Ein Hauch von Carnegie-Hall
Am 17. Mai beginnt das Sommerprogramm des »Fresche Keller« im Alten Dorfladen in Wallernhausen: mit alten Freunden und einem Hauch von Schottland.
Wallernhausen (red). Das Sommerprogramm des »Fresche Keller« im Alten Dorfladen von Wallernhausen ist seit geraumer Zeit ein Bestandteil des Kultursommers Mittelhessen. So auch in diesem Jahr. Bevor aber der Kultursommer beginnt, eröffnen alte Freunde des »Fresche Keller« die Spielzeit: Quadro Nuevo entführen am Mittwoch, 17. Mai, an die See - mit »Mare«. »Mare« ist Musik gewordenes Wellenrauschen, ist südliche Meeresbrise, die seit jeher die Fantasie des Mitteleuropäers beflügelt. »Mare« erglänzt in allen betörenden Klangfarben eines unbekannten Paradieses und duftet nach Dolce Vita, reifen Zitronen und gelben Bikinis.
Schottland hat mehr zu bieten als Nessie und Nebel. Das sagen zwei, die es wissen müssen: Sven Kemmler und Mathias Tretter. Schließlich hat der eine dort gelernt und der andere gelehrt - Whisky getrunken allerdings auch. Scotland, herrliches Land der saftigen Weiden und des wärmenden Whiskys, der Kelten und Keltereien, der Schlachten und Schlachtschüsseln, der beinfreien Männer und betrunkenen Lämmer - präsentiert von zwei gestandenen Männern im Rock. Whiskyselig eröffnen Mathias Tretter und Sven Kemmler am Samstag, 17. Juni, mit dem »Schottenabend - zwei Stunden mit nix drunter« den Kultursommer Mittelhessen in Wallernhausen.
Nicht immer wird man im Leben da abgeholt, wo man steht. Im Falle einer Taxi-Fahrt ist das natürlich schon so. Außer, man hat keine Ahnung, wo man sich befindet. Oder kein Geld. Doch manchmal ist es im Leben nicht so einfach, den eigenen Standpunkt festzumachen - weder emotional, noch politisch oder geografisch. Eva Karl Faltermeier findet heraus, wo wir alle abgeholt werden wollen, wohin die Fahrt geht und was sie uns kostet. Eine amüsante Fahrt durch die Irrungen des Lebens, während der jede Sekunde zählt - mit der Trägerin des Förderpreises zum Hessischen Kabarettpreis 2021: »Taxi. Uhr läuft« am Freitag, 7. Juli.
Gefeiert wie Rockstars
Auch dem Rhein-Main-Delta entspringt authentische Blues-Musik. Seine rauchige Stimme, eine Handvoll Gitarren und den Zauberkasten namens Stompbox - mehr braucht Biber Herrmann nicht. Auf seinem aktuellen Album »Last Exit Paradise« erzählt er von Licht und Schatten, erkundet die tieferen Winkel der Seele, singt von Liebe, Brüchen und Neuanfängen - und dem Drang, die Weichen im Leben immer wieder neu zu stellen. Mit offenem Blick schaut er auf Entwicklungen und bezieht Stellung in seinen Liedern - am Freitag, 21. Juli.
Zehntausende Konzertbesucher jährlich, Standing Ovations, Millionen Aufrufe auf Youtube, ein Fankult wie bei Rockstars - willkommen bei Café del Mundo, Deutschlands erfolgreichstem Gitarren-Export. Gitarrenmusik irgendwo zwischen Flamenco und Klassik, Techno und Jazz - das bringen Jan Pascal und Alexander Kilian auf die Bühnen der Welt. Und eine dieser Bühnen steht in Wallernhausen. Seit im vergangenen Jahr die Stimmung im Alten Dorfladen Alexander auf die Tische trieb, rangiert Nidda irgendwo zwischen Carnegie-Hall und Rheingau-Musikfestival und präsentiert ein Konzert auf Weltniveau - mitten in Mittelhessen. Zu erleben an einem »Sommerabend« am Samstag, 5. August.
Die Welt steht Kopf - wir stehen hilflos da und sammeln Treuepunkte. Anstatt dem Leben die Sporen zu geben, nörgeln wir an unseren Liebsten herum, peitschen die Kinder durch gymnasiale Fantasie-Erstickungs-Anstalten (notfalls online), unterwerfen uns dem Freizeit-Stress-Diktat und glauben ernsthaft, wir könnten der Vergänglichkeit mit Botox Angst einjagen. Tina Teubner holt zum Gegenschlag aus: Wie wäre es, ein Leben zu führen, das den Titel Leben verdient, fragt sie - unterstützt von ihrem Pianisten Ben Süverkrüp. »Ohne dich war es immer so schön« verspricht Welttheater für alle, dargeboten am Freitag, 18. August.
Melancholisch und humorvoll
Er kann lesen und schreiben - und Gitarre spielen. Außerdem musste er feststellen: Der Präsident ist traurig. Die Rede ist von Elis C. Bihn. Wann immer der Rheinhesse, den es mittlerweile nach Frankfurt verschlagen hat, die Bühne für sich allein hat, entfalten sich melancholische und humorvolle Momente, verdichten sich zu anrührenden Abenden. Die vorangegangenen Programme trugen Titel wie »Traurige Liebeslieder« und »Männer in Kneipen«. Am Samstag, 26. August, folgt »Der Präsident ist traurig«.
Ermöglicht wird das Programm durch den Kultursommer Mittelhessen, die Sparkasse Oberhessen und die Ovag. Karten gibt es unter www.freschekeller.de sowie bei allen Vorverkaufsstellen. Beginn der Veranstaltungen ist jeweils um 19.30 Uhr, der Einlass ab 18.30 Uhr.