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Schlepper, Trecker und Bulldogs

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Historische Schlepper und Traktoren aus allen Herren Länder und den unterschiedlichsten Baujahren sind zuhauf ausgestellt. © Stephan Lutz

Florstadt-Stammheim (sl). Wenn der Stammheimer Bolzplatz unter eine Dieselwolke liegt, wenn Kinderaugen strahlen und Männerherzen höher schlagen, dann halten die Traktorfreunde Stammheim ihr jährliches Traktortreffen ab. So geschehen am vergangenen Wochenende und bereits zum 23. Mal.

Das erste Wochenende im September ist seit jeher reserviert für die Zusammenkunft der Traktoristi, wie sich die Traktorfreunde gerne selbst nennen. In diesem Jahr stand es zunächst unter keinem guten Stern. Denn heftige Regenfälle am Freitagabend sorgten für wahre Seenlandschaften im Festzelt. Zahlreiche Schlepper, Trecker und Bulldogs drohten wortwörtlich abzusaufen und wurden von topaktuellem Gerät herausgezogen.

Küchenfeen ab 4 Uhr aktiv

Die ersten Fans der Szene waren bereits am Mittwoch mit Zelten und Campinganhängern eingetroffen. Bis zum Samstag erhöhte sich deren Zahl auf 35. Sie labten sich besonders am Sonntag an einem gigantischen Frühstücksbüfett, das mit Brötchen und Brot, Mett, Lachs, Wurst, Rühreier und Nutella keine Wünsche übrig ließ. Ein Sonderlob ging an die bereits ab 4 Uhr morgens aktiven Küchenfeen. Gelobt wurde auch der Einsatz der Mitglieder sowie der Stammheimer Vereinslandschaft. So waren Zeltaufbau und Thekendienste bestens besetzt. Auch Nichtmitglieder hatten ihre Hilfe angeboten.

Eine gelungene Sache war es auch mit Blick auf die angereisten historischen Landwirtschaftsfahrzeuge. So wurden zu Spitzenzeiten über 150 Eicher, Fendts, Mc Cormacks, International, Bull Dog, Porsche oder John Deere, Massey Fergusson und Deutz gesichtet. Ein wahres Eldorado für Kinder und auch Männer, die nur zu gerne ins Fachsimpeln mit den Besitzern und Restaurateuren kamen. Das sind dann die berühmten Diesel-Gespräche, die den Kult hinter den Traktortreffen prägen.

Kornernte anno dazumal

Die Stammheimer Traktorfreunde sind diesbezüglich wahre Pioniere. Denn ihr erstes Treffen fand bereits lange vor der eigentlichen Vereinsgründung 1999 statt. Pandemiebedingt wären es sicher einige mehr gewesen, das stellte auch Bürgermeister Herbert Unger bei der vom »Grüne Soße«-Papst Rainer Schecker (Frankfurt) moderierten Siegerehrung des Geschicklichkeitsfahrens für Traktoren fest. Beide lobten das stete Engagement des Vereins, seinem Publikum das traditionelle Programm zu bieten. Dazu gehörten auch die Demonstrationen mit der uralten, hölzernen Dreschmaschine, um die Kornernte von anno dazumal zu präsentieren. Beim Geschicklichkeitsfahren auf Zeit mussten acht Pylonen auf einer holprigen Strecke umkurvt werden. Die 17 Starter durften dabei allerdings nur mit einer Hand lenken, weil sie in der anderen Hand einen Pömpel (Abflusssaugreiniger) halten und darauf einen Fußball balancieren mussten. Hier gewann Marc Zimmermann (Stammheim) in 6,64 Sekunden vor Leon Raupach (Bad Vilbel) in 7,49 Sekunden und Tim Hofmann (Stammheim), der 9,57 Sekunden benötigte.

Am Samstag sorgte die Band »Sunbow« für tolle, lustige und friedliche Tanz- und Stimmungsmusik, während am Sonntag bei Frühschoppen, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen »Die Wettenberger« für zünftige Unterhaltung sorgten.

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Moderator Rainer Schecker (r.) und Bürgermeister Herbert Unger (l.) mit den Gewinnern des Geschicklichkeitsfahrens (v. l.): Leon Raupach, Marc Zimmermann und Tim Hofmann. © Stephan Lutz
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Auf großes Interesse stoßen an beiden Tagen des Traktortreffens die Vorführungen mit der uralten, hölzernen Dreschmaschine. © Stephan Lutz

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