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Die Krankheit der »unruhigen Beine«

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Michaela Klingenhöfer informiert über RLS. © pv

Wetteraukreis (pm). Kürzlich hat die Restless-Legs-Syndrom (RLS) Selbsthilfegruppe Wetterau am Welt-RLS-Tag auf die Krankheit der »unruhigen Beine« aufmerksam gemacht. Einer von zehn Menschen leidet an RLS, einer neurologischen Erkrankung, die durch unkontrollierbare Impulse in den Beinen gekennzeichnet ist, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie könne bei Kindern auftreten, sei bei Schwangeren häufiger und könne im Alter an Intensität zunehmen.

Michaela Klingenhöfer, Leiterin der Selbsthilfegruppe, informierte über die Krankheit an der Alten Apotheke in Butzbach. Zu Beginn sei der Stand mit dem einer Partei verwechselt worden, da diese sich an dem Tag auf dem Marktplatz vorstellen. Doch Klingenhöfer konnte das Missverständnis schnell aufklären und vielen Besucher erklären, was RLS ist, heißt es weiter.

RLS äußere sich durch ein starkes Bedürfnis, die Beine zu bewegen, vor allem in Ruhephasen. Es könne in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen vorkommen und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken - von leichtem Kribbeln bis hin zu sehr starken Schmerzen. Die Versorgungslage sei oft unbefriedigend. Viele Ärzte kennen sich nicht mit der Erkrankung aus, was zu langen Diagnosewegen führen kann, heißt es von der Gruppe.

Klingenhöfer ist selbst seit über 30 Jahren betroffen. Bei ihr, sagt sie, ist RLS erblich bedingt. Sie habe ihren Großvater leiden sehen, denn in den 70er und 80er Jahren habe die Krankheit bei den Ärzten noch keinen Namen oder einen Behandlungsansatz gehabt.

Darum ist es Klingenhöfer eine Herzensangelegenheit, so viele Menschen wie möglich aufzuklären. Es seien viele Besucher da gewesen, die die Krankheit nicht gekannt und sich dennoch informiert hätten. So könnten sie die Selbsthilfegruppe weiterempfehlen, falls in ihrem Umfeld mal das Wort »RLS« falle. Fast genauso viele Menschen seien gekommen, die schon seit Jahren mit dieser Krankheit lebten oder die Diagnose erst bekommen hätten. Diese haben gezielt die Info-Broschüren der Gruppe bekommen.

Die Selbsthilfegruppe ist bestrebt, Aufklärungsarbeit zu leisten, und bietet Betroffenen einmal im Monat von 17.45 Uhr bis 19.45 Uhr in Friedberg Gelegenheit, zum Erfahrungsaustausch. Auch interessierte Ärzte können sich in Broschüren informieren.

Kontakt: rls.shg.wetterau@ gmail.com oder Tel. 0 60 33/4 11 67 60. Das nächste Treffen findet heute statt, um Anmeldung wird gebeten.

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