»Es ist ein verrücktes Leben«

Die »britischen Eagles« sind im Anflug auf Friedberg. Peter Howarth, Mick Wilson und Pete Lincoln sind gerade als »Frontmen« auf Deutschlandtour. Am Samstag treten sie in der Stadthalle auf. Bekannt wurden die drei als Sänger der »Hollies«, »10cc«, »Sweet«, »Sailor« oder »Smokie«. Sänger Pete Lincoln spricht im Interview über Erfolge, das Leben auf Tour und die Wetterau.
Endlich wieder auf Tour, könnte man sagen. Was bedeuten Ihnen die Live-Konzerte, die lange nicht möglich waren?
Es ist absolut fantastisch, wieder auf der Bühne zu stehen, und wir wissen all die Menschen zu schätzen, die jetzt wieder zu den Veranstaltungsorten kommen, um wieder Live-Musik zu genießen.
Am Samstag kommt »Frontmen« nun nach Friedberg. Sie waren bereits auf Konzerten in der Region. Wie gefällt Ihnen die Wetterau?
Die Region ist für mich wie eine zweite Heimat. Ich habe hier so viele Shows gespielt, mit »Frontmen«, »Sweet«, aber auch solo. Es ist immer schön, wieder dabei zu sein, und das Publikum ist immer fantastisch.
Wie unterscheidet sich das deutsche Publikum vom Publikum in Ihrem Heimatland?
Das deutsche Publikum hat eine bemerkenswerte Wertschätzung und einen großen Appetit auf Live-Musik. Wir finden immer wieder, dass wir hier eine tolle Verbindung haben.
Sie kennen sich seit Jahren und arbeiten seit den 90er Jahren zusammen. Ist das ein Fluch oder ein Segen?
Es braucht einen bestimmten Personentyp, um ein tourender Musiker zu sein und zu werden. Jemand, der für lange Zeit unterwegs sein kann. Wir kennen uns sehr gut, und unsere Freundschaft bleibt stark. Außerdem haben wir ein tolles Team um uns herum, das uns enorm hilft. In der Tat ist das alles ein Segen.
Jeder von Ihnen war mit anderen Projekten sehr erfolgreich. Wie kommen Sie gemeinsam zurecht?
Wir geben einander Raum, sowohl auf als auch abseits der Tour. Wir haben auch den gleichen Sinn für Humor. Das braucht man unbedingt.
Gibt es manchmal Diskussionen oder Meinungsverschiedenheiten?
Nun, es gibt immer Entscheidungen, die getroffen werden müssen, und jeder von uns hat eine eigene Meinung. Wir sind natürlich auch Menschen, und jeder hat seine müden Tage.
Sie werden die »British Eagles« genannt. Hat Sie die Musik der Eagles beeinflusst?
Jeder Vergleich mit den Eagles ist für uns sehr willkommen. Wir alle sind seit vielen Jahren Fans und wurden natürlich von ihnen beeinflusst, ebenso wie von vielen anderen Vocal-Harmony-Gruppen, von den Beatles und Beach Boys bis hin zu Crosby, Stills & Nash. Alle Bands, mit denen wir zusammen waren, sind auch starke Harmonie-Bands.
Was zeichnet die Musik von »Frontmen« aus?
Starke Gesangsharmonien mit einer großartigen Stimmmischung, mit einem sehr starken akustischen Element.
Was bedeutet das umgedrehte »E«, also die »3« im Band-Namen?
Einfach, dass wir zu dritt sind - also haben wir den Buchstaben »E« gedreht. Es schien anfangs eine gute Idee zu sein. Aber es macht es jetzt schwerer, uns bei Google zu finden.
Sie sind jeder für sich noch in anderen Projekten involviert. Wie kommen alle drei zum Proben zusammen?
Aufgrund unseres vollen Terminkalenders haben wir eigentlich nur sehr wenig Zeit zum Proben. Normalerweise nutzen wir Soundcheck-Zeiten und Hotelzimmer, um an einem neuen Song zu arbeiten.
Haben Sie Zeit für gemeinsame private Unternehmungen?
Um ehrlich zu sein, das haben wir nicht.
Jetzt bietet eine neue DVD auch einen »Blick hinter die Kulissen«. Welche Einblicke geben Sie?
Nun, ich denke, die Leute können sehen, wer wir sind, ein bisschen von unserer Persönlichkeit mitbekommen und sehen, was uns ausmacht. Außerdem schauen sie bei Gigs hinter die Kulissen und wie das Leben hinter der Bühne und unterwegs ist. Jeder arbeitet hart, um einen Gig zu ermöglichen. Nach jeder Show muss zum Beispiel alles abgebaut und verpackt werden, um wieder in die nächste Stadt zu reisen. Es ist wirklich ein verrücktes Leben.
Sie sind seit Jahrzehnten im Geschäft. Bringen Fans manchmal auch ihre eigenen Kinder zu den Konzerten mit?
Ha - nun, manchmal überrascht uns das junge Alter der Zuschauer. Es ist großartig, zu sehen, dass unsere Musik Generationen überdauern kann. Die Songs sind universell in ihrer Anziehungskraft, also denke ich, wir machen einfach weiter.