Ein Fest für die ganze Familie

Zu einem Tag der offenen Tür in XXL lud die Freiwillige Feuerwehr der Kernstadt am Mittwoch in ihren Stützpunkt am Sportfeld ein - denn zu feiern gab es diesmal auch das 150-jährige Bestehen der Brandschützer. Und alle folgten der Einladung: Gäste der Stadt- und Landespolitik, Interessierte aus der Stadt und dem Umkreis und vor allem: viele Familien mit Kindern, die den Tag in der Feuerwehr genossen.
Für die Besucherinnen und Besucher gab es ein abwechslungsreiches Programm. Der offizielle Teil startete mit einem Gespräch mit Bürgermeister Sebastian Wysocki, Quellenkönigin Nadine I., Wehrführer Carsten Schiebler und Kinderfeuerwehrwartin Sophia Schulz. Es moderierte Dirk Rühl, Vorsitzender des Feuerwehrvereins der Kernstadt. Ein neues Format, das bei den Gästen gut ankam. Die erfuhren etwa, dass die Feuerwehr in Bad Vilbel keine Berufsfeuerwehr ist, sondern eine Freiwillige. »Die Freiwillige Feuerwehr ist eine Stärke der Stadt«, sagte Sebastian Wysocki. Ihre Mitglieder seien engagiert und motiviert, auch außerhalb der Feuerwehr. »Die Feuerwehr genießt bei allen Parteien Wertschätzung«, ergänzte er. Wenn es darum gehe, sie zu unterstützen, seien sich alle einig.
Abrollbehälter übergeben
Nach dem Gespräch folgte die feierliche Übergabe des neuen Abrollbehälters (AB) Gefahrgut. Landrat Jan Weckler und Bürgermeister Sebastian Wysocki übergaben den symbolischen Schlüssel dafür an Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll und Wehrführer Carsten Schiebler. Der neue Abrollbehälter ersetzt das alte Fahrzeug von 1991. Gekostet hat er 350 000 Euro, das Land Hessen hat sich mit einem Zuschuss von 64 000 Euro daran beteiligt. Es sei eine Investition in die Sicherheit des Landkreises und der Stadt Bad Vilbel, sagte Landrat Weckler. Karlheinz Moll erläuterte, wofür das neue Fahrzeug gebraucht wird, nämlich für eine normgerechte und adäquate Hilfeleistung bei ABC-Unfällen, also Unfällen mit atomaren, biologischen oder chemischen Stoffen. Auf dem Fahrzeug seien rund 1600 verschiedene Werkzeuge und Geräte, ergänzte Schiebler. Es werde insbesondere bei Großeinsätzen gebraucht - »jedoch hoffentlich nicht allzu oft und allzu bald«. Moll und Schiebler dankten dem früheren Wehrführer Mario Migdalski und Zugführer Benedikt Depta, die sich beide bei der Anschaffung des AB Gefahrgut sehr engagiert hätten. In einem historischen Abriss von der Eimerkette bis zum modernen Gerät zeigten die Freiwilligen Feuerwehren Massenheim, Dortelweil und Gronau die Geschichte der Feuerlöschtechnik. Die Massenheimer rückten in historischen Uniformen von 1903 sowie mit Eimern und Handdruckspritze aus, die Dortelweiler in Uniformen von 1953 mit Tragkraftspritzenanhänger und Traktor und bekämpften die Brände nach der Alarmierung »Feuer! Feuer!« von außen. Die Gronauer zeigten, wie ein Einsatz heute abläuft: alarmiert wird über einen Melder, in zehn Minuten ist die Feuerwehr vor Ort und bekämpft den Brand in »tiefster Gangart«, also nah am Boden, und mit Atemschutzgerät von innen.
Großen Anklang fand auch das Kinderprogramm. Bei den Rundfahrten in Feuerwehrautos mit den Heilsberger Brandschützern gab es lange Schlangen. Die Kinder waren begeistert, fragten und lernten viel, etwa, was eine Flammenschutzhaube ist.
»Wann setzt ihr diese Mütze auf? Die sieht toll aus!« Sieht man nur leider nicht beim Einsatz, denn sie wird unter dem Helm getragen. Was zudem gut angenommen wurde: Die Fahrten durch die Kreisel, denn dann neigt sich ein großes Feuerwehrauto etwas zur Seite, was den Spaß beim Mitfahren noch erhöht.
Für das Kinderprogramm mit Hüpfburg, Rollenrutsche, Dosenspritzen, Heißer Draht sowie Glitzer-(Feuerwehr-)Tattoos und Buttons gab es einen eigenen Bereich, in dem den ganz Tag über viel Trubel herrschte. Die Schnitzeljagd führte die Kinder über das ganze Gelände und durch die Feuerwache.
Die Ausstellung zu 150 Jahren Feuerwehr in Bad Vilbel, die Ehrenstadtbrandinspektor Gerhard Stengel mit eigenem Material und mit Material des Stadtarchivs zusammengestellt hatte, bot interessante Einblicke in Einsätze und Übungen, die in Erinnerung geblieben sind. Im Außenbereich konnten die Besucherinnen und Besucher nicht nur die aktuelle Fahrzeugflotte besichtigen, sondern auch Fahrzeuge der vergangenen 100 Jahre - und den Rettungshubschrauber »Christoph 2«.


