Die verbindende Kraft der Musik

Nidda (red). Was für eine wundervolle Welt (What a wonderful world) ist es, wenn Musik zusammenbringt, was niemals zusammengefunden hätte. Kürzlich ließ der ehemalige Schulchor des Gymnasiums Nidda vergangene Zeiten wieder aufleben. Als Höhepunkt einer Chorfreizeit trugen dessen Mitglieder im Rahmen eines Konzerts alte und moderne Töne in der katholischen Kirche von Nidda vor.
Konzerte dieser Art haben bereits Tradition, denn hier fand zu den aktiven Zeiten der nun längst erwachsenen Sängern und Sängerinnen stets das Weihnachtskonzert statt. Und auch sonst wollte man alles möglichst genauso organisieren, wie damals zu Schulzeiten. Die Organisatoren der Reise in die Vergangenheit konnten es kaum glauben, wie Fortuna ihnen bei der Vorbereitung in die Karten spielte. Gerade noch rechtzeitig schafften sie es, als allerletzte Gäste in der ehemaligen Jugendherberge Hohensolms einzukehren, bevor sie endgültig in eine Privatschule umgewandelt wird. Bereits eine Woche später hieß sie die katholische Kirche dank Gemeindereferentin Maria Schieber herzlich willkommen. Gerne erinnert sie sich an die vielen wunderbaren Konzerte zurück.
Noch einmal, wie damals in der Schule
Noch einmal fühlen, wie damals in der Schule - für die einen ist es rund zehn Jahre her, für die anderen bereits ein halbes Leben. Zu dieser nostalgischen Veranstaltung reisten die ehemaligen Niddaer Schüler und Schülerinnen aus der ganzen Welt an. Aus Berlin, Bonn, Salzburg, ja sogar aus Japan kamen sie geflogen, um noch einmal den leidenschaftlichen Zauber des gemeinsamen Chorsingens zu erleben.
Christian Nachtmann eröffnete das Konzert mit einem Orgelstück von Johann Sebastian Bach. Mike Martin und Nicolo Dresp begrüßten danach das Publikum und führten durch das Programm. Der erste Teil beschäftige sich mit geistlicher Chormusik, wie beispielsweise »Alle Augen warten auf dich, Herre« von Heinrich Schütz. Im zweiten Teil erklangen popmusikalische Klassiker wie »What a Wonderful World« und »The Lion Sleeps Tonight«. Christian Maul spielte das träumerisch geheimnisvolle »Für Alina« von Arvo Pärt auf dem Flügel. Es folgten Gabriel Faurés »Cantique de Jean Racine«, der israelische Grand-Prix-Erfolg »Halleluya« von Kobi Oshrat und als Höhepunkt das Spiritual »Elijah Rock«. Nach dem irischen Segenlied »An Irish Blessing« verabschiedete sich der Chor von seinen Zuhörern mit dem gemeinsamen Kanon »Dona Nobis Pacem«. Lustige Anekdoten aus früheren Zeiten rundeten das Programm ab und ließen das begeisterte Publikum schmunzeln.
Nach einer lautstark eingeforderten Zugabe blieb noch ausreichend Zeit, das eine oder andere bekannte Gesicht aus Schulzeiten zu treffen und gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Auch einige ehemalige Lehrer waren im Publikum vertreten.
»Es ist unglaublich, wie viel Spaß das Projekt gemacht hat. Kaum zu glauben, dass aus dieser Träumerei tatsächlich Wirklichkeit wurde«, freut sich Philipp Langstroff, ehemaliger Sänger und nun selbst Chorleiter des Projekts. Er ist begeistert darüber, was wildfremde Menschen in kürzester Zeit miteinander auf die Beine stellen können, wenn sie Musik und Gesang als gemeinsamen Nenner haben. »Singt mit!« forderte Langstroff das Publikum auf und lud alle Interessierten dazu ein, sich einen Chor zu suchen - denn gemeinsames Singen hält gesund, macht glücklich und verbindet.