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»Ein erster richtiger Schritt«

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Von: red Redaktion

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Das Hallenbad in Gedern ist eines der letzten Hallenbäder im Kreis, in dem noch Schulschwimmen angeboten wird. © pv

Wetteraukreis (red/bg). »Es ist ein erster richtiger Schritt.« So charakterisieren die Freien Wähler den Beschluss des Kreistags, dass der Wetteraukreis ab dem 1. Januar 2023 pro Schüler und Lehrer zwei Euro mehr für den Schwimmunterricht zahlt.

Denn: Nach zwei Jahren Pandemie sorgten die unsichere Gasversorgung und die steigenden Energiekosten dafür, dass der Weiterbetrieb der Wetterauer Schwimmbäder, die sich ausnahmslos im Eigentum der Städte und Gemeinden befänden, in der bisherigen Weise gefährdet sei.

»Unser Ziel war es, auf die Situation der Schwimmbäder in der aktuellen Krise aufmerksam zu machen. Das ist uns gelungen«, stellt Herbert Weber (Gedern) für die Kreistagsfraktion der Freien Wähler fest.

Diese hatte während der jüngsten Sitzung eine anteilige Übernahme der Energiemehrkosten beantragt, da die Schwimmbäder dem Wetteraukreis halbtags fürs Schulschwimmen zur Verfügung gestellt werden (der Kreis-Anzeiger berichtete).

Betrieb belastet kommunale Etats

Die große Koalition unterbreitete daraufhin einen anderen Vorschlag: Weil auch sie das Schulschwimmen unterstützen wollte, beantragte sie, ab dem 1. Januar 2023 die Zuschüsse zu den Eintrittsgeldern um zwei Euro pro Kind und Lehrer zu erhöhen und pauschal den Betrag für die Klassenstärke zu zahlen und nicht für die Anwesenden. Nach ersten Berechnungen würde das einen zusätzlichen Zuschuss von rund 360 000 Euro im Jahr bedeuten. Mit der großen Koalition stimmten die Freien Wähler anschließend dafür.

»Wir waren und sind der Auffassung, dass der Wetteraukreis als Schulträger ein hohes Interesse am Erhalt der Bäderlandschaft in den Städten und Gemeinden haben muss. Immerhin geht es auch darum, jedem Kind den Schulschwimmunterricht weiterhin zu ermöglichen«, betont Weber. Gerade in dieser Hinsicht sei in den vergangenen Jahren vieles verloren gegangen, wofür Land und Kreis verantwortlich seien. Die ehemaligen kreiseigenen Hallenbäder seien kurzerhand in kommunale Trägerschaft übergeben, vielerorts seien Bäder geschlossen worden. »Die Wartelisten für Schwimmkurse sind lang, an den Schulen gibt es immer seltener Schwimmunterricht. Die aktuellen Krisen haben das Potenzial, dass sich dieser Zustand weiter verschlechtert«, befindet Weber.

Die Kosten für Unterhaltung und Betrieb der Schwimmbäder belasteten die kommunalen Haushalte in einem erheblichen Umfang. Gleichzeitig seien diese freiwillige Leistungen, die im Zuge der kommunalen Haushaltsgenehmigungen durch den Kreis unter Beobachtung stünden.

In den vergangenen Jahrzehnten seien den Städten und Gemeinden immer mehr Aufgaben übertragen worden. Viele davon seien Pflichtaufgaben, die von den Kommunen erfüllt werden müssten. Weber: »Diese Entwicklung muss gestoppt werden. Den Städten und Gemeinden müssen grundsätzlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Über den Kreistag werden wir weiter Druck machen und für den Erhalt, aber auch für den Ausbau gerade der Hallenbäder im Wetteraukreis kämpfen.«

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