Freunde aus aller Welt: Anna Weißling vom Rotary-Austausch begeistert

Nach Pandemiebedingter Pause ist derBüdinger Rotary-Schüleraustausch wieder gut in Gang gekommen. Eine Beteiligte, die von diesem Angebot begeistert ist, ist Anna Weißling.
Büdingen/Rohrbach (co). Anna Weißling kam vor einigen Wochen nach einem zehnmonatigen Aufenthalt in Mailand aus Italien zurück, Marie Weißling ist vor einigen Tagen nach Japan geflogen, und seit zwei Wochen ist der 16-jährige Rentaro aus Japan neues Familienmitglied der Rohrbacher Familie Weißling.
Zuvor war von Mitte August vergangenen Jahres bis Mitte Juni dieses Jahr Rebecca Brockett aus Texas Gasttochter der Weißlings. Wie das alles geht? Mit dem Rotary-Schüleraustausch. Seit vergangenem Jahr kann er nach der Pandemie-Zwangspause wieder stattfinden.
Zeitgleich mit Rebecca weilte Frederico Theopheilo aus Brasilien fast ein Jahr lang bei Familie Böckel in Rinderbügen, deren Sohn Felix von 2018 bis 2019 zehn Monate in Fres Familie in Brasilien lebte. Fre, wie er genannt wird, kehrt im September sogar für ein Kunststudium in Düsseldorf nach Deutschland zurück.
Carmen Böckel ist seit einiger Zeit Beauftragte für den internationalen Jugend-Austausch des Rotary Clubs. Sie ist ebenso wie Rotary-Präsidentin Silke Pöhls »sehr froh, dass es endlich wieder klappt«.
Denn die Förderung Jugendlicher und der internationale Kultur- und Jugendaustausch gehören zu den Hauptanliegen der weltweit agierenden Rotary Clubs und tragen zur Völkerverständigung bei.
Anna, die vergangenes Jahr ihr Abitur am Wolfgang-Ernst-Gymnasium ablegte, ist begeistert von ihrem Aufenthalt in Italien, spricht nun fließend italienisch und hat dort viele Freunde gefunden.
Italienische Sprache gelernt
Gelebt hat sie in drei verschiedenen Familien, um unterschiedliches Familienleben kennen zu lernen, und das »großartige italienische Essen« genossen. Sie wohnte in einem Mailänder Vorort und besuchte in Mailand die letzte Klasse eines Gymnasiums. Ihre Mitschüler waren auf direktem Weg zum dortigen Abitur.
Die damals noch 18-jährige Rohrbacherin hatte hier zwar schon ein bisschen Italienisch gelernt, aber zunächst war es schwierig im Unterricht. Sie lacht: »Das war wirklich ermüdend, sodass nach der Schule ein kurzes Nachmittagsschläfchen fällig war«.
Doch die elf Rotary-Austauschschüler in diesem Distrikt hatten ein halbes Jahr lang zwei Mal die Woche Italienisch-Unterricht, hinzu kam der permanente Umgang mit der Sprache. Und so konnte sie bald Fortschritte erkennen. Bei einer Prüfung nach sechs Monaten schnitt sie bestens ab.
»Das Wunderbare an dem Aufenthalt ist, dass man nicht nur Freunde aus dem Gastland findet, sondern aus fast der ganzen Welt. Denn unter den Austauschschülern waren Jugendliche aus Frankreich, Brasilien, Japan, Australien und den USA«.
Sowohl über Rotary als auch mit ihren Gastfamilien hat Anna viel von dem Land im Süden Europas gesehen, war in Rom, Apulien, Cremona und Venedig, in Bergamo, Turin und Parma.
Mit dem Klima in Italien kam sie gut klar, auch wenn sie nicht direkt ein Fan von Temperaturen über 25 Grad ist. »Erst Ende Oktober vergangenen Jahres brauchte ich zum ersten Mal eine Jacke«.
Außer von ihrem fast einjährigen Aufenthalt in Italien schwärmt Anna auch von der zweieinhalbwöchigen Abschlussrundreise durch Europa mit allen Rotary-Austauschschülern in Italien. Sie waren in zwei Bussen unterwegs und besuchten Genf, Paris, Brüssel, Amsterdam, Berlin, Dresden, Prag und Wien, Bratislava, Budapest und Venedig.
Programm hilft beim Übersetzen
Sie ist »glücklich und dankbar über den Austausch und kann ihn nur empfehlen. Außer dass man die Sprache, das Leben in der Familie, die Kultur des Landes kennenlernt und neue Freunde gewinnt, wird man ein ganzes Stück offener, selbstständiger und selbstsicherer«.
Gefestigt in dieser Zeit hat sich auch ihr Wunsch, Jura zu studieren, und so geht’s im Oktober zum Studium nach Marburg.
Ihrer Schwester Marie geht es in Japan sehr gut, berichtet Anna. Marie ist 16, hat die zehn im Büdinger Gymnasium abgeschlossen und sich jetzt an dieses Abenteuer im Fernen Osten gewagt.
Sie wohnt in einer kleinen Stadt in der Nähe von Tokio bei Rentaros Familie und fühlt sich sehr wohl. Sie hat vorher ein bisschen Japanisch gelernt, kommt damit auch schon einigermaßen klar und wird dort die Highschool besuchen.
Für Rentaro beginnt nächste Woche das »Abenteuer Schule« in Büdingen, aber er freut sich darauf und fühlt sich schon sehr gut aufgehoben bei Familie Weißling. Dass es sprachlich klappt, so sagen alle drei Jugendlichen, hilft auch ein Übersetzungsprogramm im Handy.
Info: Bewerbungen
Wer Interesse an einem Schüleraustausch über den Rotary Club Büdingen hat, der auch über kürzere Zeiträume als ein Jahr möglich ist, bekommt nähere Informationen dazu von Carmen Böckel.
Sie ist über die E-Mail-Adresse rotary-Schueleraustausch@web.de zu erreichen. Die Jugendlichen müssen sich mindestens ein Jahr vorher bewerben, die Eltern müssen keine Rotary-Mitglieder sein