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Neuer Bürgermeister für Friedberg: Unabhängiger Kandidat Kjetil Dahlhaus wirft CDU-Mann aus dem Amt

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Der unabhängige Kjetil Dahlhaus wird neuer Bürgermeister von Friedberg. © Nicole Merz

Friedberg hat gewählt: Der unabhängige Kandidat Kjetil Dahlhaus wird neuer Bürgermeister von Friedberg. CDU-Mann Dirk Antkowiak ist abgewählt.

+++ 20.05 Uhr: Im Laufe des Abends finden Sie auf unserer Homepage Stimmen, Reaktionen und Analysen. Der Live-Ticker ist an dieser Stelle beendet. Vielen Dank fürs Mitlesen!

Dahlhaus: „Unglaublich!“ – Antkowiak: „Kann ich mir nicht erklären“

+++ 20.03 Uhr: „Unglaublich! Riesigen Dank an meine Wähler, das ist ein großer Vertrauensvorschuss. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich bereits im ersten Wahlgang gewinne“, sagt Wahlsieger Dahlhaus gegenüber unserer Redaktion.

Der abgewählte Antkowiak zeigt sich enttäuscht vom Ausgang der Wahl: „Damit habe ich nicht gerechnet, das kann ich mir nicht erklären“, sagte Antkowiak von der CDU, der erst spät und nur sehr kurz im Sitzungssaal des Rathauses auftauchte, um Dahlhaus zu gratulieren.

+++ 19.28 Uhr: Kurz durchatmen, dann die nackten Zahlen: 10.150 Stimmen wurden abgegeben, davon waren 82 Stimmen ungültig. 21.400 Menschen waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,43 Prozent. Dahlhaus gaben insgesamt 6099 Friedbergerinnen und Friedberger die Stimme, Antkowiak kam auf 2838 Stimmen. Bei Markus Fenske machten 943 Menschen ihr Kreuz, Anja El-Fechtali kommt auf 188 Stimmen.

Das vorläufige Endergebnis:

Kjetil Dahlhaus ist neuer Bürgermeister von Friedberg

+++ 19.15 Uhr: Es ist amtlich: Kjetil Dahlhaus wird neuer Bürgermeister von Friedberg. Der unabhängige Kandidat gewinnt die Wahl mit 60,58 Prozent der Stimmen. Für den 44-jährigen Unternehmer (betreibt einen Laden auf der Kaiserstraße) ist das ein großer Erfolg. Amtsinhaber Dirk Antkowiak (CDU) muss mit nur 28,19 Prozent den Chefsessel im Friedberger Rathaus räumen. Auf Rang drei kommt Markus Fenske (Grüne) mit 9,37 Prozent, Anja El Fechtali landet bei 1,87 Prozent der Stimmen.

+++ 19 Uhr: Eine Stunde nach Beginn der Auszählung scheint das Ergebnis festzustehen: Kjetil Dahlhaus wird aller Voraussicht nach neuer Bürgermeister von Friedberg. In absoluten Stimmen hat Antkowiak nach 15 von 20 ausgezählten Wahlbezirken rund 1500 Stimmen Rückstand. In den verbleibenden Wahlbezirken gibt es noch 3000 Stimmen zu holen, wenn denn dort die Wahlbeteiligung bei 100 Prozent liegen würde. Das dürfte nicht mehr einzuholen sein.

Kjetil Dahlhaus auf dem Weg zum Sieg bei der Bürgermeisterwahl in Friedberg

+++ 18.57 Uhr: Jetzt geht es schnell. Drei Viertel der Wahlbezirke sind ausgezählt. Es sieht weiterhin alles nach einem Sieg von Dahlhaus aus. Zwischenstand: Dahlhaus 59,85 Prozent, Antkowiak 29,04 Prozent der Stimmen.

+++ 18.49 Uhr: Die Hälfte der Wahlbezirke ist ausgezählt. Dahlhaus liegt weiter auf Kurs absolute Mehrheit. 59,56 Prozent der Stimmen hat der unabhängige Kandidat derzeit auf sich vereint. Dirk Antkowiak muss noch deutlich zulegen, um Dahlhaus in die Stichwahl zu zwingen, liegt derzeit bei 29,34 Prozent.

+++ 18.45 Uhr: Jetzt ist auch in der Kernstadt der erste Wahlbezirk ausgezählt – und die Tendenz wird immer deutlicher. Dahlhaus baut seinen Vorsprung vor Antkowiak kontinuierlich aus, liegt nun bei 61,22 Prozent zu 28,64 Prozent. Der Abstand zu Grünen-Kandidat Fenske mit 7,89 Prozent ist mittlerweile geringer als der zu Dahlhaus. Anja El Fechtali (Linke) liegt auf Rang vier mit 2,25 Prozent.

