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Es geht wieder ins Ausland

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Pädagogin Isabel Packheiser und Schulleiter Norbert Schwing zusammen mit Sophia Reichard (r.) und ihrer französische Austauschpartnerin Kahaia Vordmann. © pv

Schotten (sw). Der Schüleraustausch steht bei der Schottener Vogelsbergschule hoch im Kurs. Aktuell gibt es Besuche und Gegenbesuche von drei Schülerinnen der Jahrgangsstufen acht und zehn. Anders als im üblichen Klassenverband finden sie individuell statt, teilt die betreuende Pädagogin Isabel Packheiser mit.

Der Austausch erfolgt dabei mit Jugendlichen aus der hessischen Partnerregion Nouvelle-Aquitaine bei Bordeaux. »Wir hatten Glück, dass drei unserer vier Bewerbungen angenommen wurden«, freut sich Packheiser. Während aus Deutschland 120 Anmeldungen abgegeben wurden, waren es in Frankreich nur 80, was die deutsche Quote verringerte. Während Hanna Lind und Sophia Reichard aus der Klasse 8b des gymnasialen Zweigs ihre Partnerschülerinnen schon empfangen und aktuell den Gegenbesuch angetreten haben oder in den kommenden Tagen antreten werden, war Tamira Holland (10bG) bereits zu einem vierwöchigen Aufenthalt in Frankreich. Ihre Austauschpartnerin ist seit wenigen Tagen in Schotten.

Aufenthalt über vier Wochen

Für Isabel Packheiser sind die vierwöchigen Aufenthalte eine schöne Einrichtung. »Die Zeitdauer ist länger als die im Klassenverband übliche eine Woche, aber auch nicht zu lang«, sagt sie. Im Verlauf eines Monats bleibe auch genügend Zeit, sich bei den Gastfamilien etwas einzuleben und den Alltag kennenzulernen. Im Mittelpunkt des Austauschprogramms steht natürlich der Unterrichtsbesuch in den beteiligten Schulen, um vor allem die Sprachkenntnisse zu vertiefen. Daneben gibt es auch genügend Gelegenheit, die jeweilige Stadt und Region kennenzulernen.

Klassenbesuche wird es aber auch wieder geben, hofft Isabel Packheiser. Wegen Corona sei dies im vergangenen und auch in diesem Jahr nicht möglich gewesen. »Kontakte bestehen aber nach wie vor, vor allem zu den Schulen von Schottens Partnerstädten Crosne und Arco.«

Im vergangenem Herbst besuchte eine Schülergruppe aus dem estnischen Häädemeeste die Vogelsbergschule. Der Austausch fand im Rahmen des Erasmus-Programms statt. Wegen Corona kam der Besuch sehr kurzfristig zustande. Das von der EU geförderte Programm hat die europaweite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen zum Ziel. Die Vogelsbergschule nimmt schon seit einigen Jahren daran teil. Eigentlich sollte das neueste EU-finanzierte Erasmus-Projekt der Schottener Schule mit der Häädemeeste Keskkool in Estland mit dem Schwerpunkt »Berufsorientierung« von September 2019 bis Ende Oktober 2020 laufen, wurde aber wegen Corona immer wieder verlängert. Im Juli soll es endgültig enden, da im kommenden Jahr ein neues Projekt beginnt. Dafür hat sich die Vogelsbergschule erfolgreich beworben, wie Packheiser mitteilt.

Für das vergangene Jahr war bereits ein Gegenbesuch von Schülerinnen und Schülern aus Schotten in Estland geplant, kam aber wegen der Pandemie nicht zustande. Den Besuch konnte man nun in der ersten Juni-Woche nachholen. »Es war lange Zeit wegen der neuen außenpolitischen Lage unklar, ob wir fahren können. Umso erfreuter waren wir, dass es jetzt endlich klappte.« Neben Isabel Packheiser begleiteten noch die beiden ebenfalls im Erasmus-Projekt engagierten Pädagogen Alena Werda und Ralf Schäfer die achtköpfige Schülergruppe aus den achten und neunten Klassen des Realschul- und gymnasialen Zweigs nach Estland. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich in dem Kurs »European Studies« des Wahl-Pflicht-Unterrichts auf diesen Besuch im baltischen Staat umfassend vorbereitet. Die Vogelsbergschule unterhält seit mittlerweile zehn Jahren Kontakte mit der Schule.

Zum einwöchigen Programm gehörten neben dem Flug über Riga, der Hauptstadt Lettlands, in erster Linie die Teilnahme am Unterricht in der Partnerschule. Gemeinsam vollendeten die Schülerinnen und Schüler aus beiden Ländern ein Elektronisches Buch, das sie zuvor im Kursunterricht online kreierten. Darin werden Schotten und Häädemeeste vorgestellt, zum Beispiel welche wichtigen Persönlichkeiten aus der jeweiligen Stadt stammen, welche Berufe ausgeübt werden, welche Ressourcen vorhanden sind und auch wie die touristischen Strukturen entwickelt sind.

»Sehr interessant war auch der Besuch in einem Berufsbildungszentrum, eine Art Berufsschule und Universität in einem, wo viele Berufe ausführlich vorgestellt wurden«, so Packheiser. Besucht wurden auch mehrere Betriebe, wie eine Bäckerei, ein Hotel und eine Lehmfabrik. Kreativität konnte bei einem Keramik-Workshop ausgelebt werden.

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