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Elektrogeräte im Hausmüll sind tabu

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Von: red Redaktion

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Warum ist fachgerechtes Recycling alter Elektrogeräte so wichtig? Eine Antwort auf diese Frage erhalten Siebtklässler der Gesamtschule Konradsdorf bei ihrem Besuch in der Elektroaltgeräte-Entsorgungswerkstatt der Behindertenhilfe Wetteraukreis in Stockheim. © pv

Ortenberg/Stockheim (red). Alte Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll, sondern werden zum Recyclinghof gebracht. Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen der Gesamtschule Konradsdorf gingen kürzlich der Frage nach, warum das so ist. Sie besuchten deshalb die Elektroaltgeräte-Entsorgungswerkstatt der Behindertenhilfe Wetteraukreis (BHW) in Stockheim.

Klima- und Umweltschutz sind enorm wichtige Themen und interessieren auch die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Konradsdorf sehr. In einem Wahlpflichtkurs der Klasse sieben dreht sich alles darum, wie man die anfallende Müllmenge reduzieren kann. »Unsere Themen bisher lauteten Müllvermeidung, Wiederverwendung, Upcycling, Recycling und Energiegewinnung aus Müll«, erklärt Lehrer Achim Könnecke-Gutsch. Wie man mit Gefahrstoffen in Elektroschrott umgeht und wie man Wertstoffe daraus zurückgewinnen kann, erfuhren die Schüler nun vor Ort in der Elektroaltgeräte-Entsorgungswerkstatt.

Informativer Rundgang

Werkstattleiter Florian Peifer führte die Gruppe von der Annahmestelle durch die große Lagerhalle bis in die Werks-halle, in der die Mitarbeiter entsorgte Elektrogeräte fachgerecht demontieren. Dabei stellte er verschiedene Gefahrenstoffe wie Quecksilber, Kühlmittel oder Druckerfarbe vor, die sich noch in den entsorgten Geräten befinden, und erklärte, wie die unterschiedlichen Stoffe gelagert werden müssen. Peifer zeigte anschließend verschiedene Batterien und Akkus. Die Schüler überlegten, wo welche Akkus verbaut sein könnten und welche Gefahren bei einer nicht sachgerechten Verwendung und Entsorgung von ihnen ausgehen.

Ein besonderes Interesse hatte die Gruppe am Innenleben von Laptops. Die Schüler begutachteten zum Beispiel die Akkus, Festplatten und Prozessoren und hinterfragten, welche Wertstoffe darin enthalten sind und wie die Mitarbeiter in der Elektroaltgeräte-Entsorgungswerkstatt sie entnehmen. »Es ist sehr wichtig, alte Elektrogeräte nicht im Hausmüll zu entsorgen«, betonte Florian Peifer. »Einerseits gehen so viele Wertstoffe verloren, die sich wiederverwenden lassen. Andererseits werden schädliche Stoffe freigesetzt, wenn Elektrogeräte mit dem Hausmüll gepresst werden. Außerdem können Akkus, die zum Beispiel in Handys oder auch in E-Zigaretten enthalten sind, in Brand geraten, wenn sie beschädigt werden«, warnte der Fachmann. Den Schülern hat die anschauliche Führung sehr gefallen, und sie nahmen einige Impulse für ihren Unterricht mit.

In der Elektroaltgeräte-Entsorgungswerkstatt der Behindertenhilfe Wetteraukreis werden alle auf den Recyclinghöfen im Kreisgebiet abgegebenen alten Elektrogeräte von rund 20 Mitarbeitenden mit Behinderung fachgerecht demontiert und entsorgt. »Unsere Arbeit ist wichtig für die Umwelt«, sagt André, einer der Mitarbeiter. Alte Elektrogeräte können von Privatpersonen während der Annahmezeiten auch direkt in der Werkstatt abgegeben werden.

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