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»Digitalpakt Schule«: Trotz schwieriger Planungen alle Arbeiten im Zeitplan

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Bis 2025 sollen alle 38 000 Schüler im Wetteraukreis digitale Tafeln in den Klassenräumen nutzen können. © pv

Die Planungen sind äußerst komplex, die Umsetzung eine Herausforderung. Dennoch snd bei der Umsetzung des »Digitalpakts Schule« laut Wetteraukreis alle Arbeiten im Zeitplan.

Wetteraukreis (red). Der Wetteraukreis arbeitet als Schulträger eigenen Angaben zufolge unter Hochdruck an der Umsetzung des »Digitalpakts Schule«, die bis 2025 abgeschlossen sein wird. Über den aktuellen Stand wurde jetzt im Bildungsausschuss des Kreistags berichtet.

Im Zuge des 2019 durch Bund und Länder beschlossenen »Digitalpakts Schule« bekommen alle Schulträger in Deutschland Geld, um die Digitalisierung an Schulen weiter voranzutreiben. Dafür gewährt der Bund Finanzhilfen in Höhe von insgesamt fünf Milliarden Euro.

»Für unsere Schülerinnen und Schüler ist digitale Kompetenz so wichtig wie nie zuvor. Ziel muss es sein, dass die junge Generation digitale Medien selbstbestimmt nutzen kann, aber gleichzeitig auch Gefahren und Chancen des Internets einzuschätzen weiß.

Grundvoraussetzung dafür ist die digitale Infrastruktur der Schulen, in die wir deshalb stetig investieren«, sagt Landrat Jan Weckler (CDU).

Per Gesetz und Förderrichtlinie gibt es Vorgaben für den Einsatz und die Beantragung der Mittel: Das Land Hessen erhält insgesamt 372 Millionen Euro, der Wetteraukreis davon rund 19,6 Millionen Euro. Der Eigenanteil in Höhe von 25 Prozent wird jeweils zur Hälfte vom Land Hessen und vom Wetteraukreis übernommen.

Neue Unterrichtsmöglichkeiten

Der Wetterauer Kreistag hatte im August 2020 beschlossen, dass die Fördergelder in die digitale Vernetzung, die IT-Infrastruktur (IT- und Elektroverkabelung), schulisches WLAN sowie Anzeige- und Interaktionsgeräte, also interaktive Schultafeln und Beamer, in den Unterrichtsräumen investiert werden sollen.

Der für den »Digitalpakt« zuständige Projektleiter Andreas Haas gab während der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses einen Überblick über das Vorgehen des Wetteraukreises.

Er berichtete, dass die IT-Infrastruktur an allen kreiseigenen Schulgebäuden auf den neuesten Stand gebracht werde. Konkret bedeute das: Bis zum Ende des Förderprogramms 2025 würden alle Unterrichtsräume mit IT-Infrastruktur und WLAN ausgestattet.

Der Kreis rechne bis dahin mit einem Bedarf an 3770 sogenannten Access Points für das WLAN.

Mit Stand September seien bereits 2770 Access Points an Schulen verbaut worden. »Zudem werden in möglichst allen Unterrichtsräumen ab 40 Quadratmetern interaktive Schultafeln zum Einsatz kommen«, sagte Haas. Räume mit Staubentwicklung - also etwa Werkräume oder Lehrküchen - würden nicht ausgestattet.

Die Lehrkräfte würden geschult, um die Einsatzmöglichkeiten der Tafeln kennenzulernen, sodass sich die Schüler in kurzer Zeit an das neue Medium gewöhnen und von den zahlreichen neuen Unterrichtsmöglichkeiten profitieren könnten.

Die Tafeln hätten unter anderem den Vorteil, dass sie sich mittels WLAN mit mobilen Endgeräten verknüpfen ließen, sodass Lehrkräfte flexibler agieren und sich im Klassenraum freier bewegen könnten.

Auf externe Unterstützung angewiesen

Um das Investitionsförderprogramm erfolgreich umzusetzen, sei der Wetteraukreis auf externe Unterstützung angewiesen.

Für die Suche nach externen Firmen habe man entsprechend der geltenden Vergaberichtlinien in der Regel Leistungen für mehrere Schulen in einem Paket europaweit ausschreiben müssen, beispielsweise für die Elektroinstallationsarbeiten, die WLAN-Planung, die Bereitstellung von Anzeige- und Interaktionsgeräten sowie aktive Netzwerkkomponenten.

Für die Abwicklung der internen Arbeits- und Planungsschritte sei eine enge Verzahnung und Abstimmung des Fachdienstes Schul-IT und Einrichtungen mit dem Fachdienst Hochbau notwendig.

Zudem seien in allen Planungsphasen Abstimmungsprozesse zwischen den Schulen, der Kreisverwaltung, der WI-Bank, dem Staatlichen Schulamt sowie der »Task Force Digitalisierung« des Landes Hessen erforderlich.

»Die Planung, Koordination und Umsetzung an allen 85 Wetterauer Schulen ist äußerst komplex, liegt jedoch im Zeitplan - und das trotz umfangreicher Vergabeverfahren, Lieferschwierigkeiten, Kostensteigerungen und Fachkräftemangel. Wir werden die Arbeiten weiter konsequent vorantreiben«, betont Landrat Jan Weckler.

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