Drei Chöre begeistern mit Konzert im Burggymnasium
Friedberg (pm). Ein verregneter Samstag im Juli. Die Schwüle des Nachmittags ist bereits verflogen, als sich die Sänger des Shantychors an der Naturbühne im Friedberger Burggarten treffen. Ein Blick auf die Bühne verrät, dass das geplante Konzert dort nicht stattfinden kann. Das Konzert wird kurzerhand in die Aula des Burggymnasiums verlegt.
Mit Sackkarre, Kühlschrank, Getränkekisten und dem Werbebanner der Ovag überquert der Shantychor den Schulhof. Bernd Baier vom Ticketshop hat die Abendkasse eingerichtet, er bringt am Tor zum Burggarten einen handgeschriebenen Hinweis an, der die Konzertgäste auf den neuen Veranstaltungsort hinweist. Das Konzert kann ohne große Verzögerung beginnen.
Das Konzert wird von »Aid- Musica« organisiert. »AidMusica« habe in der Vergangenheit viele Veranstaltungen organisiert, bei denen die kulturelle Teilhabe von Menschen mit wenig Geld eine große Rolle gespielt habe. Durch die Sponsoren konnten 30 Menschen eingeladen werden, die sich das CD-Ticket nicht hätten leisten können. Diese vom Shantychor produzierte CD in Erinnerung an Chorgründer Karl Michel solle auch in Zukunft als klingende Eintrittskarte bei weiteren Konzerten und der kulturellen Teilhabe dienen.
Der Traum einer besseren Welt
Schirmherrin Anja El Fechtali verweist darauf, dass in Friedberg noch mehr für Menschen getan werden müsse, die sich den Besuch von kulturellen Veranstaltungen nicht leisten könnten.
Dann beginnt das Konzert mit dem Shantychor unter Leiter Kai Michel. In blauen Shirts beginnen die zehn Sänger mit dem Titelsong der CD »Come over the Stream, Charlie« in einem Arrangement des Friedberger Kantors Werner Jahr, dessen Tochter Annette Jahr beim Konzert ihren Chor Intermezzo dirigieren wird. Anschließend folgen Lieder, gesungen zur Gitarrenbegleitung von Johannes Latsch und Volker Michel. Es geht weiter mit einer bunten Mischung aus stimmungsvollen und besinnlichen Liedern. Beim Lied »Skye Boat Song« zeigt der Chor sein Gespür für feinste dynamische Abstufungen.
Die Chorgemeinschaft Hingehört mit Dirigent Holger Kapteinat kommt in Weiß/Grün auf die Bühne und präsentiert Popsongs, die vom Traum einer besseren Welt erzählen: »Ein Lied kann eine Brücke sein«, »Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück« und mehr. Bei »Give Peace a Chance« springt der Funke aufs Publikum über. Im Refrain wird an ein friedliches Miteinander appelliert. Den Abschluss bilden drei Songs von Elvis Presley: »Love me tender«, der fetzige »Jailhouse Rock« sowie »Blue Suede Shoes«.
Der Bad Nauheimer A-cappella-Chor Intermezzo tritt mit dreißig Sängern in Schwarz und Orange auf. Sie zeigen ihr Können in einer kleinen Zeitreise, die mit dem Renaissance-Madrigal »Fine knacks for Ladies« beginnt. Es folgen Volkslieder, mit dem Lied »Autumn Leaves« macht das stilistisch vielseitige Ensemble einen Ausflug in den Jazz. Wie temperamentvoll dieser Chor ist, zeigt er am Ende mit »I am what I am«. Das Publikum belohnt sie mit Applaus. So geht ein besonderes Konzert mit den drei Chören aus der Region zu Ende.
