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Feuerwehr Wolf feiert 90-Jähriges, »Hektor« und 50 Jahre Jugendwehr

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Drei runde Geburtstage werden jetzt bei der Freiwilligen Feuerwehr Wolf gefeiert: 90-jähriges Bestehen, 80 Jahre Löschfahrzeug LF8 »Hektor« und 50 Jahre Jugendfeuerwehr Wolf. Im Bild Vorstand, Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr. © Hans-Dieter Stehr

Aller guten Dinge sind drei: Das gilt in diesem Fall für die Freiwillige Feuerwehr Wolf im Wortsinn. Sie feiert ihren 90. Vereinsgeburtstag, 80 Jahre Löschfahrzeug »Hektor« und 50 Jahre Jugendfeuerwehr.

Wolf (hr). In diesem Jahr können die Brandbekämpfer in Wolf mit einem Festwochenende am kommenden Samstag und Sonntag, 9. und 10. September, gleich drei Jubiläen feiern: 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wolf, 80 Jahre Löschfahrzeug LF8 »Hektor« und 50 Jahre Jugendfeuerwehr Wolf.

Erster Vorsitzender Markus Kroh und Wehrführer Stefan Hummel können an dem Festwochenende auf 19 aktive Einsatzkräfte und 165 passive Mitglieder blicken. Die Jugendfeuerwehr steht unter der Leitung von Thomas Eckert-Jungmann.

Bereits am kommenden Freitag, 8. September, steht die Jahreshauptversammlung ganz im Zeichen der Jubiläumstage, die am 11. November mit einem Sankt-Martins-Umzug enden.

Auftakt ist am Samstag eine Dorf-Rallye der Jugendfeuerwehren. Ab 9 Uhr erfolgt die Anmeldung, um 10 Uhr wird die Dorfrallye gestartet. Die Siegerehrung ist um 14 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Wolf. Es folgt abends ab 20 Uhr eine Blaulicht-Party mit den DJs Scheid-Brothers im Bürgerhaus Wolf.

Am Sonntag findet das bekannte Oldtimer-Treffen ab 9 Uhr mit der Anreise der Automobile statt. Zu sehen sind historische Feuerwehrfahrzeuge, Feuerwehrtechnik, Personenwagen, Traktoren, Unimogs und Zweiräder.

Um 10.30 Uhr beginnt ein evangelischer Gottesdienst, und ab 12 Uhr wird das Mittagessen gereicht. Danach können sich Besucher und Aussteller ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen schmecken lassen. Um 16 Uhr werden die Oldtimer wieder abreisen.

Beliebte Oldtimer-Schau

Dem »Hektor«-Team ist es zu verdanken, dass sich Wolf am Sonntag wieder in eine rote Feuerwehrdomäne verwandelt. Aber es gibt nicht nur Feuerwehr-Oldtimer zu sehen. Angekündigt sind auch legendäre Gogos, 500er-Fiat, BMW Isettas bis zum riesigen Cadillac und Buick aus den 50er Jahren, dazu Oldtimer-Motorräder und Traktoren.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn nur weil die frühere »Hektor«-Besatzung mit Otto-Karl Groß, Erhard Langlitz, Norbert Kuhl und Carl Hackworth auf vielen Oldtimer-Ausstellungen zu finden ist, konnten Verbindungen geknüpft und gepflegt werden.

Heute sind es noch Otto-Karl Groß und Norbert Kuhl, die diese Tradition pflegen. Sie halten Verbindungen zu Feuerwehr-Oldtimern aus Sotzbach, Salmünster, Schlitz, Meerholz, Ober-Ursel, Rüsselsheim, Bad Homburg, Rosbach, Butzbach, Grünberg, Schotten, Nidda, Ortenberg, Marbach, Kleinauheim, Großheim, Freiensteinau, Flörsbachtal, Willofs und Alsfeld.

Im Mittelpunkt steht »Hektor«, das Leichte Löschgruppenfahrzeug Baujahr 1943, ein Mercedes-Benz, der von 1943 bis 1965 der Feuerwehr Langenselbold gehörte und von 1965 bis 1972 die Einsätze in Mittel-Gründau mitfuhr. Seitdem ist es im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Wolf und feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag.

Gelungene Übung vor der Gründung

Wie sich die Vereinsgründung vor 90 Jahren, 1933, in Wolf abspielte, darüber gibt die Feuerwehrchronik Auskunft:

»Am Freitag den 4. August abends 9 Uhr, wurde in Anwesenheit des Kreisverbandsvorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehren, Herrn Ober-Brandmeister Schneider und des Brandmeister Klein von Büdingen die Freiwillige Feuerwehr Wolf gegründet.

Der Gründungsversammlung ging erst eine Übung voraus, bei der Ober-Brandmeister Schneider das exakte Exerzieren der Wehr in anerkennenswerter Weise würdigte und betonte, dass von einer freiwilligen Wehr auch nicht viel mehr verlangt würde.

Brandmeister Klein sprach auch noch über die Vorteile und das Kameradschaftliche bei einer freiwilligen Wehr. Nach der Übung marschierte die Wehr im geschlossenen Zuge in den Saal des Gastwirts Heinrich Trieber.«

Dort sprach Schneider noch einmal über die Vergünstigungen, die einer Freiwilligen Feuerwehr eingeräumt würden. So stellte er für die künftige Ausstattung eine 75- bis 80-prozentige Kostenübernahme durch die Hessische Brandversicherungskammer in Aussicht und für eine Kleinmotorspritze 60 Prozent.

»Dieses Argument zog offensichtlich, hatte sich in der Vergangenheit doch der Gemeinderat bei der gesetzlich vorgeschriebenen Unterhaltungspflicht der Feuerlöscheinrichtungen eher knauserig gezeigt.

So rief der bisherige Kommandant der Pflichtfeuerwehr, Karl Helfrich I, schließlich zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wolf auf, die am selben Abend noch vollzogen wurde. Genannt wurden namentlich 64 Mitglieder der Pflichtfeuerwehr«, heißt es in der Chronik.

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