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Vegan geht besser als Vollkorn

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Christine Penow (l.) empfängt Sabina Eberlein in der Backstube. © pv

Echzell (pm). Sabina Eberlein, die Landtagsdirektkandidatin der Grünen im Wahlkreis Wetterau III, hat jetzt die Bäckerei Löber in Echzell besucht. Dabei erkundigte sie sich bei Christine Penow, Vize-Obermeisterin der Innung Wetterau, über die aktuellen Herausforderungen im Bäckerhandwerk. Begleitet wurde sie von Lars Friedrich, dem Fraktionsvorsitzenden der Echzeller Grünen, und seiner Stellvertreterin Christa Degkwitz.

Mit Christine Penow, Inhaberin der Bäckerei Löber, seien eine ganze Reihe von Themen erörtert worden, die für mittlere und kleine Betriebe im Lebensmittelbereich bedeutsam seien. Positiv hob Penow die staatlichen Hilfen während der Corona-Pandemie und der Energiekrise hervor, die vielen Betrieben erheblich geholfen hätten, obwohl die Anträge für Energiezuschüsse schwer auszufüllen gewesen seien.

Es sei schwierig, ausreichend und gute Nachwuchskräfte zu finden, auch aufgrund der besonderen Arbeitszeiten: »Wir fangen um 1 Uhr morgens an zu arbeiten. Bedingt durch die Einschränkungen des Jugendarbeitsschutzes können wir kaum Auszubildende unter 18 Jahren einstellen«, sagte die Bäckermeisterin.

Mehrweg-Geschirr im Angebot

Eberlein erkundigte sich nach der Entwicklung der Nachfrage von Bio-, Vollkorn- und veganen Produkten. Penow: »Bio- und Vollkorn-Produkte werden bei uns gar nicht nachgefragt. Vegane Produkte werden sehr gerne gekauft, wenn sie als ›ohne Milch und ohne Ei‹ gekennzeichnet sind, als ›vegan‹ ausgewiesene Backwaren werden nicht angenommen. Bei den Zutaten setzen wir auf Qualität und kaufen, wenn möglich, regional und saisonal ein.«

Ein weiteres Thema war die Frage der Nachhaltigkeit. Die Inhaberin bietet Mehrweg-Geschirr an, wies aber darauf hin, dass es noch keinen Standard hierfür in Echzell gebe. Dies führe zu erhöhtem logistischem Aufwand für alle und mache die Nutzung des Mehrweg-Geschirrs für die Kunden unattraktiv. Eberlein empfahl, dies auf kommunaler Ebene zu klären und sich möglichst mit den Nachbargemeinden abzustimmen und auf ein einheitliches System zu einigen.

Ziel der hessischen Grünen, so Eberlein, sei es, notwendige Wege so kurz wie möglich zu machen. Eine Voraussetzung dafür sei, im ländlichen Raum eine wohnortnahe Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs sicherzustellen. »Geschäfte wie die Bäckerei Löber leisten seit vielen Jahren einen aktiven Beitrag dazu und beleben auch die Dorfmitte«, sagte Eberlein. Die Grünen würden die Erzeugnisse des Handwerks sehr wertschätzen und wollten für das Handwerk bei jungen Menschen werben.

»Die Hälfte der hessischen Bevölkerung lebt im ländlichen Raum, und viele Menschen tun dies bewusst und gerne. Damit auch junge Menschen und jüngere Familien sich aktiv für den ländlichen Raum entscheiden, braucht es in allen Bereichen des Lebens Anstrengungen«, so die Landtagskandidatin. Man wolle die Dorf- und Regionalentwicklung voranbringen und die Fördermöglichkeiten für die LEADER-Regionen erhöhen.

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