Bürgermeisterwahl in Friedberg: Amtsinhaber Dirk Antkowiak (CDU) will »dranbleiben«

Am 24. September sind rund 21 500 Friedberger zur Bürgermeisterwahl aufgerufen. Drei Kandidaten und eine Kandidatin treten an. Wir stellen sie vor. Heute geht es um Dirk Antkowiak (CDU).
An der Wand in seinem Büro im Rathaus hat Bürgermeister Dirk Antkowiak (CDU) Fotos aus den Partnerstädten aufgehängt und einen großen Plan: Der Rahmenplan zur Gestaltung der Kaserne. Eingezeichnet sind ein Technologiepark, Seniorenwohnen, Kitas, Schule und mehr. »Darauf kann ich schon ein wenig stolz sein«, sagt Antkowiak. »Als ich vor sechs Jahren antrat, hatten wir nichts.« In zwei Monaten werden die 74 Hektar im Süden von Friedberg auf der Immobilienmesse »ExpoReal« in München vermarktet. »Am 4. Oktober gebe ich den Startschuss.« Dann soll ein neuer Stadtteil für 6000 Menschen entstehen.
Im Rahmenplan steckt viel Arbeit, aber es geht weiter, sagt Antkowiak. »Endlich.« Die städtebaulichen Verträge mit den Investoren müssen verhandelt werden. Die Bauleitplanung muss erledigt, die eigenen Flächen für Feuerwehr, Bauhof und Standesamt müssen erworben und entwickelt werden. Eine »AG Green Barracks« mit THM und Ovag arbeite an einer zukunftsweisenden Energieversorgung. »Wir haben schon beim ›Steinernen Kreuz‹ auf Fernwärme gesetzt, lange bevor die Bundesregierung dazu geraten hat.« Grünachsen, Schwammstadt, Regenwassergewinnung - das alles habe man auf dem Plan.
Direkte Anlieger müssen bei Sanierung nicht mehr zahlen
Antkowiak berichtet von den Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), zu denen er mit einem Team angereist und am Ende »mit einem sehr guten Ergebnis« wieder nach Hause gefahren ist. Alles laufe nach Plan, betont der Bürgermeister und erinnert an sein Wahlversprechen vor sechs Jahren, die Straßenbeitragssatzung abzuschaffen. Heißt: Bei Straßensanierung werden nicht mehr die direkten Anlieger zur Kasse gebeten. »Da war viel Vorbereitung nötig, jetzt läuft die Straßensanierung«, sagt Antkowiak und verweist auf die Friedberger Straße in Ockstadt, den Mühlweg und den Dachspfad oder den Wingert, wo aktuell gebaggert wird. Pfingstweide und Gebrüder-Lang-Straße seien als nächstes dran.
Was ihm im Rathaus zugute komme, sei die verjüngte Führungsetage. »Richtig gute Leute.« Nachdem offene Stellen besetzt worden seien, könnten viele Projekte endlich angepackt werden. Auch das Technische Rathaus, das noch weitgehend leer steht. »Es wird intern genutzt«, sagt Antkowiak. Nur: »Kita-Plätze hatten Priorität.« Trotz der Belastung durch die Corona-Pandemie: Über 360 Kita-Plätze wurden in den vergangenen Jahren geschaffen, bald öffnet die Kita am Campus, in der Usa-Vorstadt wird gebaut. »Ich kenne mich aus in Politik und Verwaltung, weiß, dass manche Dinge länger dauern«, sagt Antkowiak. Im Bauamt der Stadt lägen Bauanträge längstens eine Woche. »Da sind aber weitere Behörden im Spiel.«
Ein Bürgermeister zum Anfassen
Antkowiak würde manches gerne schneller erledigen. Er brennt für seinen Job, wie er sagt. Zwölf Stunden täglich im Dienst mit vielen Abendterminen, das sei normal. Dazu kommt das Wochenende mit Terminen bei Vereinen. »Das mache ich aber sehr gerne.« Der Kontakt zu den Menschen sei ihm wichtig. »Ich bin ein Bürgermeister zum Anfassen.« Auf seiner Visitenkarte steht seine Handynummer. Er habe für alle Bürger ein offenes Ohr. Deshalb habe er auch die Sportlerehrung der Stadt wieder eingeführt und die feierliche Stadtverordnetenversammlung mit Ehrungen neu gestaltet, feierlicher und würdiger als zuvor.
Wichtig war Antkowiak die Bespielung des Rathausparks. »Ein einzigartiger Ort.« Weinfest und »Markt im Rathauspark« haben eingeschlagen, Kleinkunst und Open-Air-Kino finden statt.
22 E-Ladestationen in Friedberg
Vorantreiben will Antkowiak die »Zukunftsfähigkeit« der Stadt mit Glasfasernetz oder E-Mobilität. 22 E-Ladestationen gibt es in Friedberg. Demnächst kommen zwei in Bauernheim hinzu, dann sind die Stadtteile abgedeckt. Keine andere Kommune im Kreis hat so viele E-Ladestationen. Auch eine Schnellladestation sei geplant. So will Antkowiak Autofahrer von der Autobahn nach Friedberg locken, zum Stopp mit Shopping und Mittagessen. So wie beim Kultursommer auf der Seewiese die Massen nach Friedberg strömten. »Das waren alles Wahlkampfversprechen, die ich gehalten habe. Und wir haben fünf Jahre lang die Grundsteuer nicht erhöht.«
Und den privaten Antkowiak? Gibt’s den noch? Seine Frau begleitet ihn an den Wochenenden, die beiden Töchter studieren bereits, der Sohn hat gerade sein Abitur gemacht. Radtouren macht Antkowiak gerne, auch größere Strecken, 550 Kilometer nach Norderney. »Früher habe ich Judo gemacht, war im DLRG aktiv.« Was ihm heute, wie er sagt, zugute kommt: »Ich habe ein breites Kreuz.« Und jede Menge Lust und Wille, das, was er angestoßen hat, auch zu Ende zu führen.
WZ-Podiumsdiskussion
Die WZ lädt für den 14. September 2023 ab 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in der Stadthalle mit der Bürgermeisterkandidatin und den drei -kandidaten ein. Im Vorfeld können Fragen an sie an die WZ gesendet werden (per E-Mail an redaktion@wetterauer-zeitung.de, »Bürgermeisterwahl«, oder per Brief an die WZ-Geschäftsstelle Bad Nauheim, Parkstraße 16). Einsendeschluss: 11. September 2023.
Die WZ lädt für den 14. September ab 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in der Stadthalle mit der Bürgermeisterkandidatin und den drei -kandidaten ein. Im Vorfeld können Fragen an sie an die WZ gesendet werden (per E-Mail an redaktion@wetterauer- zeitung.de, »Bürgermeisterwahl«, oder per Brief an die WZ-Geschäftsstelle Bad Nauheim, Parkstraße 16). Einsendeschluss: 11. September.