»Statistisch passiert zu wenig«
Echzell (arc). Eine Verbesserung der Park- und Verkehrssituation auf den Echzeller Durchgangsstraßen durch mehr gekennzeichnete Parkflächen oder eine 30er-Zone hält Bürgermeister Wilfried Mogk (parteilos) für unwahrscheinlich. Denn die Gemeinde verfüge über diese Straßen nicht alleine.
Angestoßen wurde die Diskussion in der jüngsten Gemeindevertretersitzung von der SPD-Fraktion, die den Gemeindevorstand per Beschluss beauftragen wollte, bestehende Möglichkeiten zu prüfen. Seit entlang der Durchgangsstraße auf Gemeindegebiet streng darauf geachtet werde, dass geparkte Fahrzeuge komplett auf der Fahrbahn stehen und damit die Gehwege für Fußgänger freihalten, komme es nicht nur zu vielen kleinen Staus innerhalb Echzells, sondern auch zu waghalsigen Überholmanövern, bei denen teils sogar der Gehweg genutzt werde. Gerade Letzteres führe wieder zu einer Gefährdung der schwächsten Verkehrsteilnehmer, der Fußgänger, und Unfälle zeigten ebenfalls eine Gefahr für Autofahrer, so die SPD-Fraktion. Auch seien die Lärmbelästigung und die Gesundheitsgefährdung der Anwohner durch ständig stehende und anfahrende Fahrzeuge nicht zu vernachlässigen.
Frühere Einwände
Diesem Antrag konnten sich grundsätzlich alle Fraktionen anschließen und beschlossen deshalb auch, der Gemeindevorstand möge Verbesserungsmöglichkeiten wie mehr gekennzeichnete Parkplätze und eine 30er-Zone entlang der Kronstraße und der Raunstraße in Bingenheim prüfen.
Da es sich bei diesen Straßen um Kreis- und Bundesstraßen handele, müsse man alle übergeordneten Verkehrsbehörden mit ins Boot holen, erklärte Bürgermeister Mogk, der hier das größte Problem sah. Denn schon bei vorangegangenen gemeinsamen Ortsterminen seien Vorschläge zur Verkehrsberuhigung von Tempo-30-Zonen bis Fußgängerampeln oder Zebrastreifen abgelehnt worden, weil statistisch »zu wenig passiere«, sagte Mogk. Auch gesondert gekennzeichnete Parkflächen nach Leidhecker Vorbild seien nicht so gut, wie man meine. Denn auch das sei in der Vergangenheit schon mit den übergeordneten Behörden besprochen worden, und dabei sei klar geworden, dass dadurch sogar einige Parkplätze verloren gehen könnten, weil Ausfahrten und Schleppkurven berücksichtigt werden müssten, erläuterte der Bürgermeister.
Er sagte dennoch zu, weiterhin mit den Verkehrsbehörden im Gespräch zu bleiben, um Lösungen zu finden. Ein Zurück zum teilweise Parken auf den Bürgersteigen möchte Mogk allerdings nicht, denn Verkehrszählungen hätten ergeben, dass sich seit der geänderten Parksituation die Anzahl der Laster halbiert habe.