Flöten klingen fast wie ein Orchester

Friedberg (pm). Das Flötenensemble »The Flute Connection« unter der Leitung von Sabine Dreier musizierte am Vorabend des 1. Advent in der Burgkirche. Und das schon zum 16. Mal in dieser Formation, bestehend aus ehemaligen und aktuellen Schülern.
Das Konzert wurde durch die Ouvertüre in D-Dur von Johann Sebastian Bach virtuos eröffnet und fortgeführt mit Werken aus dem 15. bis 20. Jahrhundert.
Abwechselnd in großer Besetzung mit 13 Flöten oder im Sextett, wurden Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, den Beatles, zeitgenössische irische Musik von Phil Coulter, ein altes französisches Weihnachtslied sowie drei Adventslieder aus dem 16. und 17. Jahrhundert dargeboten.
Eine ganz außergewöhnliche impressionistische Klangwelt eröffnete sich in dem ursprünglich für Klavier geschriebenen »Vid Frösö kyrka« (Bei der Kirche von Frösö) des schwedischen Komponisten Wilhelm Peterson-Berger. Auf den Flöten gespielt, kamen die filigranen Melodien und Harmonien in der schönen Akustik des Kirchenraumes besonders gut zur Entfaltung. Der Konzert-Titel »Mache dich auf und werde Licht« ließ - wie Sabine Dreier in ihrer Moderation mitteilte - viele Bilder im Kopf der Mitwirkenden entstehen, und inspirierte dazu, einen kleinen Foto-Wettbewerb zu veranstalten. An die 20 Fotos schmückten die Burgkirche mit Sonnenaufgängen, Waldwegen und anderen Motiven, aus denen das Publikum in der Pause beim Kirchen-Wein ein Lieblingsbild auswählen konnte. Die Gewinner-Fotos sollten am Ende des Konzertes bekannt gegeben werden.
Im zweiten Teil des Konzertes, der mit der adventlichen Kantate »Mache dich auf und werde Licht« des barocken Meisters Wolfgang Carl Briegel begann, kamen drei Sätze aus dem selten aufgeführten Oratorium »Theodora« von Händel zu Gehör, die Lena Bausum für Flötenensemble adaptiert hatte. Die tragische Handlung des Werkes - zwei Liebende gehen aus Treue zu ihrem Glauben in den Märtyrertod - wird musikalisch in eher gedeckten Farben ausgedrückt und vom Flötenensemble auf den warm klingenden Flöten in tiefer Lage interpretiert. Danach wurde das Programm wieder adventlicher. Die Kompositionen von Johann Sebastian Bach »Jesu bleibet meine Freude«, den Choral »Brich an, o schönes Morgenlicht« aus dem Weihnachtsoratorium und den Schluss-Chor der Kantate »Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut« trug das Ensemble in Arrangements für Piccoloflöte, große Flöten, Altflöte, Bassflöte und Kontrabassflöte vor.
Durch die große Bandbreite der Instrumente entstand ein fast orchestraler Eindruck. Die Stimmung und der Ensembleklang mit den unterschiedlich großen Flöten waren sehr angenehm und harmonisch trotz der kalten Temperaturen in der Burgkirche.
Besucher singen selbst mit
Auch die schwierigen polyphonen, bis zu achtstimmigen Kompositionen von J. S. Bach und G. F. Händel gelangen im Zusammenspiel des 13-köpfigen Ensembles; die konzertierenden sowie chorischen Parts verbanden sich stimmig zu einem kunstvoll gewebten Klangteppich.
Nach der Zugabe »Schafe können sicher weiden« von J. S. Bach hatte das Publikum die Gelegenheit, bei einem Adventslied selbst mitzusingen und bedankte sich anschließend mit kräftigem Applaus für den schönen Abend.