1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis

Förderung für Altstadt-Lädchen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: red Redaktion

Kommentare

leo_laden_140522_4c
Seit November betreibt die Nick gGmbH das Lädchen in der Büdinger Altstadt. © Björn Leo

Büdingen (red). Mit circa 80 000 Euro fördert der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen den kleinen Laden für den alltäglichen Bedarf in der Büdinger Altstadt. Träger des Geschäfts ist das Inklusionsunternehmen Nick gGmbH. Die Förderung hat der LWV-Verwaltungsausschuss jetzt beschlossen.

»Läden in kleinen Orten bieten generell abwechslungsreiche Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen mitten in der Gesellschaft. In diesem Fall ist der Laden mit seinen regionalen Angeboten und Arbeitsmöglichkeiten für Werkstattbeschäftigte ein besonders lohnenswerter Inklusionsort«, erklärt LWV-Landesdirektorin Susanne Selbert.

Aktuell drei Läden

Die Nick gGmbH wurde 2012 als Tochterunternehmen der Schottener Soziale Dienste gGmbH gegründet und ist seit 2016 als Inklusionsunternehmen anerkannt. Derzeit betreibt sie neben dem Laden in Büdingen zwei Tegut-Lebensmittellädchen in Rainrod und Villingen. Beide wurden ebenfalls investiv durch das Integrationsamt des LWV gefördert. Von den derzeit 17 sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind acht schwerbehindert. In allen drei Läden wird auch ausgebildet.

Wegen der positiven Erfahrungen mit den bestehenden Lädchen hat die Nick gGmbH das Angebot wahrgenommen, in Büdingen ein Ladenlokal zu übernehmen, das auch bislang als Lebensmittelladen genutzt wurde. Auf etwa 300 Quadratmetern bietet der neue Laden bereits seit wenigen Monaten ein besonderes Sortiment an: Durch eine Kooperation mit der Edeka-Tochter Food Service als Großhändler werden gängige Sorten und Marken angeboten. Zudem werden dort Produkte 20 regionaler Produzenten verkauft. Dazu gehören etwa ein regionaler Kaffeeröster und Metzger, aber auch die Tochterunternehmen Bäckerei und Pralinenland.de der Schottener Soziale Dienste. Beide haben selbst inklusive Arbeitsplätze. Zudem gibt es dort einen Hermes-Shop.

Der Laden konnte bereits im November eröffnen, da der LWV zugestimmt hatte, dass bei finanzieller Vorleistung des Trägers vorzeitig mit dem Aufbau begonnen werden kann. Voraussetzung für die Förderung durch den LWV ist, dass dort zwei neue Vollzeitstellen für schwerbehinderte Menschen für sechs Jahre geschaffen worden sind.

Arbeitsplatz und Werkstatt

Wegen der Nähe zu den Schottener Werkstätten ist ebenfalls geplant, einige »Bibs« einzurichten. »Bibs« sind Betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze, bei denen ein Werkstattbeschäftigter in einem regulären Betrieb arbeitet, aber an diesem Arbeitsplatz weiterhin durch die Werkstatt unterstützt wird. Sollten die Anforderungen noch zu hoch sein, kann der Beschäftigte problemlos in die Werkstatt zurückgehen. Die Kosten für Leistungen eines »Bib« finanziert der LWV als überörtlicher Träger der Eingliederungshilfe. Eine Mitarbeiterin will im Zuge des Budgets für Arbeit beschäftigt werden. Das heißt, sie kommt von einem Werkstattarbeitsplatz und wird im Laden sozialversicherungspflichtig angestellt. Dafür erhält die Nick gGmbH vom LWV einen Lohnkostenzuschuss.

In die Finanzierung der investiven förderungsfähigen Gesamtkosten in Höhe von etwa 115 000 Euro fließen neben Mitteln des Integrationsamtes des LWV Eigenmittel des Inklusionsunternehmens. Von den LWV-Zuschüssen werden vor allem Ladenausstattung wie Kühlschränke, Regale und Kassen, aber auch ein Kaffeevollautomat finanziert. Zudem erhält die Nick gGmbH über zwei Jahre eine monatliche Unterstützung von der Stadt Büdingen, weil sie den Laden in der Altstadt betreibt.

Inklusionsbetriebe sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Inklusionsbetriebe unterscheiden sich von anderen Arbeitgebern des allgemeinen Arbeitsmarktes durch den verbindlichen Unternehmenszweck, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen sowie arbeitsbegleitend zu betreuen. red

Auch interessant

Kommentare