Kriminalität in der Wetterau: Diese Fälle haben 2021 für Aufsehen gesorgt

Die Polizei wirft einen Blick zurück in das vergangene Jahr. Einige Verbrechen aus dem Wetteraukreis sind dabei besonders aufgefallen.
Igel-Quäler: Überregionale Aufmerksamkeit erreichte Mitte August die Festnahme eines 35-Jährigen in Ober-Mörlen, der über mehrere Monate hinweg vor allem Igel und andere Kleintiere gequält und getötet haben soll. Die Beamten stießen in seiner Wohnung auf umfangreiches Beweismaterial - neben einigen toten Tieren wurden auch zwei noch lebende Igel gefunden.
Zuletzt stand der polizeibekannte Mann wegen exhibitionistischer Handlungen vor Gericht. »Wir sind froh, dass wir diesen Fall gelöst haben - nicht nur mit Blick auf den Tierschutz. Tierquälerei ist vielmals als Vorläufer für andere Gewalttaten bekannt«, sagt Polizeidirektorin Antje van der Heide.
Tankstellen-Überfälle im Wetteraukreis: Polizei lobt Bevölkerung für die Zusammenarbeit
Poser: In den Sommermonaten war auch in der Wetterau ein noch junges Phänomen zu beobachten: Junge Menschen mit zum Teil lauten sowie leistungsstarken Karren trafen sich an öffentlichen Plätzen, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden - und oft genug in der Bad Nauheimer Parkstraße. Die Polizei richtete eine Kontrollgruppe ein, sperrte die Parkstraße abends an den Wochenenden. Van der Heide: »Es geht nicht nur um Lärmbelästigung, sondern auch um Verkehrsverstöße. Wir müssen uns darauf einstellen, dass dies im Frühling wieder zunehmen wird.«
Tankstellen-Räuber: Im Dezember 2021 kam es innerhalb weniger Tage zu sechs Raubüberfällen auf Tankstellen sowie eine Spielothek. Umfangreiche Ermittlungen führten wenige Tage vor Weihnachten schließlich zur Festnahme eines 59-Jährigen, der noch immer in Untersuchungshaft sitzt. »Der Fall konnte wegen des Zusammenspiels aus dem Engagement der Polizei und Hinweisen aus der Bevölkerung gelöst werden. Gerade auf diese Zusammenarbeit sind wir angewiesen.«
Brandstiftung in der Wetterau: Polizei erlässt Haftbefehle
Brandstifter: Zwischen Juni und September brannten in der Wetterau und dem Main-Kinzig-Kreis immer wieder Autos, Hecken, Strohballen und Getreidefelder. Sachschäden in sechsstelliger Höhe entstanden. Die Wetterauer Kriminalpolizei fand Hinweise auf Brandstiftung in einigen der Fälle und konnte Anfang September vier Personen auf frischer Tat festnehmen. Sie hatten nur wenige Minuten zuvor ein Auto in einem Ortsteil von Limeshain in Brand gesetzt. Bei den Tatverdächtigen handelte es sich um einen 23-Jährigen aus der Wetterau und um einen 23-Jährigen sowie zwei 19 und 20 Jahre alte Frauen aus dem Main-Kinzig-Kreis. »Insbesondere digitalforensische Auswertungen führten letztlich zu einer Serie von mindestens 26 Brandlegungen durch die Gruppierung, beziehungsweise einzelne Mitglieder ebendieser«, heißt es in der Kriminalstatistik. Gegen die beiden Männer ergingen Haftbefehle. (hed/khn)
Auch neben diesen speziellen Fällen hatte die Polizei in Hessen ein unruhiges Jahr 2021.