»Eine Erleichterung des Schulalltages«

Wetteraukreis (pm). Die Kreisschüler*innenvertretung des Wetteraukreises fordert, dass in Zukunft an allen Schulen im Wetteraukreis kostenlose Menstruations-Hygieneartikel angeboten werden sollen. Was in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Schottland, oder auch in anderen Kommunen in Deutschland - wie Mainz oder Wiesbaden - längst üblich sei, sollte nach Ansicht der Schülerinnen und Schüler nun auch im Wetteraukreis eingeführt werden, fordert die Kreisschüler*innenvertretung in ihrer Pressemitteilung.
Kostenlose Menstruations-Hygieneartikel an Schulen würden viele Jugendliche entlasten, da sie, wenn sie diese Artikel zu Hause vergessen hätten oder von ihrer Periode überrascht würden, nicht mehr den Stress hätten, sich diese von irgendwoher schnell zu organisieren, argumentiert das Gremium. »Vor allem jüngere Jugendliche sind davon betroffen. Für diese würde es eine Erleichterung des Schulalltages darstellen«, heißt es weiter. »Der Forderung nach kostenlosen Menstruations-Hygieneartikeln ist sehr stark verbreitet. Es kommen viele Schüler*innen auf mich zu, die sich dies wünschen«, sagt die kommissarische Kreisschulsprecherin Sonja Romeis. Daher sei auf dem letzten Kreisschüler*innenrat, beschlossen worden, dass es kostenlose Menstruations-Hygieneartikel an jeder Wetterauer Schule geben solle.
Pro Schülerin und Jahr etwa 39 Cent
»Erfahrungswerte aus Wiesbaden, wo dies bereits auf den Schultoiletten eingeführt wurde, zeigen, dass die Kosten pro Schülerin bei nur circa 39 Cent pro Jahr liegen. Somit kämen auf den Kreishaushalt nur ungefähr 8000 Euro an Mehrkosten pro Jahr dazu«, geht aus der Pressemitteilung hervor.
Zusätzlich zu den jährlichen Produktkosten kämen einmalig die Kosten für die Anschaffung der Spender hinzu. Diese würden, »wie Erfahrungen aus Stuttgarter Schulen zeigen, den Vandalismus mit den Menstruations-Hygieneartikeln eindämmen«. Die Kosten pro Spender liegen laut Kreisschüler*innenvertretung zwischen 129 und 179 Euro, »allerdings könnte man die Kosten auf mehrere Jahre aufteilen«.
Die Gefahr des Vandalismus könne durch diese Spender und eine gute Aufklärung minimiert werden. Zudem gebe es viele positive Beispiele, wo die kostenlosen Menstruations-Hygieneartikel gut angenommen werden, so beispielsweise in Düsseldorfer Schulen.
»Darüber hinaus könnte der Kreis zuerst ein Pilotprojekt starten, ähnlich wie im Hochtaunuskreis oder im Kreis Gießen. Diese Ergebnisse könnte man auswerten, um zu evaluieren, an welcher Schule welche Art der Platzierung der Menstruations-Hygieneartikel am sinnvollsten wäre«, heißt es weiter in der Mitteilung.
»Dies ist in unseren Augen eine Aufgabe, die der Wetter-aukreis übernehmen kann und sollte, so wie es bereits in anderen Kreisen und kreisfreien Städten der Fall ist. Es kann nicht sein, dass es von den einzelnen Schulleitungen abhängt, ob es kostenlose Menstruations-Hygieneartikel gibt oder nicht«, fordert Sonja Romeis weiter. Es sollte bei dieser Frage eine Gleichbehandlung aller Schülerinnen in diesem Kreis geben.
Unterstützung erhält die Forderung der Kreisschüler*innenvertretung eigenen Angaben zufolge vom Frauenzentrum Wetterau, dem Förderverein für Jugendkultur und Jugendarbeit (JUKA), den Jusos Wetterau, Grüne-Jugend Wetterau und der Linksjugend Wetterau.