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Familienfurore in Nidda am Wochenende

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Beim Familientag ist Maler und Performancekünstler Jürgen Grafe in Aktion zu erleben. © Elfriede Maresch

Das Familienfest in Nidda verspricht Unterhaltung und eine Demonstration dessen, was Nidda alles für Jung und Alt bietet, Kultur und Kunst. Mit dabei ist Performer Jürgen Grafe aus Dresden.

Neues in vertrauter Umgebung - ohne Zweifel bietet der kommende Familientag einen Stadtbummel mit vielen Überraschungen. Eine davon ist am Marktplatz zu beobachten: Begleitet von den Klängen des Musikers Andy Sommer greift der Maler Jürgen Grafe zu Pinsel, Spachtel und Acrylfarbe und lässt auf der Leinwand eines seiner Bilder entstehen.

Grafe ist in der Region kein Unbekannter. Er stellte bei der Saisoneröffnung in Bad Salzhausen aus und wird ab 1. Juli einen Teil seiner Bilder im Niddaer Rathaus zeigen. Mit einer Vernissage am 13. Juli um 9.30 Uhr wird diese Präsentation offiziell eröffnet.

Mit Pinsel und Farbe erzählen

Grafe, 1940 in Dresden geboren, sieht sich als »Erzähler mit Pinsel und Farbe«, als Performancekünstler. Er machte zunächst eine handwerkliche Ausbildung als Schlosser und Schmiedemeister und studierte von 1964 bis 1967 an der Kunsthochschule seiner Heimatstadt. In den nächsten Jahren war er als Metalldesigner und freischaffender Künstler tätig. Seine Frau ist Glasmalerin. Nachdem seine Kinder in den Westen gegangen waren und auch das Elternpaar einen Ausreiseantrag gestellt hatte, wurde die Stasi auf die Grafes aufmerksam. Beide wurden angeklagt, 1985 kamen Grafe wie auch seine Frau in Haft, wurden 1986 von der Bundesrepublik freigekauft und trafen sich in Frankfurt wieder mit ihren Kindern.

Im schwierigen Neuanfang setzte Grafe auf Kunsthandwerkliches, stellte Kupfertreibarbeiten her. Eine interessante Herausforderung war es dann, als technischer Assistent bei den Städtischen Bühnen Frankfurt zu arbeiten. Grafe schaffte sich mehr und mehr Verbindungen in Frankfurt, war als freier Mitarbeiter für Werbeagenturen und Verlage tätig, konnte Ausstellungen machen. So in großen Hotels, in Kurorten, bei Open-Air-Veranstaltungen, etwa bei »Kunst im Park« in Wiesbaden.

Zu seinen interessantesten Aufträgen gehörten die Reisen auf dem Kreuzfahrtschiff Aida. Bis zu zwölf Wochen sei er manchmal als Performancekünstler an Bord gewesen: »Das ging von Petersburg bis Sizilien«, erzählt er, »und Johnny aus Manhattan hat mich am Flügel begleitet. Abgestimmt im Rhythmus konnte ich malen und die Passagiere sahen, wie ein Bild entstand.«

Große Maler, die er bewundert, sind Gerhard Richter, der an der gleichen Hochschule studierte wie er, aber auch Salvador Dali, Marc Chagall, Pablo Picasso.

So verbindet er in seiner eigenen Bildsprache fantastische und surrealistische Hintergründe, und setzt oft bekannte Personen - Michael Jackson etwa, Frida Kahlo oder Dali - davor. Am Elvis Presley-Festival in Bad Nauheim soll der King of Rock’n’Roll auf Grafes Leinwand wieder lebendig werden. Manchmal entstehen Gestalten aus Märchen oder Träumen unter seinem Pinsel - Feen, Flügelwesen oder vielleicht Meerjungfrauen. Grafe arbeitet am liebsten mit Acrylfarben auf Leinwand oder Karton. Mehr Informationen gibt es unter www.grafe-original-fine-art.com.

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