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Biker starten Saison in Florstadt: »Gottes Schöpfung auf der Straße erfahren«

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Gut gelaunt starten die Bikerinnen und Biker in die neue Saison. © Stephan Lutz

Spätestens nach dieser fünften Auflage ist klar: Das »Fleeschder Anlasse« hat Kult-Charakter erreicht. Mit Gottes Segen sind die bikerinnen und Biker in die neue Saison gestartet.

Sehr zur Freude von Pfarrerin Ursula Seeger füllten am Samstag mehr als 70 Biker die Nieder-Florstädter Kirche zum Auftakt-Gottesdienst. An der anschließenden Rundfahrt durch die östliche Wetterau nahmen über 130 Fahrzeuge teil.

Die Biker näherten sich systematisch der Kirche an, stellte Pfarrerin Seeger fest. Beim ersten Mal fand der Gottesdienst noch im Bürgerhaus statt, im Vorjahr auf Parkbänken vor dem Gotteshaus und diesmal direkt in der Kirche. Seeger dankte Manfred Stübing von den »Bembelbrüder Bikern«, die diesen Tag als offiziellen Start in die Motorradsaison stets mit Gottes Segen vollziehen. »Bikerinnen und Biker sind durchaus religiös, auch wenn nicht alle große Kirchgänger sind«, sagte Seeger. Das Bedürfnis nach Gottes Begleitung und himmlischem Beistand wurde denn auch gleich an diesem Tag erhört, denn das Wetter fiel mit sonnig und warm wesentlich besser aus als vorhergesagt.

»Beglückende und erhebende Erfahrungen«

Seeger dankte Bürgermeister Herbert Unger, der das »Fleeschder Anlasse« zu einer Veranstaltung in der Reihe von »Florstadt kulturell« werden ließ. Selbst Biker, sprach er als Schirmherr das Eingangsgebet in der Kirche. Er bat, genauso wie später Pfarrerin Seeger, um die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer und warnte vor eigenem Übermut.

Motorradfahren sei mehr als ein freiheitsliebender Lebensstil, man erlebe Gottes Schöpfung mit allen Sinnen, sagte Seeger. Es erweitere den Horizont und bringe Klarheit in die Gedanken, weil man vieles im wahrsten Wortsinne »erfahre«. Sie erinnerte an die Solidarität unter Motorradfahrern, an die Gemeinschaft der Biker und die große Hilfsbereitschaft in der Szene. »Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer sind Menschen mit Zuversicht, Klarheit und Gelassenheit. Motorradfahren kann heilsam sein, es gibt beglückende und erhebende Erfahrungen, die über den Alltag hinweghelfen. Es ist aber auch gefährlich, wenn nicht sogar lebensgefährlich.« Deshalb bat sie um Gottes Unterstützung, alle Bikerinnen und Biker zu behüten, zu schützen und zu bewahren, auf allen Wegen und asphaltierten Straßen.

Nach dem Segenslied »Gott segne Dich« von Jennifer Do Amaral und Martin Pepper folgte das Abschlussgebet: »Gott bewahre mich vor Unheil und Tod, vor Übermut und Gefahr, dann will ich Dir danken, solange ich lebe.«

Kollekte für Notfallseelsorge

Seeger erhielt ein besonderes Lob von Bürgermeister Unger: »Für eine Nicht-Bikerin haben sie wieder einen brillanten Gottesdienst zelebriert.« Musikalisch umrahmt wurde dieser von Melanie Ruhrmann-Petri, die unter anderem das Lied »My Lighthouse« (Mein Leuchtturm) zur Begeisterung der Anwesenden beisteuerte, sodass Applaus aufbrandete. Spontanes Mitklatschen hatte bereits das Eingangslied »Country Roads« von John Denver erzeugt. Als »Orgelnachspiel« erklang »On the road again« von Willie Nelson. Die Kollekte zu diesem Anlass war für die Notfallseelsorge des Wetteraukreises bestimmt.

Es folgte die Aufstellung zum Konvoi und das gemeinsame Anlassen, ehe man dank der Absperrung der Freiwilligen Feuerwehr auf die Niddastraße einbog und die Rundtour startete. Über Ranstadt, Ortenberg, Hirzenhain und Nidda ging es zurück zum Florstädter Bürgerhaus, wo man gemeinsam einkehrte, um bei Speis und Trank so manche Anekdote von Fahrten und Ausfahrten auszutauschen.

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Vor der Ausfahrt nehmen viele Biker am Auftaktgottesdienst mit Pfarrerin Ursula Seeger teil. © Stephan Lutz

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