Besucherrekord im Stadener Park

Florstadt (sl). Besucherrekord bei der 20. Auflage der Benefiz-Blues-Veranstaltung in Staden: Über 1400 Gäste konnte Bürgermeister Herbert Unger (SPD) am Samstagabend vor dem Löw’schen Schloss begrüßen. Traditionell startet das Programm von »Florstadt kulturell« mit »Blue(s) statt braun« in die zweite Jahreshälfte.
Die Veranstaltung, die früher »Blues im Park« hieß, wird seit einigen Jahren in enger Kooperation mit »BuntErLeben« organisiert. Der Eintritt ist frei, allerdings wird um Spenden für den guten Zweck gebeten. Die »Mayer-Band« und »The Ian Browne Band« unterhielten das Publikum mehr als vier Stunden lang.
Aufregendes Heimspiel
Die Vorzeichen waren trotz eines Regenschauers am Nachmittag bestens. Joker-Musik sorgte wie immer für eine perfekte Sound- und Lichtanlage, der Park wurde mit Lichterketten illuminiert und einzelne Bäume in bunten Farben angestrahlt. Bürgermeister Herbert Unger - für den Ideengeber der Blues-Veranstaltung war es der letzte Auftritt als Florstädter Stadtoberhaupt und Gastgeber - nutzte die Gelegenheit, alle drei Kandidaten und Kandidatinnen für die Bürgermeisterwahl im März 2024 vorzustellen und für eine gute Wahlbeteiligung zu werben.
Kulturbeauftragte Karola Backes-Richter bat um Spenden für den Partnerschaftsverein. Dessen Vorsitzende Silke Zettl wünschte sich tatkräftige und finanzielle Unterstützung, weil der Verein nicht nur Begegnungen mit den Partnerstädten organisiert, sondern auch private Übernachtungsmöglichkeiten sucht (s. Info).
Im ersten Teil des Abends sorgte die »Mayer-Band« mit Sebastian Mayer-Ray (Gesang und Gitarre), Heinz Bolender (Bass) und Tobias Jacobi (Schlagzeug), der den am Arm verletzten Marco Bach ersetzte, für prächtige Stimmung. Nach dem Motto »Weniger ist mehr« genügen der Band drei Instrumente vollkommen. Das Trio beeindruckte mit einem breiten Repertoire, das Stücke von Blues-Legenden wie John Mayer, Stevie Ray Vaughan oder Jimi Hendrix umfasste. Alle drei vermitteln nur zu gerne das besondere Lebensgefühl des Blues, das durch die Melodien und Texte zum Ausdruck kommt.
Die Band hat etwa zehn Auftritte pro Jahr. Wenn sie aufspielt, dann mit vollem Elan und vielen Emotionen. Für den Stadener Sebastian Mayer-Ray war es »das absolut Größte, hier in unmittelbarer Nachbarschaft meines Wohnhauses zu spielen«. Er gab aber auch zu, »dass es extrem aufregend und anstrengend war«, weil die ganze Familie, die Nachbarn und der halbe Heimatort ihm auf die Finger geschaut hätten. Mayer-Ray war immer schon Hendrix-Fan und liebt den Blues. Obwohl er bereits eigene Stücke geschrieben hat, brachte die Band keines davon in Staden zu Gehör. »Das können wir uns vielleicht erlauben, wenn wir hier auf der Bühne irgendwann noch mal als Haupt-Act spielen dürfen«, sagte Sebastian Mayer-Ray nach dem erfolgreichen Auftritt. Er war im Vorjahr spontan von Rathauschef Unger angefragt worden und hatte genauso spontan zugesagt.
Absolute Spiellaune
»The Ian Browne Band«, deren Mitglieder aus der Wetterau und aus dem Raum Hanau kommen, gefiel anschließend mit massivem Blues-Rock. Ian Browne heizte als Sänger und Solo-Gitarrist ein, sein Sohn Jason (Gitarre und Gesang) sowie Keyboarder Peter Hensel, Bassist Sascha Foltz und Drummer Stefan Krämer sorgten für Melodie und Rhythmus, die Bläser Christian Felke, Paul Lanzerath und Volkmar Habermann für intensiven Brass-Sound.
Balladen von Eric Clapton und Joe Cocker wechselten sich mit rockigeren Blues-Werken von BB King oder ZZ Top ab. Die Band zeigte sich in absoluter Spiellaune, obwohl oder gerade weil sie am Nachmittag bereits in Hanau eine Show absolviert hatte. Der Großteil der Besucher war sich einig: »Diese Band war nicht zum letzten Mal in Staden.«