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Ein Stern voller Kinderwünsche

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Von: Harald Schuchardt

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Kolja Riemenschneider überreicht den Wunschstern an Julia Beck. © Loni Schuchardt

Friedberg (har). Ein großer goldener Stern mit einem langen Schweif hängt seit Donnerstag im Café Kaktus in Friedberg. Daran befestigt sind 27 kleine Kärtchen mit Namen von Kindern, die vom Verein für Jugendhilfe Nidda betreut werden. Auf der Rückseite haben die Jungen und Mädchen ihre Geschenkwünsche aufgeschrieben, die nun von den Besuchern des Café Kaktus erfüllt werden sollen.

Überbringer des Wünsche-Sterns war Kolja Riemenschneider, seit Februar vergangenen Jahres Geschäftsführer des eingetragenen Vereins, eines Verbunds sozialpädagogischer Einrichtungen und Dienste, der dem Paritätischen Wohlfahrtsverband angegliedert ist.

»Als Kolja angerufen und von der Charity-Aktion erzählt hat, haben wir sofort gesagt, das machen wir«, sagte Julia Beck, die den Stern in Empfang nahm. Sie ist die Ehefrau von Sebastian »Basti« Beck, der das Kultcafé Anfang 2003 übernommen hat und es inzwischen mit Fabian Körber gemeinsam betreibt.

Geschenke kosten höchstens 20 Euro

Zusammen mit Harry Thyssen und Sabine »Bine« Graf hatte Riemenschneider das Café seit seiner Eröffnung vor mehr als 30 Jahren bis Ende 2002 geführt. Mehr als 20 Jahre war der Diplom-Pädagoge beim Wetteraukreis im Kinder- und Jugendbereich tätig, bevor er Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins wurde. Dieser betreut im Auftrag des jeweils zuständigen Jugendamtes Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Wetteraukreis und manchmal auch aus den Nachbarkreisen, darunter Babys und Kleinkinder in der Inobhutnahme-Gruppe. Dabei handelt es sich aktuell um acht Jungen und Mädchen, die nach häufig schlimmen Erfahrungen in ihrer Familie dort nicht mehr bleiben konnten. Neun Mädchen und junge Frauen im Alter von zwölf bis 19 Jahren haben in der Mädchenwohngruppe in Wölfersheim ein neues Zuhause gefunden. Sie können dort ihre traumatisierenden Erlebnisse verarbeiten. In Tagesgruppen und auch bei ihren Familien zu Hause werden weitere Kinder und Jugendliche von ambulanten Helfern betreut. Diese versuchen, in den Familien zu helfen und gute Bedingungen für die Kinder zu schaffen.

Nun hoffen Kolja Riemenschneider und Julia Beck, dass viele Gäste des Kaktus’ eines der braunen Kärtchen mit nach Hause nehmen, den Geschenkewunsch erfüllen und das Geschenk dann mit der Karte zurück ins Café Kaktus bringen.

Die Wünsche, sagte Riemenschneider, bewegen sich im Rahmen von 10 bis maximal 20 Euro und sind ganz unterschiedlich. So wünscht sich Lars aus der Tagesgruppe das Lego-City-Wohnmobil, Mira aus der Mädchenwohngruppe hätte gerne das Buch »Das verlassene Kind« als Geschenk, und ein vier Jahre altes Kind aus der Inobhutnahme-Gruppe würde sich über eine Schäfchen-Spieluhr freuen.

»Die Vornamen der Kinder aus dem Bereich der Inobhutnahme fehlen auf den Wunschkarten. Die dürfen und wollen wir nicht nennen. Der Kinderschutz hat da absoluten Vorrang«, erläuterte Riemenschneider.

Noch vor Weihnachten will Riemenschneider wieder an seine frühere Wirkungsstätte kommen, um hoffentlich 27 Geschenke in Empfang zu nehmen. »Wir werden die Werbetrommel kräftig rühren«, versprach Julia Beck. Auch »Nicht-Stammgäste« des Kaktus können sich an der Aktion beteiligen und täglich ab 18 Uhr eines der Wunschkarten vom Stern, der von Kindern aus der Tagesgruppe gebastelt worden ist, abhängen, mitnehmen und dann den Wunsch erfüllen.

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