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Fassungslose Helfer

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Zahlreiche Florstädter sammeln beim Kehr- und Umwelttag wieder illegal entsorgten Müll ein, der anschließend auf dem Bauhof der Stadt entsorgt wird. © LUTZ

Florstadt (lut). Auch beim elften Kehr- und Umwelttag der Stadt Florstadt haben etwa 60 Helfer jede Menge achtlos entsorgten Unrat gesammelt - darunter Eternitplatten, Autoreifen samt Felgen oder eine Gasflasche.

Der 2001 im Zuge der Agenda 21-Aktivitäten initiierte Kehr- und Umwelttag ist nicht mehr aus dem städtischen Veranstaltungskalender wegzudenken. In diesem Jahr stand er erstmals unter der Leitung von Christiane Schuh, die seit rund einem Jahr im Rathaus für den Umwelt- und Naturschutz verantwortlich ist.

Bei der elften Auflage sammelten die Teilnehmer neben den Ausfallstraßen vor allem Kaffeebecher und Verpackungen von Fastfood-Ketten ein. An den Waldrändern waren es dann Autoreifen, Möbel aus Holz und Gartenstühle, und weiter drin im Wald fanden die Helfer dann die Eternitplatten, die Asbest enthalten.

Wie verantwortungslos manche Mitbürger bei der Entsorgung ihres Unrat vorgehen, machte viele Teilnehmer fassungslos. Besonders die Kinder hatten kein Verständnis für diesen Umweltfrevel. Schließlich können alte oder nicht mehr benötigte Stoffe auf den Recyclinghöfen der Wetterau für kleines Geld entsorgt werden. Der Bauhof der Stadt Florstadt hat alle zwei Wochen samstags geöffnet, um Bauschutt, Holz oder Metallschrott entgegenzunehmen.

Sonderlob für Lkw-Fahrer

Auf dem Bauhof kamen schließlich alle Trupps zusammen, um ihre Anhänger und einen 7,5-Tonner-Lkw mit Hebebühne zu entladen. Ein Sonderlob bekam der ungarische Lkw-Fahrer Zotan Toldi, der im Gewerbegebiet Nieder-Mockstadt auf seine Ladung wartete und sich Harald Winter anschloss, der dort Müll sammelte. Die Kita »Sonnenschein« in Stammheim nahm am Vortag mit etwa 60 Kindern an der Aktion teil; die Kita »Auenland« in Nieder-Florstadt wird das am 16. Oktober tun.

Christine Schuh, Bürgermeister Herbert Unger (SPD) und Stadtverordnetenvorsteher Christian Trupp (SPD) dankten allen Beteiligten für ihren Einsatz. Darunter waren Landwirte, Vereinsmitglieder, Jagdpächter, das Bauhofteam unter seinem Leiter Jens Johannsen und die Anwohner des Willi-Holzmann-Rings, die im vergangenen Jahr bereits am World Cleanup Day aktiv waren. Ziel der Umweltaktion sei es seit 2001, die Mitbürger so zu erziehen, dass irgendwann kein Müll mehr illegal entsorgt wird, sagte Christine Schuh.

Bei einem gemeinsamen Mittagessen - der DRK-Ortsverein Niddatal/Florstadt hatte wieder für eine »Dick Supp« gesorgt - und Getränken klang der Kehr- und Umwelttag schließlich aus.

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