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Dienstleister in Grün

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Stolz auf die neue Berufskleidung: das NICK-Mitarbeiterteam mit Katja Euler (l.), Daniela Wüstenbecker (M.), Erich Scheurmann (sitzend) und Sabine Kaiser (vorn rechts). © pv

Büdingen (red). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NICK Regionalladens in der Büdingener Altstadt haben kürzlich die gewünschte Berufskleidung erhalten, die in einem kleinen Festakt offiziell übergeben wurde.

Anwesend waren dabei die erste Stadträtin Katja Euler, Edgar Stürz vom Magistrat, Daniela Wüstenbecker (Vorsitzende des Inklusionsvereins »yourplace« aus Ortenberg), Erich Scheurmann (Vorstandsmitglied) und Sabine Kaiser, die Leiterin des Regionalladens. Aus terminlichen Gründen konnte Melanie Pfeiffer, Geschäftsführerin der NICK- gGmbH, Tochter der Schottener Sozialen Dienste gGmbH leider nicht kommen.

Beim Blick auf die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention hinsichtlich der sogenannten Inklusion, der gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für Menschen mit Behinderung, liegt Deutschland im Ländervergleich noch weit zurück. So müssen zum Beispiel noch mehr als 95 Prozent der Behinderten hier in den »beschützten Werkstätten« arbeiten und haben kaum Zugang zum ersten Arbeitsmarkt, berichtet Scheuermann in einer Pressemitteilung.

Vor diesem Hintergrund stelle sich das NICK-Lädchen in Büdingen als ein besonders lobenswertes Beispiel dar. »Hier wird einer kleinen Gruppe von Menschen mit Behinderung die Chance gegeben, sich in einem der echten Arbeitswelt angenäherten Umfeld zu erproben. Natürlich brauchen sie zunächst noch ein gewisses Maß an Unterstützung und Anleitung bei der Arbeit. Aber es ist zu hoffen, dass vielleicht in der Zukunft der eine oder andere von ihnen einmal einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt finden wird.«

Kunden meist aus der Altstadt

Wer diesen Ansatz unterstützen möchte, kann durch einen Einkauf im Regionalladen in Büdingen zum Erhalt der Einrichtung beitragen. Wenn man den Einkaufsbetrieb im Laden eine Weile beobachte, werde etwas anderes deutlich: »Das Einkaufspublikum besteht überwiegend aus Altstadtbewohnern.« Viele seien im fortgeschrittenen Alter, einige von ihnen auch gehbehindert. »Wer hier wohnt, ist für den Einkauf der notwendigsten Lebensmittel auf das NICK-Lädchen wirklich angewiesen. Das Geld für ein Taxi werden sich die wenigsten leisten können«, heißt es.

Es werde oft über Innenstadtbelebung gesprochen. »Der Regionalladen in Büdingen ist Teil dieser Belebung, aber für die Innenstadtbewohner selbst mehr als das. Es dient ihrer Lebenserhaltung. Kranken und altersschwachen Kunden kann der Einkauf bei Bedarf sogar nach Hause gebracht werden.« Deshalb erscheint es sinnvoll, dass die Stadt den Regionalladen mit einer festen Summe langfristig unterstützt.

Anders als in den »großen Einkaufsparadiesen« gebe es hier noch ein Mehr an sozialem Miteinander: »Die Kunden sind bekannt, teils sogar mit Namen. Alles verläuft in einem langsameren Tempo. Es gibt Zeit für ein Gespräch, auch an der Kasse. Es herrscht eine entspannte, angenehme Atmosphäre.«

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