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Mit "Der Sattel im Speckmantel" bringt Thorsten Fiedler sein zweites Buch heraus

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Von: Petra Ihm-Fahle

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© Petra Ihm-Fahle

Was ist besser: Im Biergarten entspannen oder Fahrradfahren? In Thorsten Fiedlers neuem Buch „Der Sattel im Speckmantel“, dem Nachfolger von „Der Nomade im Speck“, kann man das eine haben, ohne auf das andere zu verzichten.

Wenn Thorsten Fiedler schreibt, versucht er, Alltagsdinge aufzugreifen, die ihm passiert sind. „Das ist beim ersten Buch so gewesen und nun auch beim zweiten“, erzählt der 55-Jährige, der in Friedberg als Kaufmann arbeitet. Die Realsatire, die er ab heute auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert, haben fünf Freunde und er erlebt. „Die Freunde waren alle bereit, als Akteure für das Buch mitzumachen“, freut sich Fiedler. Alle stammen aus dem Rhein-Main-Gebiet, wohnen zwischen Offenbach und Frankfurt.

Im Wesentlichen geht es in dem Werk um die Radtouren der letzten fünf Jahre, und um die Ironie, mit der sich die Freunde auf die Schippe nehmen. Den Titel „Der Sattel im Speckmantel“ wählte der Autor, weil er an das erste Buch „Der Nomade im Speck“ anschließen wollte, einem Bericht über Erlebnisse mit Mietnomaden. „Es war aber auch der Tatsache geschuldet, dass wir oft unterwegs sind und oft Leute in unvorteilhaften Sportklamotten und mit Übergewicht sehen.“

Unvorteilhafte Hosen

Dieses Phänomen nimmt er mit dem Titel aufs Korn, im Grunde betreffe es die meisten Radfahrer: „Die meisten machen in Radlerhosen keine gute Figur, niemand fährt den Weg gerne hoch, und jeder ist froh, wenn es den Berg runtergeht.“ Fiedler liefert auch famose Ausreden, um bereits morgens um elf Uhr im Biergarten zu sitzen: Mit einer Radtour sei eine Erklärung schnell gefunden. „An unseren Strecken liegen stets Biergärten, und da kehren wir gerne ein. Denn wir wollen Spaß haben, nicht nur Kilometer fressen.“ Jedes Jahr geht das Sextett ein- bis zweimal auf Tour, stets vier, fünf Tage – mit vollem Gepäck. „Wir suchen schöne Strecken aus, die möglichst nicht zu sehr bergauf führen.“ Die erste Radtour vor 20 Jahren sei sehr strapaziös gewesen, da keiner ahnte, wie mühsam es ist, mit Gepäck durch bergige Gegenden zu radeln. Auf die Idee zu den Touren kam einer der Kumpel, „und da wurden gleich vier Tage daraus. Das hatte so Spaß gemacht, die Leute haben so gut zusammengepasst, und wir haben gesagt: ,Es muss ein fester Bestandteil werden’“. Parallel gründeten sie einen Radlerstammtisch.

Die erste Radtour habe „sensationell“ angefangen. „Wir hatten uns zwei Monate davor gesagt, dass wir demnächst mit Trainingseinheiten starten müssten. Dann hat sich dummerweise der Tour de France-Start mit dem Trainingsbeginn überschnitten. Prompt war unser Start auch unsere erste Trainingseinheit.“ Die Gruppe kam erst einmal nur 900 Meter weit, da ein Freund sofort eine Panne hatte. Sein Gepäckträger aus einem Discounter war nur für 300 Gramm Gepäck ausgelegt, faktisch hatte er aber 20 Kilo darauf gewuchtet.

Dank T-Shirt aufgefallen

Bei der Buchmesse ist er erneut dabei, so wie 2016 beim ersten Buch. „Damals bin ich blauäugig dorthin, habe versucht, mit jedem ins Gespräch zu kommen.“ Er trug dabei ein T-Shirt mit dem Bild des Buchcovers, worauf ihn ein Vertreter des ARD-Morgenmagazins sowie des Mainbook-Verlags ansprach. Nachdem das „Morgenmagazin“ berichtete, war in Fiedlers Postfach die Hölle los. „Ich hatte um 7 Uhr bereits 160 Bestellungen.“ Er nahm sich einen Tag Urlaub: „In zweieinhalb Stunden habe ich 100 Bücher verpackt“.

Nach einer kurzen Pause fand er weitere 300 Bestellungen. Bis auf wenige Exemplare hat er seine komplette erste Auflage von 2500 Stück verkauft. Erschienen war es im Eigenverlag, während Buch Nummer zwei nun der Mainbook-Verlag herausgibt. Seine erste Lesung hatte Fiedler vor vier Wochen in Offenbach-Bieber. „Ich hatte mich ewig vor so etwas gedrückt, aber es hat richtig Spaß gemacht.“

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