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Digitalisierung in der Verwaltung: Ressourcen werden gebündelt

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Während eines Arbeitstreffens in der Schottener Stadtverwaltung unterzeichnen die Chefs von acht Vogelsberger Kommunen eine Vereinbarung, um die Digitalisierung der Verwaltungen voranzubringen. © Stefan Weil

Acht Vogelsbergkommunen, darunter Schotten, arbeiten bei der Digitalisierung der Verwaltung zusammen. Bürgern sollen dadurch Wege in der Rathäuser erspart werden.

Schotten (sw). Die Digitalisierung ist ein Bereich der öffentlichen Verwaltung, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Den Bürgern sollen dadurch - unnötige - Wege in die Rathäuser der Städte und Gemeinden erspart werden. Viele Dinge einfach und bequem von zu Hause aus erledigen zu können, ohne lange Wege und mitunter Wartezeiten hinnehmen zu müssen - das ist das Ziel.

Im August 2017 ist das Onlinezugangsgesetz (OZG) in Kraft getreten, das Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, ihre Leistungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung digital zugänglich zu machen. In diesem Rahmen sollen Verfahren entwickelt werden, um Anträge online stellen zu können. Ziel ist es, den Ablauf zwischen Bürgern oder Unternehmen sowie der Verwaltung künftig schneller, effektiver und auch nutzerfreundlicher zu gestalten. Im Onlinezugangsgesetz sind mehrere Hundert Leistungen definiert, die in den Portalen von Länder- und Kommunalverwaltungen angeboten und digital beantragbar sein müssen.

Schaab spricht von Mammutaufgabe

Voraussetzung für die Umsetzung des Vorhabens ist ein entsprechender »IT-Sachverstand vor Ort«, betont Schottens Bürgermeisterin Susanne Schaab (SPD). Die Verwaltungschefin spricht von einer »Mammutaufgabe« bei der sogenannten Antragsdigitalisierung. »Für kleinere und mittlere Kommunen bedeutet die Umsetzung eine hohe Herausforderung«, sagt sie.

Schotten und weitere sieben Kommunen des Vogelsbergkreises, die als »G9-Kommunen« in verschiedenen Bereichen schon seit Längerem zusammenarbeiten (die ebenfalls integrierte Gemeinde Birstein gehört zum Main-Kinzig-Kreis), haben daher ein gemeinsames Vorgehen verabredet. Ziel ist es, Fördergelder aus dem Programm zur interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) zu bekommen. Wegen der Vorgaben zur Vergabe von finanziellen Mitteln haben sich die acht Kommunen in zwei Gruppen aufgeteilt, da eine Förderung auf 100 000 Euro gedeckelt ist. So können alle der beteiligten Städte und Gemeinden des Vogelsbergkreises jeweils 25 000 Euro erhalten. Die Stadt Schotten arbeitet mit Ulrichstein, Schlitz und Freiensteinau zusammen. Grebenhain, Herbstein, Lautertal und Wartenberg koordinieren sich in der zweiten Gruppe.

In der Schottener Stadtverwaltung wurde jetzt eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die gemeinsame Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes und der Verwaltungsdigitalisierung unterzeichnet. Vorausgegangen war die förmliche Absegnung durch die Stadtverordneten und Gemeindevertreter der beteiligten Kommunen. Gleichzeitig wurde die Zusammenkunft genutzt, um Förderanträge zu erstellen und sich auszutauschen. Daher nahmen an dem Treffen auch Mitarbeiter der Verwaltungen teil. »Der fachliche Austausch ist wichtig, um bei diesem komplexen Thema voranzukommen«, sagt Bürgermeisterin Schaab. »Wir haben einen ständigen Austausch verabredet, nicht zuletzt, um unser Personal weiterzubilden und für die Umsetzung der neuen Aufgaben fit zu machen.«

Manager für Digitalisierung

Die Zusammenarbeit der acht Kommunen soll die Effizienz bei der Digitalisierung stärken. Es sollen Ressourcen und Kompetenzen gebündelt werden, außerdem soll durch die zentrale Steuerung der Aufbau von Parallelstrukturen vermieden werden, wie der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zu entnehmen ist.

Für ihre Arbeitsgruppe hat die Stadt Schotten die Federführung bei dem Digitalisierungsprojekt übernommen. Für die Aufgabe setzt die Stadt einen zentralen Digitalisierungsmanager ein, der auch Ansprechpartner für die anderen Kommunen ist.

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