Fitnesskur für alte Obstbäume

Ortenberg (red). Unter großer Beteiligung Interessierter fand kürzlich ein Lehrgang des Obst- und Gartenbauvereins Ortenberg statt. Die zahlreichen Teilnehmer bekamen vor historischer Kulisse eine fachliche Einweisung in den Winterschnitt, insbesondere von alten, hochstämmigen Apfelbäumen.
Es gibt immer wieder Streuobstbäume, die vernachlässigt und jahrelang nicht richtig geschnitten wurden. In solchen Fällen kann es dazu kommen, dass ein vernachlässigter Apfelbaum nur noch wenige Früchte trägt, auch anfällig für Windschäden und Krankheiten wird und schlimmstenfalls stirbt. Hinsichtlich des Klimawandels ist es ebenfalls besonders wichtig, alte Obstbäume optimal auf diese Veränderungen vorzubereiten. Mit einem gezielt dosierten Schnitt lässt sich auch bei alten Apfelbäumen das Wachstum neuer Triebe stimulieren.
Da sich knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trotz wechselhafter Wetterbedingungen einfanden, bildeten die Fachleute zwei Gruppen. Mit viel Erfahrung und Fachkenntnis demonstrierten Gärtnermeister Timo Berk und Fachwart Johannes Naumann im Anschluss, wie man die alten Apfelbäume wieder zu neuem Leben erweckt. Die Fachleute erklärten und demonstrierten ausführlich Techniken und stellten die dafür notwendigen Werkzeuge samt ihrer Pflege vor. Auf diese Weise sind die Teilnehmer nun in der Lage, ihre eigenen Apfelbäume wieder zu stärken und zu verjüngen.
Erkennen von Baumkrankheiten
Vor Ort schulten sich die Teilnehmer im Erkennen und der Behandlung verschiedener Virenkrankheiten, von Pilzbefall und Obstbaumkrebs. Sie lernten, welche Gegenmaßnahmen, sofern noch möglich, zu ergreifen sind, um die Bäume zu retten. Auch krankheitsvorbeugende Empfehlungen stellten die Experten vor und diskutierten sie.
Während die Gruppe um Timo Berk mit einem motorisierten Hochentaster zügig vorankam, hatten sich die Teilnehmer der Gruppe um Johannes Naumann eines stark mit Efeu zugewachsenen Baums in schlecht zugänglichem Gelände angenommen. Am Ende des Nachmittags gab es schließlich fünf weitere alte Apfelbäume in Ortenberg, die bestens auf die nächsten Jahre vorbereitet sind.
Bei Tee, Kaffee und Kuchen von Carmela Lombardi hatten die Teilnehmer danach noch Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen oder Fragen zu stellen.