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Florstadt regelt Müllabfuhr neu

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Florstadt (sl). Die Stadt Florstadt wird wohl Abschied vom Wiegesystem nehmen. Denn das Stadtparlament hat jetzt einstimmig den Grundsatzbeschluss gefasst, der Arbeitsgemeinschaft Abfallwirtschaft Wetterau (AGAW) beizutreten.

Man wolle damit in den Genuss von gemeinsamen, europaweiten Ausschreibungen kommen und damit »möglichst kostengünstige Aufträge an Land ziehen«, wie Bürgermeister Herbert Unger (SPD) erläuterte.

In Florstadt sei man, wie in einigen Nachbarkommunen auch, in Sachen Müllentsorgung über Jahrzehnte von der Firma Gittner bestens bedient worden. Nach deren Betriebsaufgabe übernahm das Unternehmen Remondis die Leistungen und die Verträge, die Ende 2024 auslaufen. Deshalb galt es bereits jetzt, die Richtung für die Abfalleinsammlung ab dem 1. Januar 2025 festzulegen.

So oft wird künftig abgefahren

Mit dem nun erfolgten Grundsatzbeschluss und der Annahme einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung erreicht man aber nicht nur, dass die AGAW die europaweite Ausschreibung übernimmt. Hinzu kommt, dass sie die Kommunen auch von dieser zeitintensiven und rechtlich schwierigen Aufgabe entlasten soll.

Florstadt hielt, wie einige wenige Kommunen im Wetteraukreis, bis zum Schluss am Wiegesystem für Müll fest, weil es das fairste und gerechteste Abrechnungssystem darstelle. Das hatten Sprecher aller drei Fraktionen - SPD, CDU und Grüne - immer wieder klargestellt. Mit Änderungen im Eichgesetz droht dem Müllwiegesystem allerdings das Aus. Deshalb entfernte auch der Hessische Städte- und Gemeindebund das Wiegesystem bereits aus allen seinen Mustersatzungen.

Die Neuordnung der Müllabfuhr schafft aber auch den Flickenteppich mit unterschiedlichen Abfuhrintervallen und -gebühren ab. Und zwar in 23 der 25 Kreiskommunen - lediglich Bad Nauheim und Bad Vilbel regeln ihre Müllabfuhr über eigene Fahrzeuge und eigenes Personal.

Geplant ist, den Hausmüll alle drei Wochen abzufahren, für Bioabfälle gibt es 32 Termine im Jahr (im Winter 14-tägig, im Sommer wöchentlich), Altpapier wird alle vier Wochen abgeholt und fünf Termine sind für Grünabfall vorgesehen (je zwei im Frühling und Herbst plus Abholung der Weihnachtsbäume).

Parallel wünscht Florstadts Parlament, dass geprüft wird, ob parallel ein Müllwiegesystem ausgeschrieben werden kann. »Sollte dies rechtssicher möglich sein, priorisiert die Stadt dieses System vor der Alternative des Identsystems«, lautet der Beschluss.

Ein weiterer Nebeneffekt könnte, so der Bürgermeister, die Gründung eines Zweckverbands mit den 23 Mitgliedskommunen sein, um die Verwaltung der Müllentsorgung komplett auf Kreisebene abzugeben. Er und die Vertreter aller Fraktionen lobten die Arbeit einer interfraktionellen Arbeitsgruppe mit den Mitarbeitern der Verwaltung.

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