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Erinnerungen an Völkermord

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Das Tor zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz: Dorthin plant der Freundeskreis in diesem Jahr zwei Studienfahrten.
Das Tor zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz: Dorthin plant der Freundeskreis in diesem Jahr zwei Studienfahrten. © Frank Leonhardt (DPA FILE)

Die Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer – bietet zwei offen ausgeschriebene Studienfahrten nach Auschwitz und Krakau an. Gute Kontakte der Organisation ermöglichen den Teilnehmern Einblicke, die nicht jede Gruppe bekommt.

Die Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer – veranstaltet vom 8. bis 14. März beziehungsweise vom 28. September bis 4. Oktober zwei Studienfahrten. Diese sind sowohl als Bildungsurlaub als auch als Lehrerfortbildung anerkannt.

Bei der Mitgliederversammlung des gemeinnützigen Vereins im Bad Vilbeler Treffpunkt der Arbeiterwohlfahrt wurde Uwe Hartwig aus Ober-Mörlen als Vorsitzender ebenso einstimmig im Amt bestätigt wie sein Stellvertreter Neithard Dahlen (Butzbach) und Kassierer Matthias Tiessen (Frankfurt). Andreas Kilian (Frankfurt) kam als Beisitzer neu in den erweiterten Vorstand.

Der 1974 geborene Historiker war in den 1990er Jahren einer der Ersten, die in der Gedenkstätte Auschwitz über die Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste ein Freiwilliges Soziales Jahr leisteten. Alle anderen Vorstandsmitgliedern wurden für eine weitere zweijährige Amtszeit bestätigt.

Besuch im Archiv

Seit ihrer Gründung vor mehr als 30 Jahren hat die Lagergemeinschaft Auschwitz (LGA) Hunderte von Menschen aller Altersgruppen zu Erinnerungsorten des deutschen Völkermordes begleitet und Gespräche mit Überlebenden vermittelt. Dabei kommen der LGA die guten Kontakte zu den ehemaligen Lagerhäftlingen und Kameraden des Vereinsgründers Hermann Reineck zugute. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiter der Gedenkstätte Auschwitz und der internationalen Begegnungsstätte. So können beispielsweise Besuche im Archiv und in der Kunstsammlung des Museums Auschwitz getätigt werden, die anderen Besuchsgruppen nicht ohne weiteres möglich sind.

Die Studiengruppen sind gemischt – von Studierenden über Berufstätige bis zu Renten- und Pensionsempfängern. Zudem sind fast bei jeder Studienfahrt Teilnehmer zum wiederholten Mal dabei. Wie Uwe Hartwig erläutert, macht die große Menge der Besucher in Auschwitz die Vorbereitung der Studienfahrten komplizierter. Man brauche lange Vorlaufzeiten, um sicherzustellen, dass man Unterkünfte und Termine für die Führungen in Übereinstimmung bringen kann.

Die Studienfahrten beinhalten geführte Rundgänge durch das Stammlager Auschwitz I und durch das Gelände des Vernichtungslagers Birkenau (Auschwitz II). Während der Studienfahrten Holocaust-Überlebende zu treffen, wird immer schwieriger und wohl in Zukunft kaum noch möglich sein. Bei den Fahrten im vergangenen Jahr war der 91-jährige Waclaw Dlugoborski zu Gast.

Gespräch mit Überlebenden

Sein Vortrag und das Gespräch mit ihm waren sehr beeindruckend und berührten die Zuhörer sehr. Sofern es seine Gesundheit zulässt, hat er auch für 2018 seine Beteiligung zugesagt.

Die Teilnahme an einer Studienfahrt kostet 750 Euro(Flug, Unterkunft, Mahlzeiten, Eintritte, Honorare), ermäßigt 350 Euro (Auszubildende, Schüler, Studierende, Menschen mit geringem Einkommen).

Im Internet anmelden

Auskünfte und Anmeldung im Internet, www.lagergemeinschaft-auschwitz.de, oder bei Uwe Hartwig, Telefon (0 60 02) 93 80 33, E-Mail uwe.fv.hartwig@web.de.

(red)

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