Ein sicherer Jagdgefährte

Heegheim (red). Im 75. Jahr seines Bestehens richtete der Jagdverein »Hubertus« Büdingen die diesjährige Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) für Jagdhunde in den Revieren um Heegheim in Gemeinschaft mit dem Wetterauer Jagdclub, dem Jagdclub Bad Nauheim und dem Verband für Kleine Münsterländer, Landesgruppe Hessen, aus. Diese Prüfung für sogenannte Vollgebrauchshunde, die Wild auch durch das sogenannte Vorstehen anzeigen, bezieht sich auf die vier Fachgruppen Wald-, Feld-, Wasserarbeit und Gehorsam.
An zwei Prüfungstagen durchlaufen die Mensch-Hund-Teams über 60 Prüfungsfächer und nicht zuletzt deshalb wird die VGP auch »Meisterprüfung für Jagdhunde« genannt. Am Ende stand mit der Deutsch-Langhaar-Hündin Biene vom Witten Sand und ihrem Führer Dirk Balzer die Siegerin fest.
Anspruchsvolle Prüfung
Ungewöhnlich war nicht die Zahl der Teilnehmer, sondern die teilnehmenden Jagdhunderassen. Die Wetterau, sonst dominiert von Deutsch-Kurzhaar und Deutsch-Drahthaar, repräsentierte bei der Jubiläums-VGP diesmal der kleinste deutsche Vorstehhund, der Kleine Münsterländer. Trotzdem setzte sich am Ende als Suchensieger eine Deutsch-Langhaar-Hündin durch.
Die anspruchsvolle Prüfung wird auch darin deutlich, dass vier Hunde die Meisterprüfung nicht bestanden. Sie scheiterten alle bei den Aufgaben im Wasser. Acht Hunde bestanden die VGP und die Kleine Münsterländer-Hündin »Maja« mit Führerin Helmtrud Elbrecht als Verbandsprüfung nach dem Schuss (VPS). Suchensiegerin und ein ersten Preis mit einer Übernacht-Schweißarbeit (ÜF), also der Suche nach einer Tierfährte anhand einer Blutspur, wurde Biene vom Witten Sand mit 124 Punkten. In weitere erste Preise kamen die Kleinen Münsterländer Alma von den Maintalauen (124 Punkte) mit Führerin Dr. Katharina Bils, und Dille vom Schrenzerhang (124 Punkte) mit Führerin Janina Schulz. Zweite Preise gab es für die Kleinen Münsterländer Harvey II. vom Forstweg mit Führer Christian Nöllgen (116 Punkte), Gioco von der Abtei (116 Punkte) mit Führerin Sophie Kaufmann, Becky von der Heiligen Eich (116 Punkte)mit Führer Horst Merle und Apollo vom Limberger Feld, (111 Punkte) mit Führer Christian Schweineberg.
In Wald, Feld und Wasser
Die VGP unterteilt sich in verschiedene Bereiche. Neben Grundgehorsam beziehen sich diese auf verschiedene Jagdgebiete. Der absolute Gehorsam des Jagdhunds ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für seinen Einsatz. Prüfungsbereiche sind das allgemeine Verhalten des Hundes, Leinenführigkeit, Verhalten auf dem Stand, Schussruhe, Folgen frei bei Fuß, das Ablegen, Benehmen vor eräugtem Haarnutzwild und Federwild.
Bei der Waldarbeit zeigt der Hund seine Fähigkeiten als Jagdbegleiter unter Bedingungen beim Jagen im Wald. Dazu gehören Aufgaben wie die Arbeit am Schweißriemen auf einer Schweißfährte als Übernachtfährte oder Tagfährte, das Bringen von Fuchs und Kanin sowie kontrolliertes Stöbern und Buschieren. Dabei stellt das Bringen eines toten Fuchses viele Hunde vor besondere Probleme. Diesmal klappte es aber bei allen.
In der Feldarbeit stehen die Bedingungen der Jagd auf dem freien Feld im Fokus. Der Hund bewältigt hier zuverlässiges Suchen, den Nasengebrauch, muss gefundenes Wild anzeigen, seine Manieren am Wild beweisen und Federwild bei der Suche sicher bringen. Die Prüfung fand in Revieren statt, die einen guten Besatz an Hasen und Rebhühnern vorweisen können. Heute keine Selbstverständlichkeit. Das zeigt die Hegebemühungen der Revierinhaber, die oft auf jagdlichen Nutzen verzichten und dafür viel zur Verbesserung der Lebensräume leisten. Damit verbunden eine intensive Raubwildbejagung.
Bei der Wasserarbeit muss der Hund angeschossenes Wild in einem Gewässer aufspüren und apportieren. Gefordert werden hier Schussfestigkeit, eine gute Nase und Härte in deckungsreichem Schilfgewässer und sicheres Bringen der Ente.
Bei der Überreichung der Urkunden an die erfolgreichen Teams dankte der neue Vorsitzende des Jagdvereins »Hubertus« Büdingen, Matthias Nickel, dem kynologischen Leiter, Prüfungsleiter und Sonderrichter Schweiß, Ottmar Tross, und Stellvertreter Marvin Lehmer sowie dem Ausbilder- und Richterteam mit den vielen Helfern. Eine besondere Anerkennung gab es für die Bereitstellung der Prüfungsorte in verschiedenen Revieren.
Die Jagdhornbläser des Büdinger Jagdvereins umrahmten die Siegerehrung am Dorfgemeinschaftshaus Heegheim, wo Heike Altvater und ihr Team für die Bewirtung sorgten.