Bürgermeisterwahl in Friedberg: Kjetil Dahlhaus mit starkem Start

+++ 18.41 Uhr: Dirk Antkowiak droht bereits heute Abend seinen Posten als Bürgermeister von Friedberg zu verlieren. Derzeit wäre Dahlhaus direkt gewählt. Nach fünf von 20 Wahlbezirken liegt der unabhängige Kandidat weiter mit 55,72 Prozent vor dem CDU-Mann mit 34,11 Prozent. Das sind im Übrigen vorwiegend Ergebnisse aus den Stadtteilen Ockstadt, Ossenheim und Dorheim. In der Kernstadt dauert die Auszählung noch.

+++ 18.24 Uhr: Der erste Wahlbezirk ist ausgezählt: Und es geht direkt mit einem Paukenschlag los. Der unabhängige Kandidat Kjetil Dahlhaus liegt mit 53,99 Prozent in Führung, Amtsinhaber Dirk Antkowiak folgt mit 33,08 Prozent an der Spitze. Markus Fenske kommt auf 12,17 Prozent, Anja El Fechtali auf 0,76 Prozent.

+++ 18.15 Uhr: Insgesamt gibt es 20 Wahlbezirke. Davon liegen zehn in der Kernstadt sowie weitere Wahlräume in den Stadtteilen Ockstadt, Bruchenbrücken, Dorheim, Bauernheim und Ossenheim. Bislang hat noch keiner dieser Wahlräume ein Ergebnis gemeldet.

Bürgermeister-Wahl in Friedberg: Auszählung läuft

+++ 18 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen. Nun geht es an die Auszählung der Stimmen und die Beantwortung der Frage: Gibt es schon heute Abend einen Sieger oder geht es in die Stichwahl am 8. Oktober, gemeinsam mit Landtags- und Landratswahl.

+++ 16.38 Uhr: Noch etwas mehr als eine Stunde haben die Wählerinnen und Wähler in Friedberg Zeit, ihre Stimme abzugeben. Übrigens: Die SPD, die keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hat, unterstützt den unabhängigen Kandidaten Kjetil Dahlhaus. Die Friedberger FDP hielt sich im Vorfeld „neutral“, wie der Vorsitzende Ralf Maurer sagte.

+++ 12.34 Uhr: Rund eine Woche vor der Wahl waren rund 500 Besucher bei der WZ-Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl in die Friedberger Stadthalle gekommen. Es war eine lebhafte Diskussion mit starken Charakteren. Welche Aussagen den Besucherinnen und Besuchern hängen geblieben sind, lesen Sie hier.

Bürgermeisterwahl in Friedberg: Kandidaten mit Aufrufen auf Social Media

+++ 10.27 Uhr: Ein kurzer Blick auf Social-Media: Bislang halten sich die vier Kandidaten dort weitestgehend zurück. Amtsinhaber Dirk Antkowiak postete am Samstagabend nochmal einen kurzen Aufurf: „Bitte gehen Sie mir zur Bürgermeisterwahl und schenken Sie mir erneut Ihr Vertrauen und Ihre Stimme“, schrieb er. Sein Herausforderer Markus Fenske bedankte sich bei seinem Wahlkampf-Team und teilte zudem kurz nach Öffnung der Wahllokale den Prüfantrag der Grünen zum Erhalt des Rosentalviadukts.

Anja El Fechtali (Die Linke) war am Samstag in der Friedberger Innenstadt nochmals auf Stimmenfang, um den Wählerinnen und Wählern „vor Ort und im persönlichen Gespräch unsere Ideen von einem friedlichem, barrierefreiem und solidarischem Friedberg“ vorzustellen, wie sie auf Facebook schrieb. Kjetil Dahlhaus rief ebenfalls zum Gang zur Wahlurne auf. „Heute ist Bürgermeisterwahl in Friedberg. Nutzt eure Stimme und geht wählen - vielen Dank“, schrieb er. Auf Instagram teilte er zudem Beiträge seiner Unterstützer.

