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Durchwachsene Saisonbilanz - aber auch ein klarer Aufwärtstrend

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Deutlich weniger Betrieb als in früheren Jahren herrschte am 1. Mai 2022 auf dem Hoherodskopf. © Stefan Weil

Für die touristische Entwicklung Schottens hat die Corona-Zeit einen tiefen Einschnitt bedeutet. Übernachtungszahlen rauschten in den Keller, die Gastronomie erlebte Einbußen. 2022 ging es wieder deutlich bergauf.

Die touristische Nachfrage hat in Schotten im vergangenen Jahr wieder angezogen - wenn auch unterschiedlich ausgeprägt. Geringer als Vor Corona war der Ansturm auf den Erlebnisberg Hoherodskopf.

Das Freizeitzentrum am Nidda-Stausee verzeichnete eine zufriedenstellende Frequenz, der Vogelpark dagegen einen neuen Besucherrekord.

Wie den Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes zu entnehmen ist, haben in der Schottener Großgemeinde, die sich neben 19 hessischen Städten und Gemeinden Tourismusort nennen darf, von Januar bis Oktober 2022 rund 50 000 Gäste übernachtet. Das waren 43,5 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, wobei nur Häuser mit mehr als zehn Betten erfasst sind.

Die Gästefrequenz bei kleineren Anbietern wie Pensionen oder Ferienwohnungen bleiben dabei in der statistischen Auswertung außen vor. Bei den Ankünften (25 655) betrug der Zuwachs sogar 76,3 Prozent gegenüber den ersten zehn Monaten des Jahres 2021.

Deutlich weniger Übernachtungen

Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte sich der Gästezuspruch für Übernachtungen in Schotten um rund 40 Prozent reduziert. Statt knapp 64 000 Übernachtungen wie 2019, wurden nur 40 000 (2020) beziehungsweise 39 000 (2021) registriert.

Im Jahr 2017 war in der Schottener Großgemeinde mit rund 75 000 Übernachtungen ein vorläufiger Höchststand erreicht worden. Eine Marke, die Ralph Koster, der Geschäftsführer der Tourismus- und Stadtmarketing-Gesellschaft mittelfristig wieder anpeilt.

»Für 2023 sind 70 000 Übernachtungen unser Ziel, und für 2024 hoffen wir auf einen Zuwachs auf 80 000.«

Das vergangene Jahr verlief für die bedeutenden touristischen Anlaufpunkte Schottens unterschiedlich. Während der Vogelpark der Schottener Sozialen Dienste mit mehr als 124 000 Gästen einen neuen Besucherrekord verzeichnen konnte (der Kreis-Anzeiger berichtete), vermeldete das Vulkaneum in der Schottener Innenstadt weniger Besucher.

Ein Grund war, dass nach Wegfall der meisten Corona-Beschränkungen erst ab Mai wieder Führungen im normalen Umfang vorgenommen werden konnten.

Während sich der Nidda-Stausee als Naherholungszentrum nach wie vor einer großen Beliebtheit erfreut, sind die Besucherzahlen auf dem Hoherodskopf im vergangenen Jahr rückläufig gewesen. Das zeigte sich - nach einem guten Winter - schon am 1. Mai.

Zwar hatten die Verkehrsgesellschaft Oberhessen und die Stadt Schotten frühzeitig wegen der Corona-Pandemie das traditionelle Maifest abgesagt, aber auch für einen »normalen« Feiertag war das Ausflugsgeschehen recht gering.

Tendenziell weniger Besucher als in den beiden Coronajahren führten in den heißen Sommermonaten auch dazu, dass einige Betriebe auf dem Erlebnisberg unter der Woche nicht aufmachten.

Die bekannten allgemeinen Probleme in der Gastronomie wie fehlendes Personal machten sich bemerkbar. Aber auch wirtschaftliche Auswirkungen durch das geringere Besucheraufkommen.

Riesenansturm bei der Bergweihnacht

Einen Riesenansturm erlebte der »Hoko« am vierten Adventswochenende zur »Romantischen Bergweihnacht«, die nach zweijähriger Corona-Pause zum zehnten Mal veranstaltet wurde.

Danach beendeten die ungewöhnlich milden Temperaturen das »zarte Pflänzchen« Winter, der Mitte Dezember in den Hochlagen Einzug gehalten hatte. Wintersportler müssen sich wieder einmal gedulden und auf kältere Witterung hoffen.

Zur touristischen Infrastruktur gehört auch ein attraktives Angebot an gastronomischen Betrieben und Einrichtungen mit Übernachtungskapazitäten.

Zu den Hotels und Pensionen und einer Vielzahl an Ferienwohnungen gehören in der Schottener Großgemeinde auch die Jugendherberge auf dem Hoherodskopf und der Campingplatz am Nidda-Stausee.

Die städtische Einrichtung schloss das Jahr mit einer zufriedenstellenden Saisonbilanz im Rahmen der Erwartungen ab, wie Dirk Schneider von den Wirtschafts- und Versorgungsbetrieben Schottens mitteilte.

Im Hotel- und Restaurantbereich gibt es einen Einschnitt. Erika und Karl Appel haben ihren Gästen und Kunden an Heiligabend mitgeteilt, dass sie nach 45 Jahren ihr Landhaus Appel in Betzenrod in neue Hände übergeben werden. Zum 1. Februar gebe es einen neuen Eigentümer, bis dahin ist das Hotel Restaurant aus organisatorischen Gründen geschlossen.

Mit Beginn des neuen Jahres nimmt sich auch das Team des Drei-Sterne-Landgasthofes und Hotels Kupferschmiede in Rainrod eine Auszeit, die bis einschließlich 8. März dauert, wie der Internetseite des Familienbetriebes zu entnehmen ist.

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