Freunde aus Loudéac besuchen Büdingen: Partnerschaft besteht seit 40 Jahren

Die Partnerschaft zwischen Büdingen und Loudéac besteht seit 40 Jahren. Für Mai ist ein Jubiläumsfest geplant. Jetzt verteilte eine Delegation aus Frankreich Galettes des Rois, Königskuchen.
Zum ersten Mal seit drei Jahren konnte eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Loudéac gemeinsam mit den Kollegen des Büdinger Verschwisterungsvereins wieder die beliebten Galettes des Rois, die Königskuchen, an den Grundschulen, am Gymnasium und der Schule am Dohlberg verteilen.
Seit bald vier Jahrzehnten werden Büdinger Schüler mit dieser französischen Tradition bekannt gemacht, genießen die Köstlichkeit aus Mehl, Mandeln, Butter, Zucker und Eiern. Für viele Kinder ist es der erste direkte Kontakt mit dem Nachbarland. Im Gegenzug fährt jedes Jahr Ende November eine Büdinger Delegation nach Loudéac, um dort in den Kindergärten Adventskalender zu verteilen.
Königskuchen für 270 Schüler
Die sechs Gäste sind Mitglieder des Comité de Jumelage, des Loudéacer Verschwisterungsvereins. Unter ihnen war auch Gwenaelle Kervella, Stadträtin für Kultur und Tourismus. Die Freunde waren 1100 Kilometer aus der Stadt im Herzen der Bretagne nach Oberhessen gereist und bei ihrer Ankunft von Sieglinde Huxhorn-Engler, der Vorsitzenden des Büdinger Verschwisterungsvereins, und weiteren Vereinsmitgliedern herzlich begrüßt worden. Die Bretonen hatten für circa 270 Schülerinnen und Schüler und den Magistrat Galettes des Rois im Gepäck. Diese Kuchen werden in Frankreich am 6. Januar, dem Dreikönigstag, und einige Tage danach überall gegessen, in den Familien, an der Arbeit und in den Vereinen.
In den Genuss dieses Kuchens kommen hierzulande alle Viertklässler in Büdingen, Düdelsheim, Vonhausen und Wolf, die Französischklasse des Jahrgangs fünf am Wolfgang-Ernst-Gymnasium, die Französisch-Kurse der Realschule und auch der Magistrat. Das Besondere daran ist, dass in jedem Kuchen eine Figur versteckt ist, und wer gerade dieses Stück erwischt, wird König oder Königin für einen Tag, bekommt würdevoll eine Krone aufgesetzt und muss sich einen royalen Partner suchen. Das führt bei den Schülerinnen und Schülern immer zu großem Gekicher, aber keiner kommt darum herum. Bei der Verteilung der Galettes erzählten die Gäste allerhand über ihre Heimatstadt und ihre Region, hatten Informationsmaterial dazu mitgebracht und Fragen der Kinder beantwortet. Auch ein französisches Lied zu den Galettes sangen alle gemeinsam.
Viertägiger Aufenthalt
Im Magistrat hießen Bürgermeister Benjamin Harris und Erste Stadträtin Katja Euler die Freunde aus der Bretagne willkommen und auch dort gab es nach dem Genuss der Kuchen zwei Königinnen und Könige. Zum viertägigen Aufenthalt der Gäste gehörte zudem ein Ausflug zum Vulkaneum in Schotten, der sowohl die Bretonen als auch die Büdinger beeindruckte, und ein gemeinschaftlicher Abend.
Ein wichtiger Punkt des Treffens war auch die Vorbereitung der Festlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Loudéac und Büdingen und zum 40-jährigen Bestehen des Büdinger Verschwisterungsvereins, das am Himmelfahrtswochenende vom 18. bis 21. Mai gefeiert wird. Dazu gehören unter anderem ein Ausflug in die Region und ein feierlicher Jubiläumsabend in der Willi-Zinnkann-Halle genauso wie ein Picknick in Eckartshausen, denn die dortigen Backhausfreunde haben eine gute Freundschaft mit den Freunden des Brotes aus Plouguenast, einem Nachbardorf von Loudéac. Deren Vorsitzender Jean-Paul Martinet war jetzt auch in Büdingen.
Rückblick auf die Anfänge
Vor 40 Jahren wurde die deutsch-französische Verbindung, die bereits fast zehn Jahre zuvor durch einen Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium in Büdingen und dem Lycee in Loudéac ihren Auftakt genommen hatte, mit der Städtepartnerschaft auf offizielle Füße gestellt. Seit dem ersten Schüleraustausch 1975 und durch zahlreiche gegenseitige Besuche haben sich viele zum Teil jahrzehntelange Freundschaften gebildet und selbst Ehen zwischen Büdingen und Loudéac wurden schon geschlossen. Die Kontakte zwischen der bretonischen und der oberhessischen Stadt werden in Büdingen vor allem vom Verschwisterungsverein und dem Amt für Jugend, Kultur und Soziales der Stadt gepflegt.
»Doch genauso sind die zahlreichen Familien und Bürger, die im Laufe der Jahre Schüler und Gäste aus der Bretagne bei sich zu Hause aufgenommen haben, wichtige Träger der Freundschaft zwischen unseren Städten. Dafür spreche ich ihnen allen meinen Dank aus, denn sie tragen damit zur Völkerverständigung bei«, betonte Bürgermeister Benjamin Harris am Rande des Besuchs der Delegation aus der Partnerstadt.
