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Historisches am Vatertag

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keh_arc_gettenau1_230523_4c © Marc Stephan

Echzell (arc). Die »Platte« war ganz schön voll, da hatte der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Gettenau Jörg Wetzstein recht. Das diesjährige Grillfest der Wehr ist wie in den Jahren vor Corona wieder ein voller Erfolg gewesen. Die Gastgeber hatten das beliebte Straßenfest mit dem 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr verbunden. Info-Tafeln und historische Ausrüstungsgegenstände wiesen auf die lange Tradition des freiwilligen Brandschutzes hin sowie auf den Wandel in der Technik, aber auch im Aufgabengebiet der Feuerwehren.

Als die Freiwillige Feuerwehr Gettenau 1896 von elf Männern mit dem Kommandanten Georg Kriegk gegründet wurde, bestand die Ausrüstung noch aus Uniformen mit Lederhelmen, bespannten Feuerspritzen, die im Einsatz von Hand bedient werden mussten. Alarmiert wurde damals weder über Sirene noch Meldeempfänger, sondern durch den Trompeter Philipp Sargk.

Die Gettenauer Wehr ist nicht nur die älteste in der Großgemeinde, sondern auch die einzige, die das historische Gerät aufbewahrt und instand gehalten hat. Wobei man jetzt für das Jubiläum seit Anfang des Jahres nochmals drei bis vier Stunden wöchentlich in die Oldtimer gesteckt habe, um sie extra fein herauszuputzen, wie Wetzstein erzählte. Was die Gettenauer selbst nicht im Fundus hatten, wie die erste Motorspritze nach dem Zweiten Weltkrieg, konnten die Kameraden aus Nidda besteuern mit ihrem Löschfahrzeug in Polizeigrün, da man die Feuerwehr damals zeitweise »Feuerlöschpolizei« nannte.

Interessanterweise war auf dem Niddaer Anhänger nicht die originale Tragkraftspritze eingeschoben. Doch diese hatte zufälligerweise die Getten-auer Wehr in ihrem Oldie-Bestand.

Bürgermeister Wilfried Mogk, Ortsbrandinspektor Stefan Hofmann, Landrat Jan Weckler und auch Kreisbrandinspektor Lars Henrich ließen es sich nicht nehmen, der Freiwilligen Feuerwehr Gettenau zu ihrem Jubiläum zu gratulieren und für ihr ehrenamtliches Engagement bis in die Gegenwart zu danken.

Die Sonne brannte, die Plätze unter den Schirmen und in der Fahrzeughalle waren rar und so kühlte man sich reichlich von innen. Die jüngsten Besucher des Festes kamen allerdings auf eine noch bessere Idee. Unter den angebotenen Spielen für Kinder war auch das bekannte und beliebte Brandhaus, das es zu »löschen« galt. Schnell aber schwenkten die Kinder auch mal zur Seite und spritzten auf die umstehenden Freunde, die zuerst wegrannten, dann aber zurückkamen, um sich noch einmal abkühlen zu lassen. So war es ein ausgelassenes Familienfest bei bestem Wetter und mit historischem Hintergrund.

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keh_arc_gettenau2_230523_4c © Marc Stephan
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Schlauchwagen, Leiterwagen und eine kleine Handspritze sind in Gettenau ausgestellt - alles für Pferdegespann und Handbetrieb (r.). Was der historische Fundus nicht hergibt, steuern die Kameraden aus Nidda bei (l.). © Marc Stephan

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