralia-Ballroom« in Nieder-Mockstadt betritt, erheben sich alle von ihren Plätzen, es herrscht eine ehrfürchtige Stille.
Zuvor war Ahmad bei der Mubarak-Moschee in der Willy-Brandt-Straße, eröffnete sie offiziell und sprach ein stilles Gebet. Aus Platzgründen sei man für die Feier in den Saal nach Nieder-Mockstadt ausgewichen, erklärt einer der Gästebetreuer.
Der Grundstein für die Mubarak-Moschee, auf Deutsch die gesegnete Moschee, wurde 2015 gelegt. 2021 konnten die Baumaßnahmen dann starten und wurden nun fertiggestellt. »Es ist ein Gotteshaus entstanden, das sich in der Mitte der Gesellschaft befindet«, sagt Florstadts Bürgermeister Herbert Unger (SPD).
Vor dem Gebäude steht ein Minarett, das sei aber nur zur Zierde. Regulär dient es dazu, die Muslime zum Gebet zu rufen. Das werde aber in Florstadt nicht gemacht. »Wir möchten andere Bürger nicht stören«, erklärt ein Gästebetreuer.
Neben den Gebetsräumen gibt es einen Multifunktionsraum, eine Bücherei, eine Küche, eine Dachterrasse und eine Wohnung für den Imam in dem Gebäude.
Die Gemeinde der Ahmadiyya Muslim Jamaat habe sich gut in Florstadt eingelebt. »Wir erleben viel Akzeptanz«, sagt ein Florstädter Muslim. Und auch in die umgekehrte Richtung sei es ihnen wichtig. »Die Moschee ist offen für jeden.« Gerade der Austausch miteinander sei sehr wichtig.
»Wir möchten uns bei Herrn Unger bedanken, der die Gemeinde wie alle anderen Religionsgemeinschaften immer als einen Teil der Florstädter Gesellschaft behandelt hat«, sagt Abdullah Uwe Wagishauser. Er ist Amir, also Vorsitzender der gesamten Gemeinde für Deutschland.
Zum Abschluss spricht der 5. Kalif, Hazrat Mirza Masroor Ahmad. Für alle, die die Sprache Urdu nicht verstehen, gibt es Kopfhörer mit Live-Übersetzung. Ahmad betont: »Nun gibt es hier eine Moschee im Herzen der Stadt, in der die Menschen zusammenkommen.