Einsatzzahlen stark gestiegen

Wetteraukreis (red). Wer im Wetteraukreis den Notruf wählt, wird mit der Zentralen Leitstelle in Friedberg verbunden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter koordinieren die Rettungseinsätze im Kreis und sind auch an den Feiertagen rund um die Uhr im Einsatz. Während seines Besuchs am ersten Weihnachtsfeiertag informierte sich Landrat Jan Weckler (CDU) über aktuelle Herausforderungen im Rettungsdienst und die stark gestiegenen Einsatzzahlen.
Er erfuhr, dass die Kolleginnen und Kollegen am 24. Dezember 140 Einsätze im Rettungsdienst koordinierten. Viermal rückte die Feuerwehr aus. »Insgesamt war es jedoch eine im positiven Sinne unauffällige Weihnachtsnacht«, resümierte Schichtführer Jens Kraft.
Etwa 1300 Brandeinsätze
2022 sei ein Krisenjahr gewesen, bilanzierte Leitstellen-Chef Matthias Nickel im Gespräch mit Weckler. »Corona und erbliche Krankheitsausfälle im Rettungsdienst haben uns vor große Herausforderungen gestellt«, berichtete er.
Im vergangenen Jahr habe es 57 500 Einsätze mit Rettungswagen, Notarzteinsätzen und Krankentransporten gegeben, dazu rund 1300 Brandeinsätze und 1200 Hilfeleistungseinsätze der Feuerwehren. Bis zum 24. Dezember habe die Leitstelle über 197 000 Anrufe entgegen genommen.
Ein Drittel mehr Einsätze als üblich habe die Leitstelle koordiniert, als kürzlich Glatteis für viele Unfälle und Verletzungen im Kreisgebiet sorgte. Insgesamt verzeichneten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter somit einen massiven Anstieg der Einsatzzahlen - im Vergleich zu 2019 sogar um rund 25 Prozent. Ein Grund für den Anstieg der Einsatzzahlen sei, dass der ambulante Sektor, also beispielsweise der ärztliche Bereitschaftsdienst, kaum noch Kapazitäten habe. Daher werde der Rettungsdienst vermehrt zu ambulanten Fällen und Bagatelleinsätzen gerufen.
Kampf mit Fachkräftemangel
»Das stellt den Rettungsdienst vor Probleme, denn auch wir haben mit dem bundesweiten Fachkräftemangel zu kämpfen. Es wird immer schwieriger, neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen«, sagte Nickel. Für eine erhebliche Verbesserung habe der Umzug in die neue Zentrale Leitstelle in der Friedberger Steinkaute gesorgt. »Mit dem neuen Standort haben wir nicht nur in unsere technische Infrastruktur investiert, sondern vor allem in die Sicherheit der Menschen. Denn sie müssen sich darauf verlassen können, im Fall der Fälle schnellstmöglich und kompetent Hilfe zu bekommen. Zeitgemäße Technik und gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dafür eine wesentliche Voraussetzung«, fasste Weckler zusammen.
Der Landrat dankte dem Team der Leitstelle sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rettungsdienst. »Sie haben großartige Arbeit geleistet. Sie sind da, wenn Menschen in Not Hilfe brauchen - auch und gerade zu Zeiten, in denen andere ausspannen und Weihnachten mit der Familie verbringen«, sagte Weckler.