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Ermittlungen im Fall des erweiterten Suizids in Echzell werden eingestellt

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ECHZELL - (jmk). Nach dem Familiendrama in Echzell, bei dem ein Polizist am vergangenen Mittwochabend zuerst seine Frau und dann sich selbst getötet haben soll, herrscht nun Gewissheit, dass es sich um einen sogenannten erweiterten Suizid gehandelt hat.

Nach der Obduktion der beiden Leichen ist klar, dass der Mann zuerst seine Ehefrau mit einer Schusswaffe getötet und sich anschließend selbst erschossen hat. Das bestätigte Staatsanwalt Thomas Hauburger auf Nachfrage. Hinweise auf weitere Beteiligte gebe es keine. Die Ermittlungen werden eingestellt.

Ein Zeuge hatte der Polizei an jenem Mittwochabend gegen 23.10 Uhr eine Familienstreitigkeit gemeldet. Im Haus fand die Polizei später die Leiche der 46-jährigen Ehefrau des 57-Jährigen sowie dessen Leiche. Die Polizeistreife soll noch versucht haben, mit dem Mann durch ein Kellerfenster in Kontakt zu treten. Trotz zielgerichteter Ansprache hatte sich der Mann im Keller des Hauses erschossen.

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Der Begriff "erweiterter Suizid" ist kein juristischer Begriff, im allgemeinen Sprachgebrauch aber anerkannt. "Es handelt sich um eine Sprachregelung, die einen komplexen Sachverhalt zusammenfasst und die sich eingebürgert hat", erklärt Hauburger.

"In der Regel wird er verwendet, wenn eine Person erst jemanden tötet, meist ein Familienmitglied, und sich dann selbst richtet." Streng genommen handele es sich also bei einem "erweiterten Suizid" um ein vorsätzliches Tötungsdelikt, obwohl der Begriff suggeriert, dass die Tötung im Einverständnis erfolgte. "Wenn wir annehmen, dass der Täter überlebt - denn wir haben in einem solchen Fall ganz klar einen Täter -, dann würde er sich strafbar machen." Dann müsste geklärt werden, ob es sich um Mord oder Totschlag handelt - also ganz so, wie bei jedem anderen Tötungsdelikt.

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