Ursula Oswald erhält Ehrenamtspreis der Florstädter SPD

Die Florstädter SPD hat Ursula Oswald den Ehrenamtspreis 2023 verliehen. Die Nieder-Florstädterin ist beim Neujahrsempfang der Genossen für ihre Unterstützung einer in Not geratenen Familie ausgezeichnet worden.
Die Laudatio im Bürgerhaus Ober-Florstadt am Freitagabend hielt Christian Trupp, neuer Stadtverordnetenvorsteher und SPD-Kandidat für die Bürgermeisterwahl. Er empfahl, den Blick optimistisch nach vorne zu richten. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft sei in unsicheren Zeiten wichtiger denn je. »Wie schön, dass es heute und hier um die geht, die genau das tun, die den Zusammenhalt vor Ort umsetzen, die den Zusammenhalt vor Ort einfach leben«, sagte Trupp.
Ihm sei bei der Nominierung für den Ehrenamtspreis voller Stolz bewusst geworden, dass es in Florstadt viele Menschen gebe, »die sich ehrenamtlich für das Wohlergehen unserer Stadt und deren Bürgerinnen und Bürger engagieren. Das hat uns die Entscheidung nicht gerade leicht gemacht«.
Die neue Ehrenamtspreisträgerin Ursula Oswald engagiert sich seit 2007 in der Bürgerhilfe. Dort unterstützt sie Menschen, die Hilfe suchen, und wirkte 2015 bei der Einrichtung des Bürgerladens mit, in dem Sachspenden angenommen und ausgegeben werden.
Mutter schwer erkrankt
Ihren bemerkenswertesten Einsatz absolvierte Ursula Oswald im vergangenen August, als sie sechs Wochen lang die vier kleinen Kinder einer besonders schwer vom Schicksal getroffenen Familie betreute.
Die Mutter aus Florstadt war so schwer erkrankt, dass sie ins Krankenhaus musste. Der Vater musste wieder arbeiten, denn die ihm zustehende Elternzeit, in der er die Kinder betreute, hatte er bereits genommen. Eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes des Hochwaldkrankenhauses in Bad Nauheim wandte sich nun mit der Bitte um Unterstützung an die Bürgerhilfe Florstadt.
»Dort war es Anneliese Eckhardt, die in Ursula Oswald einen wahren Engel fand«, sagte Trupp. Sie ist ausgebildete Pflegekraft und hatte bereits als Tagesmutter gearbeitet. Ursula Oswald nahm sich der Familie mit zwei Zwillingspärchen an. Sie brachte die Vierjährigen in den Kindergarten und kümmerte sich um die sieben Monate alte Zwillinge. Sie ging mit den Kindern spazieren und auf den Spielplatz, kümmerte sich um Mahlzeiten und saubere Windeln. »Sie tat einfach alles, was zur Erfüllung der täglichen Bedürfnisse und zum Wohlergehen der Kinder notwendig war - sechs Wochen lang«, schilderte Trupp. So lange habe es gedauert, bis die Kostenübernahme und die Betreuung durch den Notmütterruf Bad Nauheim mit der Krankenkasse geklärt gewesen seien. Trupp: »Für dieses herausragende und ehrenamtliche Engagement wird Ursula Oswald heute der Ehrenamtspreis der Florstädter SPD verliehen.« Erster Gratulant war Ortsvereinsvorsitzender Dieter Richter.
Trupp dankte auch Anneliese und Dieter Eckhardt, die die Bürgerhilfe aus der Taufe gehoben hatten und seit vielen Jahren mit ihrem Team eine unschätzbare Arbeit leisteten.
»Wähler der AfD zurückholen«
Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik, Landtagskandidatin Anne Thomas und Landratskandidat Rouven Kötter (alle SPD) sprachen Grußworte beim Neujahrsempfang der Florstädter SPD und nutzten die Gelegenheit zum Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Pawlik berichtete von der Gedenkstunde im Bundestag, in der an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wurde, der Debatte über Panzerlieferungen in die Ukraine, in der Kanzler Olaf Scholz besonnen agiert habe, und ihrer täglichen Arbeit im Sozialausschuss, der mit einem neuen Gesetz dem Fachkräftemangel und der Perspektivlosigkeit von jungen Menschen ohne Berufsausbildung begegnen wolle.
Kötter erklärte, dass er seinerzeit in die SPD eingetreten sei, weil Wölfersheim eine NPD-Hochburg gewesen sei. Gegenüber rechten Tendenzen müsse man klare Kante zeigen, Wähler der AfD müsse man durch ehrliche und gradlinige Politik zurückholen. Er wünschte Christian Trupp alles Gute für die Bürgermeisterwahl sowie eigene Fußstapfen, und zwar neben denen, die Amtsinhaber Herbert Unger hinterlassen werde.
Anne Thomas aus Butzbach, die im Wahlkreis 27 für den Landtag kandidiert, will nach 25 Jahren CDU-geführter Landesregierungen den Wechsel in Wiesbaden. Sie baue auf die sozialdemokratische DNA, wolle Lehrer- und Erziehermangel begegnen sowie Mobilität und Barrierefreiheit verbessern, erklärte sie. »Wir brauchen ein gutes Programm und einen politischen Kompass, dann können wir die Staatskanzlei erobern.«