Energieberatung wichtiger Schritt
Vogelsbergkreis (red). Das Energiegebäudegesetz, das zum Ziel hat, Heizen klimafreundlicher zu machen, beschäftigt die Hausbesitzer und führt bei vielen auch zu Verunsicherung. Deshalb hatten die Alsfelder Grünen und der Vogelsberger Grünen-Kreisverband kürzlich zu einer Informationsveranstaltung mit dem Energieberater Frank Fleck nach Alsfeld eingeladen.
»Der Veranstaltungsraum füllte sich schnell, »der Informations- und Diskussionsbedarf ist groß«, stellten die Grünen fest.
»Häuser, die vor 1970 gebaut wurden, hatten einen bis zu zehnmal höheren Energieverbrauch als Häuser, die heute gebaut werden«, erläuterte Fleck. Die erste Verordnung zum energiesparenden Heizen von 1977 habe einiges im Bereich Dämmung und effizientes Heizen gebracht.
Das Problem sei jedoch, dass etwa zwei Drittel der heute bewohnten Häuser vor 1977 gebaut wurden, als Energiesparen noch kein Thema war. Und auch Häuser aus den 80er und 90er Jahren hätten meist noch einen relativ hohen Energiebedarf im Vergleich mit heutigen Standards.
Einsparungen durch Dämmung
Um den Energieverbrauch dieser älteren Häuser zu senken und die benötigte Heizenergie klimafreundlicher bereitzustellen, gebe es unterschiedliche Möglichkeiten. Fleck zeigte unter anderem, wie viel an Energieeinsparung Dämmungsmaßnahmen und die Installation von Wärmepumpen und Solarthermieanlagen bringen, wie viel Geld man damit langfristig sparen kann und welche Fördermittel dafür abgerufen werden können.
Großer Bedarf an Information
»Eine individuelle Energieberatung ist auf jeden Fall sinnvoll, um herauszufinden, welche Sanierungsmaßnahmen und welche Form der Energieversorgung am besten geeignet ist für das jeweilige Haus. So erfährt man, welche Fördermittel für welche Maßnahmen genutzt werden können und wie das Geld für die Sanierung möglichst effektiv eingesetzt werden kann«, so Fleck.
Eine Hybridheizung, das heißt 35 Prozent Heizenergiegewinnung durch zum Beispiel Öl- oder Gasheizung und 65 Prozent durch erneuerbare Energie, sei in vielen Fällen die passende Variante.
Da es einen großen Bedarf an Informationen gibt und noch Fragen offen blieben, wollen die Grünen weitere Veranstaltungen dazu anbieten. »Es ist inakzeptabel, dass Menschen aufgrund der noch nicht verabschiedeten Energieverordnung und der damit verbundenen Desinformation unnötige Existenzängste verspüren. Auch unabhängig vom Gebäudeenergiegesetz muss eine neue Heizung erst dann angeschafft werden, wenn die alte irreparabel defekt ist«, so Landratskandidat Dr. Ornik. Das Gesetz verhindere jedoch Investitionen in reine Öl- oder Gasheizungen, da in den kommenden Jahren mit stark steigenden Energiepreisen zu rechnen sei.