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Wer besetzt künftig den Chefsessel im Friedberger Rathaus? © Nicole Merz

Bürgermeisterwahl in Friedberg: Wahllokale geöffnet

Update vom Sonntag, 24. September, 8.08 Uhr: Es ist Wahltag in Friedberg: Die Kreisstadt wählt einen neuen Bürgermeister. Seit 8 Uhr sind die Wahllokale geöffnet, um 18 Uhr endet die Stimmabgabe. Amtsinhaber Dirk Antkowiak (CDU) sieht sich drei Herausforderern gegenüber. Das sind die Kandidaten:

Eine mögliche Stichwahl, falls keiner der Kandidaten mindestens die Hälfte der Stimmen auf sich vereinen kann, fände am 8. Oktober statt – zeitgleich mit der Hessen-Wahl und Landratswahl

Bürgermeisterwahl in Friedberg: Vier wollen ins Rathaus einziehen

Erstmeldung vom Freitag, 22. September, 21.40 Uhr: Vor genau sechs Jahren, am 24. September 2018, wurde der CDU-Kandidat Dirk Antkowiak als Nachfolger von Michael Keller (SPD) zum Bürgermeister von Friedberg gewählt; er setzte sich mit 57,28 Prozent der Stimmen (Wahlbeteiligung: 64,17 Prozent) gegen seinen Kontrahenten Dr. Klaus-Dieter Rack von der SPD (42,72 Prozent) durch. Am 7. Januar 2019 trat Antkowiak sein Amt an, und wenn es nach ihm und der CDU geht, dann soll er auch weiterhin im Rathaus den Ton angeben.

»Jetzt dranbleiben« will Antkowiak, da er aus seiner Sicht die wichtigsten Projekte der nächsten Jahre in Friedberg vorbereitet und angestoßen hat: Die Kaiserstraßen-Umgestaltung läuft ebenso an wie die Umwandlung der ehemaligen Kaserne in einen neuen Stadtteil. Die maroden Straßen werden saniert. Platzprobleme hat die Verwaltung auch bald keine mehr, das Technische Rathaus steht bereit, muss aber noch umgebaut und eingerichtet werden.

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Entscheidungshilfe: Bei der WZ-Podiumsdiskussion in der Friedberger Stadthalle diskutieren (v. l.) Markus Fenske (Grüne) und Kjetil Dahlhaus (unabhängig) mit den Moderatoren Siegfried Klingelhöfer und Jürgen Wagner sowie Anja EL Fechtali (Linke) und Amtsinhaber Dirk Antkowiak (CDU). © Nicole Merz

Bürgermeisterwahl in Friedberg: Markus Fenske (Grüne) will Wirtschaft ankurbeln

Auch Markus Fenske macht sich Hoffnungen auf den Job als Bürgermeister. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende hat eine starke Fraktion hinter sich, die bei vielen Themen im Stadtparlament tonangebend ist und dies auch - nicht selten zum Verdruss der anderen Fraktionen - gerne betont.

Fenske will die Wirtschaftsförderung ankurbeln und die Ortsteile attraktiver machen. Er setzt auf seine Berufserfahrung als Rechtsanwalt, er kennt sich als ehemaliger Kita-Dezernent und Bürgermeister-Vertreter in der Verwaltung aus und hat den Schriftzug »Die Grünen« von seinen Wahlplakaten verbannt - damit er alle Bürgerinnen und Bürger ansprechen kann und niemand gleich fortrennt.

Bürgermeisterwahl in Friedberg: »Weiter so!« oder »Frischer Wind«?

Anja El Fechtali tritt für die Linke an, ihr werden keine großen Chancen nachgesagt. Was die Kandidatin nicht anficht, hat sie doch ein klares Programm: Sie fordert mehr sozialen Wohnungsbau, ein drängendes Problem. Sie will für die Bäume auf der Kaiserstraße kämpfen, sollten die im Zuge der Sanierung gefällt werden. Und sie will mehr Aufenthaltsmöglichkeiten auf der Kaiserstraße, die sie weniger als Einkaufsstraße sieht, sondern mehr als Ort, wo sich Menschen begegnen.

Für frischen Wind in der Stadtpolitik hat Kjetil Dahlhaus schon jetzt gesorgt. Der Diplom-Kommunikationsdesigner und selbstständiger Markenberater präsentiert sich als »Macher«, will Friedberg wieder zur »Hauptstadt der Wetterau« machen, will den »Stillstand in der Stadt« beenden. Ein »Team Dahlhaus« formierte sich, das ihn unterstützt. Dahlhaus erhielt im Wahlkampf viel Zuspruch. So verkauft etwa ein Caféhaus-Besitzer den To-Go-Kaffee in Dahlhaus-Bechern, was nicht allen Gästen gefällt. Auch mit seinem Podcast erreichte er viele Friedberger und sorgte so dafür, dass die Bürgermeisterwahl das Thema schlechthin in den letzten Wochen in Friedberg war.

Die Stadt ist politisiert. Was dies für den Wahlausgang bedeutet, wird sich nach Schließung der Wahlurnen zeigen. Dann steht auch fest, ob zwei der Kandidaten in die Stichwahl am 8. Oktober gehen. (jw/esa)

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