Feuerwehren sparen viel Geld

Friedberg (pm). Im Jahr 2020 haben 24 Städte und Gemeinden des Wetteraukreises sowie die Kreisverwaltung ein IKZ-Projekt zur Beschaffung von Feuerwehrbedarf gestartet. Ziel der interkommunalen Gemeinschaft war es, den Feuerwehrbedarf der Kommunen bedarfsgerecht und wirtschaftlich einzukaufen sowie eine effiziente Organisation der Beschaffung und Instandhaltung dauerhaft sicherzustellen.
Der Feuerwehrbedarf umfasst alle für die Aufgaben der Feuerwehr erforderlichen Ausrüstungsgegenstände. Die Organisation der Instandhaltung beinhaltet Prüfung, Wartung und Pflege der feuerwehrtechnischen Ausrüstung. »Vorteil einer zentralen interkommunalen Organisation des Einkaufs ist neben günstigen Beschaffungspreisen und hoher Beschaffungsqualität die Einsparung von erheblichem Arbeitsaufwand in jeder einzelnen beteiligten Kommune«, teilt Friedbergs Erste Stadträtin Marion Götz (SPD) mit. Sie hat das IKZ initiiert.
Gestartet ist die interkommunale Gemeinschaft mit einer systematischen Bedarfserhebung bei allen Feuerwehren der 24 Kommunen. 2021 erfolgte als erstes gemeinsames Beschaffungsverfahren der Einkauf von 262 Systemtrennern. Diese Apparaturen stellen sicher, dass beim Anschluss von Löschschläuchen an Hydranten oder Standrohren kein Löschwasser ins Trinkwassernetz eindringt.
Beim europaweiten Vergabeverfahren konnten die hieran beteiligten 20 Städte und Gemeinden aufgrund der hohen Beschaffungsmenge Einsparungen von rund 30 Prozent gegenüber einem Alleineinkauf erzielen. Dies entsprach einer Kostenersparnis von fast 200 000 Euro.
Als Nächstes machte sich die interkommunale Gemeinschaft 2022 an die Beschaffung von Notstromaggregaten. 14 Kommunen und der Kreis sparten beim Einkauf von 19 »Sonderhängern Strom« rund 20 Prozent der Kosten einer Alleinbeschaffung.
Vor wenigen Tagen konnte nun das dritte und bislang komplexeste gemeinsame Vergabeverfahren erfolgreich abgeschlossen werden: der Einkauf von Schutz- und Dienstkleidung für die Feuerwehren von 21 Wetterauer Kommunen. Nachdem bei einer ersten europaweiten Ausschreibung im Jahr 2022 aufgrund der schwierigen Marktlage kein Angebot über den erwünschten längerfristigen Vertragszeitraum eingegangen war, konnte im zweiten Durchgang im Juli 2023 der Zuschlag an ein renommiertes marktfüh-rendes Unternehmen erteilt werden. Seit 1. August ordern die 21 teilnehmenden Städte und Gemeinden und ihre Feuerwehren nun ihre Bestellungen aus einem gemeinsamen Leistungskatalog mit 70 Artikeln, der alle Bedarfsgegenstände von den Schuhen bis zum Helm umfasst.
Auch hier wirkte sich der gemeinsame Einkauf positiv auf die Kassen der Kommunen aus. So wurde neben der Einsparung von erheblichem Verwaltungsaufwand in den Kommunen eine Kostenersparnis von rund 165 000 Euro über den Vertragszeitraum eines Jahres mit Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr erzielt; das entspricht rund 15 Prozent der Kosten eines Alleineinkaufs.
Erste Stadträtin Marion ist nicht nur Initiatorin des interkommunalen Projekts. Sie hat auch gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Lars Henrich und Kreisbrandmeister Leon Gierhardt die Projektleitung übernommen. Götz: »Ein Dank für den erfolgreichen Abschluss der drei interkommunalen Beschaffungsverfahren geht an alle Mitwirkenden der Städte und Gemeinden, meine Kollegen in der Projektleitung und an die Vergabestelle des Wetteraukreises für ihre engagierte und qualifizierte Unter-stützung unseres Projekts.«
Zusammenarbeit wird fortgesetzt
Nach so vielen Erfolgen wünschten sich zahlreiche Städte und Gemeinden eine dauerhafte organisatorische Struktur, um die Zusammenarbeit auf diesem lohnenswerten Feld in der Zukunft fortsetzen zu können. Götz: »Hierzu befinden wir uns bereits in intensiven Vorbereitungen und werden im Herbst mit konkreten Vorschlägen auf die Gremien der Städte und Gemeinden und des Kreises zukommen. Sie werden schon in Bälde wieder von uns hören und lesen.«