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»Die Deportation der Juden aus Hessen«

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Friedberg (pm). Dr. Volker Eichler wird am Sonntag, 26. Februar, um 11.15 Uhr im Bibliothekszentrum Klosterbau das neu erschienene Buch »Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945. Selbstzeugnisse, Fotos, Dokumente« vorstellen. Nach einer Einführung zu Entstehung und Inhalt des Buches werden markante Passagen vorgelesen. Dabei werden die Texte durch eine Präsentation zeitgenössischer Bildzeugnisse ergänzt.

Mit dem Buch, das sich an einen breiten Leserkreis wendet, lege die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Wiesbaden) erstmals eine Gesamtdarstellung zu Deportation und Ermordung der Juden für das Land Hessen vor. Von 1940 bis 1945 wurden aus dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Hessen rund 17 000 jüdische Menschen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Die Deportationen geschahen vor aller Augen. Fast alle sind ermordet worden; kaum mehr als 1000 haben überlebt.

Das von der Autorin und früheren Mitarbeiterin des Fritz-Bauer-Instituts Monica Kingreen (1952 bis 2017) unvollendet hinterlassene Manuskript wurde von Dr. Eichler, früher Leiter des Hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden, bearbeitet und in Teilen ergänzt.

Kingreen lebte in Nidderau-Windecken und forschte intensiv über die Geschichte der Juden in der Wetterau und in Hessen. 2007 veröffentlichte sie in den Wetterauer Geschichtsblättern einen umfangreichen Beitrag über »Das Judenbad und die Judengasse in Friedberg«. Sie war mehrfach als Referentin in Friedberg zu Gast.

An die Deportation Wetterauer Jüdinnen und Juden wurde zuletzt im September 2022 aus Anlass des 80. Jahrestages erinnert. In mehreren Veranstaltungen und unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit wurde das Gedenken in Friedberg und Bad Nauheim aktiv und sichtbar gestaltet. Daran knüpft die aktuelle Buchvorstellung und Lesung nun an.

Die Buchvorstellung wird vom Friedberger Geschichtsverein und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau in Kooperation mit der Stadt Friedberg (Wetterau-Museum und Stadtarchiv) veranstaltet. Der Eintritt ist frei.

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