Faulhaber will Landrätin werden

Wetteraukreis (pm). Die Wetterauer Linke hat Gabi Faulhaber während einer Kreismitgliederversammlung einstimmig zur Kandidatin für die Landratswahl am 8. Oktober gewählt. Das teilt die Partei am Mittwoch mit.
»Ich will weiter die größte Nervensäge für bezahlbaren Wohnraum bleiben«, versprach die frühere Landtagsabgeordnete Faulhaber während der Versammlung. Als Kreistagsabgeordnete dränge sie seit Jahren darauf, eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft zu gründen. »Nur mit einem ausreichenden Grundstock an Sozialwohnungen können die Mietpreise gedrückt werden. Wer immer auf private Investoren setzt, wird keinen bezahlbaren Wohnraum schaffen, denn auf dem privaten Wohnungsmarkt werden Profite gemacht. Teure Luxuswohnungen gibt es im Wetteraukreis genug. Aber im unteren Preissegment herrscht Wohnungsnot«, sagte Faulhaber. Sie verwies darauf, dass in den vergangenen zehn Jahren in den Wetterauer Kommunen 40 Prozent der Sozialwohnungen verkauft worden oder aus der Sozialpreisbindung gefallen seien. Seit 2012 fordert die Kreistagsfraktion der Linken eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft und hat kontinuierlich Anträge dazu gestellt. Vor der Kommunalwahl 2016 wurde dann erstmals im Kreistag beschlossen, die Möglichkeiten für eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft zu prüfen. Aber nach der Wahl geschah nichts. Vor der Kommunalwahl 2021 wurde beschlossen, ein Konzept zu erarbeiten. »Doch passiert ist bis dato nichts«, so das Urteil.
»Die Koalition aus SPD und CDU darf nicht aus der Verantwortung entlassen werden«, findet Faulhaber. »Zur anstehenden Landratswahl gibt es wieder Versprechen für bezahlbaren Wohnraum. So stellte sich kürzlich die Wetterauer SPD als Pionierin für die Wohnungsbaugesellschaft dar.« Dass sie aber nichts gemacht habe, sei nicht wegzudiskutieren. Faulhaber: »Jetzt hat die SPD mit ihrer eigenen Dezernentin Stephanie Becker-Bösch ein Bauernopfer aufgespürt und will ihr die Schuld am eigenen Versagen zuschieben. Das ist erbärmlich.« In schwarz-roten Kreiskoalition gebe es offensichtlich kein Interesse an der Realisierung der kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft, glaubt die Linke-Politikerin. »Die CDU will sie eigentlich gar nicht und die SPD erinnert sich nur vor Wahlen an ihre soziale Verantwortung.«