Der Frühling kann kommen

Echzell (im). Frühlings- und osterhaftes Wetter ist etwas anderes - doch die Echzeller Landfrauen ließen sich am Sonntag von Regen, Kälte und Wind nicht abschrecken: Im gemütlichen evangelischen Pfarrsaal und unter dem Dach des Heimatmuseums hießen sie Groß und Klein zum 14. Ostermarkt willkommen. Einige wenige mutige Ausstellerinnen hatten ihren Stand im Freien aufgeschlagen, wo auch das Kinderkarussell von Nico Heine stand.
Der Fliegenpilz wurde allen Wetterkapriolen zum Trotz jeweils dann in Betrieb genommen, wenn die Sonne sich für Augenblicke zeigte.
Mitmachen ist angesagt
Dekoratives Kunsthandwerk zur Osterzeit, als Geschenk, Tisch- und Gartenschmuck erfreute die Besucher ebenso wie die Gelegenheit, beim Filzen und Eierverzieren mitmachen zu können oder im Heimatmuseum Gertrud Mogk beim behutsamen Beschriften der Eier in Wachstechnik zuzusehen. Eine ruhige Hand und jahrzehntelange Erfahrung sind hierzu Grundvoraussetzungen.
Als Echzeller Landfrau, in deren Händen seit nunmehr 28 Jahren die Organisation des zweijährig stattfindenden Ostermarktes liegt, war Anneliese Ahnert zugleich auch als Ausstellerin mit ihren Puppen und eindrucksvollen Kunstgewerbe-Ostereiern vor Ort. Sie wird in ihrer langjährigen Arbeit, die nur 2021 durch die Pandemie unterbrochen wurde, von ihrem Ehemann Norbert unterstützt. Duftkerzen konnte man bei Marianne Thornagel erwerben, Tiffany-Objekte bei Ariane Kaiser-Krötz, kreative Stofftiere bei Loni Freiensehner. Bernd Bösch präsentierte Skulpturen unter dem Motto »Holz für Leib und Seele«, die Reichelsheimer Kunsthistorikerin Henriette Fleck lud dazu ein, das Filzen mit Wolle zu erproben, und das Glücksrad der Igelpflege von Regine Weber aus Reichelsheim drehte man gern für den guten Zweck.
Auch das Angebot an Speisen konnte sich sehen lassen: Zu traditioneller grüner Soße mit Ei begrüßten die Landfrauen Groß und Klein im evangelischen Pfarrsaal, am Nachmittag lockte ein großes Kuchenbüfett, auf dem Rathausplatz deckte man sich bei Nico Heine mit Hamburgern und Pommes ein. Auch die jüngsten Landfrauen bewiesen Mut und Improvisationstalent angesichts des Wetters: Im Pfarrhof zeigten die »Sparkles« (zu Deutsch: »Funken«) in einer Regenpause und mit verminderter Besetzung ihren gelungenen Faschingstanz. Zur Sicherheit der Mädchen hatte man die Aufführung vom abschüssigen Kirchplatz in den ebenen Pfarrhof verlegt.
Verein mit über 300 Mitgliedern
Ein positives Fazit zog Gudrun Hergenröther als Vorsitzende des mit über 300 Mitgliedern größten Landfrauenvereins in Hessen: »Wir hatten schon einen Ostermarkt im Schnee, wir sind froh, überhaupt wieder loslegen zu können. Alle haben mit- angepackt, um das Ganze zum Erfolg zu führen. Ausstellerinnen und Besucher sind gleichermaßen zufrieden. Nur darauf, dass ein Regenguss mit Windböe beim Abbau noch zwei Ausstellerinnenzelte beschädigt hat, hätten wir gerne verzichtet«, sagte Hergenrö-ther. Sie bedankte sich ausdrücklich bei Anneliese Ahnert und ihrem Mann für die erneute perfekte Planung des Marktes und alle Flexibilität angesichts der Wetterlage.
