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»Dauerhafte Spuren hinterlassen«

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Von: red Redaktion

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Cornelia Meisinger © pv

Friedberg (pm). Wer zwischen 1993 und 2018 die Adolf-Reichwein-Schule besucht hat, hat sie kennengelernt: Cornelia Meisinger unterrichtete hier die Fächer Mathematik und Sport, die sie studiert hatte, aber auch Gesellschaftslehre, Ethik und sogar Musik. Bereits in den 80er Jahren hatte sie ihr Referendariat an der ARS mit dem 2. Staatsexamen absolviert.

»Jede Schülerin und jeder Schüler, der ihren Unterricht besuchte, kann sich an sie erinnern. Cornelia Meisinger war eine Lehrerin, wie man sie sich wünscht, ihr Beruf war für sie lebenslang eine Berufung. Ihre Schülerinnen und Schüler behielt sie aufmerksam und liebevoll im Blick. Jeder Einzelne sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten so gut wie möglich gebildet und trainiert werden«, heißt es in einem Nachruf seitens der Friedberger Schule. »Ganz bewusst übertrug Cornelia Meisinger ihre Erfahrungen aus dem Sport auf den Mathematikunterricht. Sie wusste, dass der leichte Weg selten zum Erfolg führt. Also erbrachte und verlangte sie vollen Einsatz und erzielte so die gewünschten Resultate: Wen sie unterrichtete, der brauchte die Anforderungen der weiterführenden Schulen nicht zu fürchten. Manch einer erkannte das dankbar nach seiner Schulzeit an der Adolf-Reichwein-Schule.«

Cornelia Meisingers Herz schlug für den Sport. Auch hier ging ihr Engagement weit über das normale Maß hinaus. So bot sie Nachmittagskurse an, in denen sie die Kinder fachkundig auf Turniere oder Skifreizeiten vorbereitete, die sie organisierte und durchführte. Ein besonderes Anliegen waren ihr auch die legendären Fußballnächte, die sie regelmäßig mit allen Schülerinnen und Schülern der Stufen 9 und 10 in der Steinkopf-Sporthalle in Ockstadt plante und veranstaltete. »Mit all diesen Bemühungen verfolgte sie das erklärte Ziel, die Begeisterung für den Sport, die sie selbst ein Leben lang antrieb, in den Kindern zu verwurzeln«, schreibt die Schule weiter.

Engagement für Freibad in Ockstadt

Doch damit nicht genug. Meisinger unterstützte auch die kulturelle Bildung an der Adolf-Reichwein-Schule. Sei es die Aufführung von zwei Musicals in der Stadthalle oder die Teilnahme als Klarinettistin im Schulorchester. »Das Kollegium der Schule konnte auch in diesen Bereichen immer zuverlässig auf sie zählen. Sie war für jedes Team eine kompetente, tatkräftige und kooperative Bereicherung.«

Dass sich Cornelia Meisinger in ihrem Heimatort Ockstadt für Kommunalpolitik und ganz besonders für den Erhalt des Quellwasserschwimmbades einsetzte, habe ihre schulische Arbeit nie beeinträchtigt. Eher sei ihre pädagogische Tätigkeit durch diese Aktivitäten glaubwürdig bereichert worden. Auch eine folgenschwere medizinische Diagnose konnte Cornelia Meisingers Tatendrang zunächst nicht bremsen. Mit unerschütterlicher Disziplin unterrichtete sie noch bis 2018 ohne sichtbare Einschränkung, bis ihre Erkrankung ihr eine Grenze setzte, die selbst sie nicht überschreiten konnte. Am 17. Oktober verstarb Cornelia Meisinger an den Folgen ihrer Erkrankung. Die Adolf-Reichwein-Schule schreibt: »Sie hat mit ihrer Persönlichkeit und mit ihrem pädagogischen Werk Schülergenerationen geprägt und dauerhafte Spuren an der Adolf-Reichwein-Schule hinterlassen.« FOTO: PV

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