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Erste Damensitzung des NCV ist ein närrischer Erfolg

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Der Showtanzgruppe des NCV ist es vorbehalten, den Abend zu eröffnen. © Martin Ritter

Bei der vom neuen Damenkomitee des Niddaer Carneval Vereins organisierten Damensitzung wird bis weit in den Sonntag hinein gefeiert.

Nidda (mtt). Im großen Saal des Bürgerhauses haben bunt kostümierte und fröhliche Frauen am Samstag die erste vom neuen Damenkomitee des Niddaer Carneval Vereins (NCV) organisierte Damensitzung - wohlgemerkt: nicht Weibersitzung - gefeiert. Es wurde eine Party, die bis weit in den Sonntag andauerte. Männer waren nur bedingt zugelassen - entweder als Helfer hinter der Theke, im Ballett oder als Reinigungspersonal auf der Bühne. Am liebsten aber in Frauenkleidern.

Für Stimmung sorgte schon beim Einlass Herbert, selbstverständlich kein Mann, sondern eine Schnapsspezialität, speziell kreiert für Süßmäulchen. Vor dem Trinken musste er ordentlich geklopft werden, so etwas verbindet.

Der Showtanzgruppe des NCV war es vorbehalten, den Abend zu eröffnen. Aber statt »Bühne frei« hieß es »Bühne voll«, denn zahlreiche Tänzerinnen und Tänzer, letztere waren insbesondere für die Hebefiguren zuständig, sorgten für ordentlich Betrieb. Aus dem Publikum waren erste verzückte Schreie zu hören.

Sissi-Geschichte in neun Minuten

Als der Fanfarenzug die Zehnerrätinnen und das Prinzenpaar mit schmissiger Musik auf die Bühne geleitet hatte und das närrische Damenvolk begrüßt worden war, eröffnete Sitzungspräsidentin Emmi Krispin den Abend. Natürlich mit besagtem Herbert, rhythmisches Klopfen dröhnte durch den Saal - bevor es dann beim Trinken still wurde. Beim ersten Einüben des Schlachtrufes »Häi Dou« war bereits zu erkennen: Hier geht’s heute ab. Prinzessin Daniela I. betonte die Philosophie der Sitzung: »Wir tun heut’ schalten und auch walten, die Männer ham’ die Klapp’ zu halten!« Nachdem die Juniorengarde für ihren Tanz ordentlich Beifall eingeheimst hatte und um eine Zugabe nicht herumgekommen war, stellte Co-Präsidentin Sylvia Burg-Leiß fest: »Ich brauch’ Musik und Witz.« Beides brachte Frau Kraft aus Stockheim (Markus Karger) mit, die die Damenwelt gleich doppelt in Wallung versetzte. Zunächst mit der Frage »Nidda, was geht heute ab?« und dann mit einer Anekdote über ihren Ernst des Lebens - ihren Mann Ernst. Quintessenz: Auch nach der Pandemie halten beide zu Hause Abstand und tragen Maske. Frau Kraft hat für ihren Ernst speziell eine Schallschutz-FFP2-Maske aus Eierkarton konstruiert, damit sie ihn nicht mehr hören muss. Damit traf sie den Nerv der Damen, genau wie mit ihrer Website www.meinmanngehtmiraufdensack.de.

Im Anschluss wurde es sentimental: Das Männerballett Ulfa brachte in neun Minuten die komplette Geschichte von Kaiserin Sissi auf die Bühne - in originalgetreuen Kostümen, in der vollen dramatischen Breite, in romantischen Bildern und mit Stagediving. Das fand die Damenwelt denn auch »Spitze«, sie ließ die »Ilfer« nicht ohne Zugabe von der Bühne. Die NCV-Jugend mit Adrian Rau, Frederik Ritter, Jan-Philipp Repp und Christin Schmidt präsentierte eine Geschäftsidee für Reisebüros: Dank des Einsatzes einer attraktiven jungen Dame kann auch der letzte Platz im Flieger trotz des enormen Preises gefüllt werden.

Peter Pan und Reiner Irrsinn

Die Gruppen »Moonlight« und »Moonx« aus Fauerbach entführten das Publikum nach Nimmerland und erzählten die Geschichte von Peter Pan. Frederik Ritter brachte den Saal als Aerobic-Trainerin Theresa Tuna in Bewegung, bevor dann die Prinzengarde die Verzückung im Saal weiter ansteigen ließ. Im Zirkus klappte dann überhaupt nichts: Der Muskelmann machte vor den Gewichten schlapp, die Seiltänzerin hatte Höhenangst, dem Clown fielen nur alte, unlustige Witze ein.

Die Gruppe »Mystique« aus Fauerbach ertanzte sich ihren Goldschatz zurück, den das Gewitter gestohlen hatte. Das Männerballett Unter-Schmitten bediente das Klischee der alkohollastigen Abschlussfahrten von Mädchenschulen, die Playbackshow vor dem großen Finale leitete zur Show von Reiner Irrsinn über, bei der der »Märchenprinz von Nidda« den gesamten Saal mit seinen Ballermann-Hits bis in die Puppen in Wallung brachte.

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