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Metzgereibetrieb klagt über hohe Auflagen

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Rouven Kötter (2. v. r.) und Christian Trupp (3. v. r.) besuchen den Familienbetrieb Walther. © pv

Florstadt (pm). Seit 1860 befindet sich die Metzgerei Walther in Florstadt in Familienbesitz. Bereits die sechste Generation ist 2014 in Person von Frauke Walther und Maike Walther-Schneider in die Geschäftsführung eingestiegen und betreibt das Unternehmen seitdem gemeinsam mit Vater Klaus-Dieter Walther. Was seit über 160 Jahren funktioniert, wird in der Gegenwart durch hohe Auflagen bedroht.

»Es gibt diesbezüglich keine Unterscheidung zwischen großen Fabriken und familiengeführten Betrieben. Wir wünschen uns mehr Fingerspitzengefühl bei der Auslegung und Kontrolle«, berichtete Frauke Walther, Vize-Obermeisterin der Fleischereibetriebe im Wetteraukreis, als SPD-Landratskandidat Rouven Kötter sie jetzt besuchte. Begleitet wurde er vom Florstädter SPD-Bürgermeisterkandidaten Christian Trupp und Nieder-Florstadts Ortsvorsteher Rudi Goll.

»Die Metzgerei Walther zeigt eindrucksvoll, dass man echte Werte nur von Generation zu Generation und nicht von Quartal zu Quartal schafft. Solche gewachsenen Betriebe brauchen unbürokratische und pragmatische Unterstützung durch die Behörden auf allen Ebenen, keine zusätzlichen Hürden und Auflagen«, sagte Kötter. »Familie Walther trägt Verantwortung für 20 Mitarbeiter und deren Familien, und sie steht für Lebensmittelqualität made in Florstadt.« Die Metzgerei Walther sei eine Institution in Florstadt, bestätigte Trupp. »Eine Metzgerei, die noch selbst schlachtet und als Arbeitgeber großen Wert auf ein familiäres Betriebsklima legt.«

Beschäftigt werden ausschließlich Fachkräfte. Insgesamt arbeiten 20 Personen in dem Betrieb, sechs davon alleine in der Produktion. »Immer montags wird bei uns geschlachtet. Wir leben das Konzept der eigenen Schlachtung und verarbeiten ausschließlich Tiere aus der Region. Dadurch ist der Transportstress bei den Tieren nur gering, was für die Qualität und den Geschmack sehr wichtig ist«, erklärte Maike Walther-Schneider.

Die Aussichten für die Zukunft seien allerdings schwierig: »Hohe Auflagen für uns und unsere Landwirte stellen uns vor große Herausforderungen. Aktuell gibt es in unserer Innung im Wetteraukreis noch 30 Betriebe. Zwei davon machen Ende des Jahres zu, in zehn Jahren ist maximal noch die Hälfte übrig«, blickte Frauke Walther in die Zukunft.

Dieser Entwicklung müsse entgegengewirkt werden, sagte Kötter. »Wir müssen dafür sorgen, dass in Zukunft nicht alle Lebensmittel nur noch aus großen Fabriken kommen. Regionale Lebensmittelproduktion muss attraktiv für Kunden und Produzenten sein.« Dafür brauche es flexible, partnerschaftlich kooperierende Behörden auf allen Ebenen. »Keine zusätzlichen Steine im Weg, sondern Unterstützung dabei, diese aus dem Weg zu räumen.«

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