Doppeljubiläum in Michelnau

Michelnau (em). Zum 25-jährigen Bestehen seiner Zimmerei hatte Zimmermeister Rainer Böckel seine Familie, sein Team und ehemalige Mitarbeiter in die Halle der Firma nach Michelnau eingeladen, wo alles für ein zünftiges Fest vorbereitet war. Willkommen heißen konnte er auch den Vizepräsidenten der Handwerkskammer Wiesbaden, Andreas Brieske.
Rainer Böckel hatte nach der zweijährigen Berufsfachschule Bau die Lehre im Zimmererhandwerk bei der Firma Gebrüder Böckel in Fauerbach begonnen und 1979 mit dem Gesellenbrief abgeschlossen. Berufsbegleitend qualifizierte er sich zum Meister. Zu dem Entschluss, sich selbstständig zu machen, trug auch bei, dass sein erprobter Arbeitskollege Michael Schnierle bereit war, ihm in die neue Firma zu folgen.
Zunächst wurden in einem Anbau in Michelnau nur Zimmerarbeiten angeboten. Nach und nach wurde das Angebot der Firma auch um Altbausanierungen, Dämmungs-, Spengler- und Dachdeckerarbeiten bis hin zu Fassadenverkleidungen wie auch dem Bau von Carports und Pergolen vergrößert. Die Betriebserweiterung mit der neuen Halle erfolgte 2008. Seit 2009 nimmt die Firma Böckel an der Meisterhaft-Kampagne teil. In den Folgejahren wurde der Betrieb mehrfach ausgezeichnet. So mit der Urkunde Holzbau Deutschland Fachbetrieb durch den Verband der Hessischen Zimmerermeister und 2021 mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege im Zimmererhandwerk für die »Kleine Villa, Robert-Koch-Straße 11 in Hungen«.
Im selben Jahr begann Böckels Sohn David als Zimmerer- und Dachdeckermeister in der Firma mitzuarbeiten, entwickelte die Digitalisierung weiter und brachte mit der digitalen Zeiterfassung über eine App das Team voran. In der sachverständigen Beratung der Kunden sei er ein wertvolles Teammitglied - ganz im Sinne der Meisterhaft-Kampagne.
Doch zuallererst hatte Böckel seiner Frau Claudia gedankt und zählte auf, was sie als »Teammitglied für alle Fälle« leistet: Lohnabrechnungen, Buchhaltung, Kurierdienste zu Baustellen, Materialbestellungen, Beantwortung von Fragen zu Angeboten, bei zeitlichen Engpässen sogar Aushilfsmalerin und Aufräumkommando. Böckels Dank an seine Elterngeneration wie an seine Kinder, an seine Geschwister und seine Schwiegerfamilie zeigte das Eingebundensein in eine hilfsbereite und handwerklich talentierte ländliche Großfamilie. Weiter dankte Böckel allen Mitarbeitern, Auszubildenden und Praktikanten, die mit Einsatz und Weiterbildung zum Qualitätsniveau der Firma beitrugen. Böckels Firma war in zwei TV-Beiträgen: beim »Dollen Dorf« des Hessen-Fernsehens und bei der Sanierung des Derrick-Krans im Steinbruch. Wieder ausgestrahlt werden die Filme am 30. September um 17.15. Uhr und am 1. Oktober um 6.05 Uhr.
Wie sich Firmenentwicklung mit Statistik darstellen lässt, bewies anschließend ebenso exakt wie humorvoll Sohn David Böckel. So zeigte er den Zuwachs von 28 Kunden im Gründungsjahr bis zu insgesamt 1625 in den 25 Jahren des Bestehens. Erfasst hatte er auch die mit Firmenwagen zurückgelegten Kilometer (»25 mal um den Äquator herum«), die Arbeitsorte von Homberg/Efze im Norden bis Riedstadt im Süden und die geleisteten Arbeitsstunden. Nicht einmal die Menge des in 25 Jahren verbauten Materials war seinem Scharfblick entgangen. Weitere Grußworte seiner beiden Töchter Carolin und Nadine folgten, ehe Andreas Brieske das Wort ergriff und die Grüße und guten Wünsche der Handwerkskammer überbrachte. Er sprach von »Qualität durch Qualifizierung«, von den Vorzügen solcher meistergeführten Betriebe und lobte: »Schon viele junge Menschen haben über die Firma Böckel den Weg ins Handwerk gefunden.« Andreas Brieske konnte zwei Urkunden übergeben: für das Jubiläum, aber auch für den Mitarbeiter Michael Schnierle, seit Betriebsgründung ein verlässliches und kompetentes Teammitglied.