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»Wem ist die Kerb?« - »Uuus«

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Feiern den Fassbieranstich am Kerb-Sonntag (v. l.): Pfarrerin Ursula Seeger, Petra Lerch, Karl-Heinz Reis, Heinz Deis, Jürgen Wagner, Karl-Heinrich Lehr und Bürgermeister Herbert Unger. © Stephan Lutz

Florstadt (sl). Mit einem dreitägigen Festprogramm hat die Sport-Union Nieder-Florstadt am Wochenende die alljährliche Kerb ausgerichtet. Angesichts des besonders guten Wetters mit hochsommerlichen Temperaturen waren die veranstaltenden Abteilungen Handball, Turnen, Musik sowie Kultur und Freizeit durchaus zufrieden.

Nach dem Benefizkonzert am Freitag (diese Zeitung berichtete) mit den Bands mit F.O.C. und Skydream stand der Samstagabend ganz im Zeichen der jüngeren und junggebliebenen Besucher. Sie kamen bei der Live-Disco mit Moderator Timo Killer und DJ Holger Gerlach vom Radiosender YouFM auf ihre Kosten.

Kirchentasse zum 65. Geburtstag

Ein Rückblick auf die Weihe der Nieder-Florstädter Kirche vor 231 Jahren erfolgte am Sonntagmorgen beim Kerb-Gottesdienst mit Pfarrerin Ursula Seeger. Sie erinnerte auch an zwei kleine Jubiläen: Seit 20 Jahren wird das kirchliche und weltliche Kirchweihfest wieder als Kerb zusammengefeiert, denn 2003 wirkte die Musikabteilung der Sport-Union erstmals mit. Und seit inzwischen zehn Jahren wird das Lied »Marmor, Stein und Eisen bricht« mit aktuellen Textabänderungen im Gottesdienst gesungen.

In diesem Jahr hatte Pfarrerin Seeger den Nachbarschaftsraum »Mittlere Wetterau« zum Mittelpunkt erklärt. Dort, im Bereich der elf Kirchen von Wölfersheim, Södel, Melbach, Berstadt, Beienheim, Weckesheim, Reichelsheim, Nieder-Florstadt sowie Staden und Stammheim, sollen 20 Prozent der Baulast aufgegeben werden. Die Gotteshäuser werden auf alle Fälle erhalten, betonte Seeger. In einem Kirchenquiz konnten die Gottesdienstbesucher testen, wie gut ihnen die Gotteshäuser bekannt sind. Unter der Vielzahl der Teilnehmer waren nur drei Besucher, die alle Bilder richtig zuordnen konnten. Sie wurden mit einer Kirchentasse belohnt.

Übrigens die gleiche Tasse, die Pfarrerin Seeger später im Bürgerhaus an Bürgermeister Herbert Unger anlässlich dessen 65. Geburtstags am Samstag nachträglich überreichte. Zusammen mit einer Ehrenurkunde, »die es eigentlich erst ab dem 80. Geburtstag gibt«, wie Seeger sagte, »aber in besonderen Fällen machen wir eine Ausnahme«. Zuvor war die Musikabteilung der Sport-Union, die bereits den Gottesdienst mitgestaltet und dort für »good vibrations« gesorgt hatte, unter ihrem Dirigenten Sascha Mistetzki laut musizierend von der Kirche zum Bürgerhaus marschiert. Dort spielten die Musiker zu Frühschoppen, Mittagessen und Nachmittags-Amüsement auf.

Dort angekommen vollzogen Bürgermeister Unger und die SU-Abteilungsleiter Karl-Heinrich Lehr, Jürgen Wagner, Petra Lerch und Heinz Deis den obligatorischen Fassbieranstich. Für den im nächsten Sommer aus dem Amt scheidenden Rathauschef war dies der letzte Fassbieranstich im Auftrag der Sport-Union. Routiniert, mit der Erfahrung aus fast 24 Amtsjahren absolvierte Unger den Anstich mit nur zwei Schlägen - plus einigen kleineren zur kosmetischen Korrektur. Dann erschallte sein auch bereits legendäres »’s lääft«, und die Anwesenden freuten sich über das erste von mehreren Freibierfässern.

Gemeinsam feiern und arbeiten

Karl-Heinrich Lehr hatte für die Abteilung Kultur und Freizeit zwei obligatorische Fragen gestellt: »Wem ist die Kerb?« und »Wer nimmtse uns?« und wurde von den Kerbgästen mit zwei passenden Antworten »Uuus« und »Kaaner« angebrüllt.

Überhaupt hat sich einmal mehr das gemeinsame Feiern aller vier SU-Abteilungen bewährt. »Zusammen feiern und zusammen wachsen« lautet das Motto der Verantwortlichen um Gesamtvereinsvorsitzenden Karl-Heinz Reitz, der so 125 Personen aus allen vier Abteilungen in Thekendiensten zählen konnte. Sein besonderer Dank galt dem Förderverein der Musikabteilung und dem Tischfußballclub Florstadt, die mit einem Dutzend Aktiver ausgeholfen hatten.

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Sasche Mistetzki dirigiert das anspruchsvolle Programm der SU-Musikabteilung. © Stephan Lutz

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